13.12.2023 09:05:38

APA ots news: WIFO: Leichter Abschwung der regionalen Konjunktur

Die Wirtschaft in den Bundesländern im II. Quartal 2023

Wien (APA-ots) - Trotz rückläufiger Inflation in den letzten Monaten

bleibt die österreichische Konjunktur im Jahr 2023 weiterhin von den

enormen Preissteigerungen infolge der COVID-19-Pandemie und des

Ukraine-Krieges sowie von den Leitzinserhöhungen geprägt. Die

Eintrübung im II. Quartal war regional unterschiedlich stark, aber in

allen Bundesländern spürbar. Die regionalen Arbeitsmärkte

entwickelten sich angesichts der konjunkturellen Abkühlung

verhältnismäßig robust.

Zwtl.: Industrieproduktion in den meisten Bundesländern rückläufig

Der Abschwung in der österreichischen Industrie zeichnete sich

bereits im 1. Halbjahr dieses Jahres ab. Im III. Quartal ging die

reale Wertschöpfung des produzierenden Bereichs laut

WIFO-Schnellschätzung gegenüber dem Vorquartal um weitere 0,5%

zurück, gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein Rückgang um 1,5%. Auch

nominell verringerte sich die abgesetzte Produktion in sechs

Bundesländern. Die stärksten Rückgänge waren in drei Bundesländern zu

verzeichnen, in denen die Sachgütererzeugung eine

überdurchschnittliche Bedeutung hat: In Vorarlberg schrumpfte sie um

5,7%, in Niederösterreich um 4,9% und in der Steiermark um 4,8%,

wobei in Vorarlberg der Großteil des Einbruchs einer einzigen

Branche, der Herstellung von Metallerzeugnissen, geschuldet war. Im

WIFO-Konjunkturtest vom Oktober schätzten die heimischen

Industrieunternehmen in allen Bundesländern die künftige

Geschäftslage weiterhin negativ ein. Die Beschäftigung in der

Industrie erwies sich im II. Quartal trotzdem noch erstaunlich

resilient; mit Ausnahme von Vorarlberg nahm sie in allen

Bundesländern leicht zu.

Zwtl.: Baukonjunktur trübt sich weiter ein

Die österreichische Bauwirtschaft verzeichnete im II. Quartal 2023

noch stärkere Rückgänge als im Vorquartal. Nach -3,6% im I. Quartal

sanken die realen Bauinvestitionen laut Quartalsrechnung von

Statistik Austria im II. Quartal mit -7,1% gegenüber dem Vorjahr

markant. Die Eintrübung war besonders vom Hochbau getrieben, wo alle

Bundesländer deutlich negative Wachstumsraten der abgesetzten

Produktion aufwiesen: im Burgenland (-20,7%), in Oberösterreich

(-16,4%), in Tirol (-14,2%) und in Kärnten (-13,2%) sogar im

zweistelligen Bereich. Aber auch die gesamte abgesetzte Bauproduktion

ging in einigen Bundesländern zurück bzw. entwickelte sich mit

Ausnahme von Wien und dem Burgenland weniger dynamisch als im

Vorquartal. Weder die WIFO-Konjunkturprognose noch die Befragungen im

Rahmen des WIFO-Konjunkturtests deuten auf eine Erholung des

Bauwesens in den nächsten Monaten hin.

Übersicht 1: Regionale Konjunkturindikatoren im II. Quartal 2023 -

auf der [WIFO-Website] (https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/71265)

Zwtl.: Hohe Tourismusnachfrage trotz Inflation

Der österreichische Tourismus entwickelte sich angesichts der

preislichen Rahmenbedingungen und Unsicherheiten infolge der

geopolitischen Verwerfungen in den ersten fünf Sommermonaten 2023

günstiger als erwartet. Bei den Ankünften wurde mit 22,7 Mio. ein

Höchstwert erreicht, die Zahl der Nächtigungen lag über den

Vergleichswerten der vergangenen 40 Jahre. Auch auf regionaler Ebene

übertraf die Zahl der Nächtigungen in fast allen Bundesländern im II.

Quartal 2023 das Vorkrisenniveau. Eine Ausnahme bilden Wien und

Niederösterreich, die aber die stärksten Wachstumsraten gegenüber dem

Vorjahr aufwiesen. Jüngste Gästebefragungen geben einen

optimistischen Ausblick auf die Nachfrage im Winter 2023/24, die

allerdings auch von der Witterung und den Schneeverhältnissen in den

Skigebieten abhängen wird.

Zwtl.: Beschäftigung in Dienstleistungen und Herstellung von Waren

(noch) resilient

Die regionalen Arbeitsmärkte, für die bereits Daten für das III.

Quartal 2023 vorliegen, spiegeln eine abgeschwächte Dynamik wider,

zeigen sich aber in Anbetracht der konjunkturellen Lage robust. In

allen Bundesländern entwickelte sich die Beschäftigung weiterhin

positiv, wobei die stärksten Wachstumsimpulse von den

Dienstleistungen und der Herstellung von Waren ausgingen. Die

Arbeitslosenzahlen stiegen mit Ausnahme von Tirol überall an, am

stärksten in der Steiermark, Oberösterreich (jeweils +7,8%) und in

Wien (+7,0%). In allen Bundesländern steht der Entwicklung der

Arbeitslosigkeit jedoch ein wachsendes Arbeitskräfteangebot

gegenüber.

Abbildung 1: Regionale Konjunkturindikatoren - auf der

[WIFO-Website] (https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/71265)

Rückfragehinweis:

Rückfragen bitte am Mittwoch, dem 13. Dezember 2023, zwischen 9:30 und 12:30 Uhr, an Anja Sebbesen, MSc, Tel. 01 798 26 01/401, anja.sebbesen@wifo.ac.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/235/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0026 2023-12-13/09:00

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