27.03.2022 16:34:38

Atomgespräche in Teheran - Revolutionsgarden weiter Knackpunkt

TEHERAN (dpa-AFX) - Die EU und der Iran haben am Sonntag in Teheran die Gespräche zur Rettung des Wiener Atomabkommens von 2015 fortgesetzt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna ging es bei den Treffen von EU-Chefverhandler Enrique Mora mit Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian sowie Chefunterhändler Ali Bagheri um die noch verbliebenen Differenzen zwischen dem Iran und den USA. Einzelheiten wurden zunächst bekanntgegeben. Im Fokus stand jedoch laut Beobachtern erneut der Status der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), die in den USA auf der Liste von Terrororganisationen stehen. Der Iran fordert von den USA die IRGC von dieser Liste zu nehmen.

"Dieses Thema ist unsere rote Linie, die (von den USA und dem Westen) vor einer Einigung unbedingt berücksichtigt und respektiert werden muss", hatte Außenminister Amirabdollahian vor dem Treffen mit Mora gesagt. Die IRGC seien die "legitime Streitkraft" des Landes. Für den Iran sei es daher inakzeptabel, sie als Terrororganisation abstempeln zu lassen. Dies wäre nach Amirabdollahians Worten de facto eine Nichtanerkennung des politischen Systems im Iran. Die USA haben diese iranische Forderung bislang abgelehnt. Für Washington sind die IRGC Milizen, die mit der Unterstützung radikalislamischer und anti-israelischer Gruppen - wie etwa die Hisbollah in Südlibanon - für Unruhe im Nahen Osten sorgen.

Ein Fahrplan zur Wiederherstellung des Atomabkommens war in langwierigen Gesprächen in Wien ausgearbeitet worden und liegt fast fertig auf dem Tisch. Demnach würden die USA dem Pakt wieder beitreten und Sanktionen gegen den Iran aufheben. Teheran würde im Gegenzug sein Atomprogramm wieder stark einschränken, um die Entwicklung von Nuklearwaffen zu unterbinden. Seit zwei Wochen warten die verbliebenen Vertragspartner - China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland - auf eine finale politische Entscheidung aus Washington und Teheran./al/DP/he

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