04.11.2024 13:19:00

Arbeitslosigkeit im Oktober gestiegen - Industrie als "Sorgenkind"

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Die Rezession belastet weiterhin den Arbeitsmarkt. Ende Oktober waren rund 372.000 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmer um knapp 10 Prozent bzw. 33.000 Personen gestiegen. Für AMS-Chef Johannes Kopf ist die Industrie aktuell das "Sorgenkind". Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) bezeichnete die Lage am Arbeitsmarkt als "zwiegespalten".

Einerseits würde die Arbeitslosigkeit steigen, andererseits gebe es einen Beschäftigungsrekord und viele offene Stellen, sagte Kocher am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien. Es gebe aber "erste Anzeichen", nun "vorsichtig optimistisch" für die Wirtschaftsentwicklung zu sein, sagte der Arbeits- und Wirtschaftsminister mit Verweis auf die BIP-Schätzung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) für das dritte Quartal 2024. Die Wirtschaftserholung sei Voraussetzung für "eine Stabilisierung" am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote stieg Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,6 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre lag die Arbeitslosenquote im Oktober laut Arbeitsministerium bei 7,5 Prozent.

"Sorgenkind bleibt dabei vor allem die Industrie, hier steigen die Vorgemerktenzahlen überdurchschnittlich um mehr als 16 Prozent", so AMS-Vorstand Johannes Kopf in einer Stellungnahme. "Dies sind leider schwierige Rahmenbedingungen für den Start der wichtigen Regierungsverhandlungen." Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer in der Warenerzeugung belief sich auf knapp 30.000.

Den größten Zuwachs bei arbeitslosen Menschen und Personen in AMS-Schulung gab es Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat in der Warenerzeugung/Industrie (+16,3 Prozent), im Verkehrs- und Lagerwesen und Handel (+10,9 Prozent). Etwas niedriger war der Anstieg in der Gastronomie und Beherbergung (+7,6 Prozent), in der Arbeitskräfteüberlassung (+7 Prozent), am Bau (+6,5 Prozent) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+6,2 Prozent).

Den höchsten Anstieg von Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern verzeichnete Oberösterreich (+14,4 Prozent), gefolgt von Salzburg, Steiermark (jeweils +12,2 Prozent) und Wien (+9 Prozent). Etwas niedriger war das Plus in Tirol und Vorarlberg (jeweils +7,9 Prozent), Burgenland (+7,8 Prozent) sowie Niederösterreich und Kärnten (jeweils +7,4 Prozent). Die mit großem Abstand höchste Arbeitslosenquote wurde im Bundesländervergleich in Wien mit 11,2 Prozent registriert. Niedriger ist die Arbeitslosenrate in Kärnten (6,9 Prozent), Vorarlberg (6,1 Prozent), Burgenland (6,0 Prozent), Niederösterreich (5,8 Prozent), Steiermark (5,7 Prozent) und Tirol (5,3 Prozent). Am niedrigsten ist die Arbeitslosenquote in Salzburg (4,7 Prozent) und Oberösterreich (4,6 Prozent).

Die Zahl der arbeitslosen Inländer inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer stieg um 6,8 Prozent auf rund 209.430 und die Anzahl der arbeitslosen ausländischen Personen erhöhte sich deutlich um 13,6 Prozent auf 162.218.

Arbeitsminister Kocher verwies darauf, dass "angesichts der gestiegenen Arbeitslosigkeit, die Zahl der offenen Stellen mit 87.484 weiterhin hoch" sei. Als "erfreulich" bezeichnete Kocher den Anstieg der Beschäftigten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat befanden sich Ende Oktober 9.000 Personen beziehungsweise 0,2 Prozent mehr in einer unselbstständigen Beschäftigung. Bei den über 50-Jährigen sind es laut Arbeitsministerium 16.000 Personen zusätzlich. In absoluten Zahlen entspreche "das einem neuen Rekordwert im Oktober", so der Arbeitsminister.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 1507-24, Format 88 x 80 mm; GRAFIK 1508-24, Format 88 x 76 mm; GRAFIK 1509-24, Format 88 x 92 mm) cri/kre

WEB http://www.ams.at

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