17.01.2024 09:59:39
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APA ots news: FMA mahnt Finanzdienstleister und IKT-Drittanbieter:
bereiten Sie sich rechtzeitig auf DORA, das neue
Aufsichtsregime zur Stärkung der Cyber- und IKT-Sicherheit,
vor.
Wien (APA-ots) - In einem Jahr, genau ab 17. Jänner 2025, ist die neue
EU-Verordnung über die digitale operationale Resilienz im
Finanzsektor, der "Digital Operational Resilience Act"[1] (DORA), in
Österreich anzuwenden. Damit werden Lücken in der
Finanzdienstleistungsgesetzgebung geschlossen, die bisher die
digitale operationelle Resilienz nur fragmentiert adressiert und die
Risiken der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) nur am
Rande behandelt. DORA wird einen harmonisierten und umfassenden
Rechtsrahmen schaffen, der die Widerstandsfähigkeit der europäischen
Finanzunternehmen und des gesamten Finanzmarkts gegenüber
Cyberbedrohungen und IKT-bedingten Betriebsstörungen stärkt. Dazu
werden auch IKT-Drittanbieter, die als kritisch eingestuft werden, in
den Anwendungsbereich der Finanzmarktaufsicht einbezogen.
"DORA bringt sehr grundlegende und sehr weitreichende
regulatorische Neuerungen. Es ist daher von essenzieller Bedeutung,
dass sich die betroffenen Finanzdienstleister und Drittanbieter
rechtzeitig auf dieses neue Aufsichtsregime vorbereiten," so der
Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller: "Die FMA hat daher
einen Aufsichtsschwerpunkt auf die rechtzeitige Vorbereitung des
Marktes auf die Herausforderungen dieser neuen Regulierung gelegt und
wird beaufsichtigte Unternehmen wie auch Drittanbieter dabei eng
begleiten."
DORA - neue und strenge Regeln, neue beaufsichtigte Unternehmen
Um den Finanzmarkt widerstandsfähiger gegen Cyber-Angriffe zu
machen und andere Risiken aus der Nutzung digitaler Informations- und
Kommunikationstechnologien zu mindern, verpflichtet DORA betroffene
Finanzunternehmen und IKT-Drittanbieter dazu, zahlreiche Maßnahmen zu
ergreifen und Vorgänge zu beachten: etwa einen
IKT-Risikomanagementrahmen sowie ein Business Continuity Management
zu implementieren; zahlreichen Berichtspflichten, insbesondere zu
IKT-Vorfällen, nachzukommen; die digitale Betriebsstabilität
regelmäßig zu prüfen (auch durch zentral gesteuerte Resilienz- und
Penetrationstests); IKT-Drittdienstleister-Risiken zu steuern und zu
überwachen sowie einen regelmäßigen Informationsaustausch zwischen
den betroffenen Unternehmen zu institutionalisieren.
DORA betrifft im Wesentlichen alle Finanzmarktsektoren, wenngleich
bei der Anwendung das jeweilige Risikoprofil zu berücksichtigen ist.
Um das breite Spektrum der Vernetzungen mit Anbietern technologischer
Lösungen (Rechenzentren, Cloud-Dienstleister, Softwareentwickler,
Datenanalysten etc.) in die Aufsicht effizient einzubeziehen, wird
ein europäisches Überwachungsregime für kritische IKT-Dienstleister
geschaffen. Dies erfordert neue Strukturen in und
Kommunikationsschnittstellen zwischen den zahlreichen beteiligten
Akteuren (beaufsichtigte Unternehmen, nationale und europäische
Behörden).
FMA begleitet die Unternehmen bei der Umsetzung sehr eng
Die betroffenen Unternehmen sind somit in den nächsten zwölf
Monaten gefordert, ihre digitale operationale Resilienz sowie ihre
IKT-Vernetzungen und Vertragsklauseln umfassend mit Blick auf DORA zu
prüfen, Handlungsfelder zu identifizieren und rechtzeitig die
erforderlichen Umsetzungsmaßnahmen einzuleiten.
Zur Unterstützung auf diesem herausfordernden Weg, die digitale
operationelle Resilienz auf dem Finanzsektor zu stärken, hat die FMA
in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an innovativen
Aufsichtsinstrumenten entwickelt, die in der "FMA Cyber Security
Toolbox" zusammengefasst sind. Zudem führt sie gerade eine Analyse
zur "Austrian Digital Landscape" durch. In diesem
Aufsichtsschwerpunkt evaluiert und prüft die FMA den Grad der
Digitalisierung des Geschäftsbetriebs sowie die operationale
Resilienz (IT-Infrastruktur, IKT-Verflechtungen, Maßnahmen zur
Prävention und Detektion von Cybervorfällen und Betriebsstörungen)
der Unternehmen auf dem österreichischen Finanzmarkt. Als
Ausgangspunkt werden dabei bereits die DORA-Vorgaben herangezogen.
Die Unternehmen werden dadurch die Möglichkeit haben, etwaige
Verbesserungen bei der Implementierung der neuen regulatorischen
Vorgaben vorzunehmen, bevor die Vorgaben Anfang 2025 zwingend
einzuhalten sind. Überdies wird es dieser Schwerpunkt der FMA
ermöglichen, die für den österreichischen Finanzmarkt relevanten
IKT-Dienstleister zu identifizieren.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website der FMA
unter dem Link: [Digital Operational Resilience Act (DORA) - FMA
Österreich]
(https://www.fma.gv.at/querschnittsthemen/digital-operational-resilie
nce-act-dora/)
* * *
[1] Verordnung (EU) 2022/2554 des Europäischen Parlaments und des
Rates vom 14. Dezember 2022 über die digitale operationale Resilienz
im Finanzsektor und zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 1060/2009,
(EU) Nr. 648/2012, (EU) Nr. 600/2014, (EU) Nr. 909/2014 und (EU)
2016/1011
Rückfragehinweis:
Finanzmarktaufsicht
Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)
+43/(0)1/24959-6006 oder +43/(0)676/882 49 516
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0042 2024-01-17/09:54

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