06.09.2015 14:22:39
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Auch Ministerium und Sparkassen gegen EU-Einlagensicherung
BERLIN (dpa-AFX) - Nach den Genossenschaftsbanken lehnen auch das Bundesfinanzministerium und die Sparkassen EU-Pläne ab, die Einlagen von Bankkunden europaweit über die Grenzen hinweg abzusichern. "Das wäre ein völlig falsches Signal und könnte zu einem flächendeckenden Vertrauensverlust in die Sicherheit der Einlagen in der EU insgesamt führen", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, der "Bild"-Zeitung (Samstag). Er warnte vor einem "flächendeckenden Vertrauensverlust in die Sicherheit".
Ein Ministeriumssprecher betonte, Deutschland lehne Pläne ab, die über die kürzlich in Kraft getretene europäische Harmonisierung der Einlagensicherung hinausgehe. Zuvor hatten sich bereits die Volks- und Raiffeisenbanken gegen die EU-Pläne ausgesprochen. Sie fürchten, ihre über viele Jahre gefüllten Sicherungstöpfe zum Sparerschutz könnten im Fall von Problemen in anderen EU-Ländern angezapft werden.
Seit Juli gilt in allen 28 EU-Staaten im Fall einer Bankenpleite ein gesetzlich garantierter Schutz von bis zu 100 000 Euro pro Kunde und pro Bank. Darüber hinaus haben die Chefs der großen EU-Institutionen vorgeschlagen, die nationalen Systeme zur Absicherung von Kundengeldern im Fall von Bankpleiten in einem europäischen System zusammenzuführen./bvi/DP/jha
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