22.03.2024 10:05:38

APA ots news: WIFO: Gegenwind hält Österreichs Wirtschaft 2024 nahe an der...

APA ots news: WIFO: Gegenwind hält Österreichs Wirtschaft 2024 nahe an der Stagnation

Prognose für 2024 und 2025

Wien (APA-ots) - Die Konjunkturschwäche in der EU trifft vor allem die

auf Investitionsgüter spezialisierten Länder Deutschland und

Österreich. Die hohen Zinssätze belasten die Investitionsnachfrage

ebenso wie die Nachfrage nach Bauleistungen. Um die Jahresmitte 2024

sollte die Wirtschaft sowohl im Euro-Raum als auch in Österreich

wieder Fahrt aufnehmen, da die EZB ihre Geldpolitik lockern wird. Für

das Gesamtjahr erwartet das WIFO ein weiterhin schwaches

Wirtschaftswachstum von nur 0,2%. 2025 beschleunigt es sich auf 1,8%.

"Der ursprünglich für Anfang 2024 erwartete Aufschwung verzögert

sich. Befragungen heimischer Industrieunternehmen zeigten im Februar

2024 eine weitere Eintrübung der Stimmung", so Marcus Scheiblecker,

einer der Autoren der aktuellen WIFO-Prognose.

Abbildung 1: Stimmungsindikatoren für die österreichische

Sachgütererzeugung - auf der [WIFO-Website]

(https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/71468)

Die hohen Zinssätze im Euro-Raum dämpfen deutlich die Nachfrage

nach Investitionsgütern. Im IV. Quartal 2023 schrumpften in diesem

Wirtschaftsraum sowohl die Investitionen in Ausrüstungen als auch die

Bauinvestitionen (real, gegenüber dem Vorquartal).

Die auf die Produktion von Maschinen spezialisierten

Volkswirtschaften Deutschland und Österreich leiden besonders unter

diesem Nachfragerückgang. In beiden Ländern, in denen die

Unternehmensstimmung derzeit trüb ist, wird die Wirtschaft 2024

abermals schwächer wachsen als im Durchschnitt des Euro-Raums. Für

Österreich erwartet das WIFO ein Wachstum von lediglich 0,2%.

Übersicht 1: Hauptergebnisse der Prognose - auf der [WIFO-Website]

(https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/71468)

Die Inflationsrate sank im Euro-Raum deutlich rascher und

ausgehend von einem höheren Niveau als in den USA, erreichte bereits

im Jänner 2,8% und ging im Februar weiter auf 2,6% zurück. Damit hat

sie sich in den letzten Monaten rasch dem 2%-Zielwert der EZB

angenähert. Dies wie auch die schwache Konjunktur sollten es der EZB

ermöglichen, ab der Jahresmitte 2024 eine Lockerung der Geldpolitik

einzuleiten. Von der folgenden Belebung der Investitionsnachfrage

sollten allen voran Deutschland und Österreich profitieren. Mit der

Verbesserung der Wirtschaftslage dürfte Österreichs BIP ab der

Jahresmitte 2024 expandieren und 2025 um 1,8% wachsen.

Auch in Österreich ist mit einer weiteren Verlangsamung der

Inflation zu rechnen. Die Inflationsrate wird nach 7,8% im Vorjahr in

diesem Jahr auf 3,8% zurückgehen und 2025 weiter auf 2,7% sinken.

Der Arbeitsmarkt reagiert verzögert auf die Konjunkturflaute.

Nachdem die Zahl der unselbständig aktiv Beschäftigten 2023 trotz

Rezession um 1,2% stieg, ist 2024 nur mehr mit einer Ausweitung um

0,4% zu rechnen. Auf Grundlage der prognostizierten

Konjunkturerholung wird 2025 auch die Beschäftigung wieder stärker

wachsen (+1,1%). Im Gegenzug sollte die Arbeitslosenquote nach einem

vorübergehenden Anstieg auf 6,7% (2024) auf 6,5% zurückgehen (2023:

6,4%; nach nationaler Berechnungsmethode).

Die schwache Konjunktur, vor allem in der energieintensiven

Industrie, und der überdurchschnittlich warme Februar tragen zu einer

stärkeren Reduktion der Treibhausgasemissionen bei, als dies in der

letzten WIFO-Prognose errechnet wurde. Für 2024 wird ein Rückgang um

2,5% erwartet. In der vorliegenden Vorausschau prognostiziert das

WIFO erstmals Kennzahlen zur Einkommensverteilung (siehe Kasten

"Beyond GDP: Indikatoren zur Einkommensverteilung", in

[WIFO-Konjunkturprognose 1/2024]

(https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/71467)) und rechnet ab 2023 mit

einem neuerlichen Anstieg der relativen Armutsgefährdung, während die

Verteilungsungleichheit in der Tendenz abnehmen wird.

Zu den Definitionen siehe "[Methodische Hinweise und Kurzglossar]

(https://www.ots.at/redirect/wifo25)".

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte am Freitag, dem 22. März 2024, von 13 bis 15 Uhr, an Mag. Dr. Marcus Scheiblecker, Tel. (1) 798 26 01 - 245, marcus.scheiblecker@wifo.ac.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0045 2024-03-22/10:00

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