24.02.2025 14:23:00

Aus für Strompreisbremse trieb Inflation im Jänner auf 3,2 Prozent

--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Preistreiber, Preisdämpfer (3. Absatz), Eurostat-Zahlen (4. Absatz), Reaktion FPÖ (5. Absatz) ---------------------------------------------------------------------

Der Wegfall der strompreisdämpfenden Maßnahmen der Regierung hat die Inflation im Jänner stark nach oben getrieben. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Jahresvergleich um 3,2 Prozent. Zum Vergleich: Im Dezember 2024 hatte sich die Teuerung auf nur 2,0 Prozent belaufen. Ohne die Preisentwicklung bei Strom läge die Inflation im Jänner bei 2,4 Prozent, hieß es von der Statistik Austria am Montag.

"Das Auslaufen der Strompreisbremse, der Anstieg der Netzentgelte bei Strom und Erdgas und die Anhebung von Erneuerbaren-Förderung und CO2-Steuer haben die Teuerung in Österreich zu Jahresbeginn 2025 steigen lassen", erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung. Die am Montag veröffentlichten Jänner-Inflationszahlen wichen leicht von der ersten Schätzung ab. Anfang Februar hatte die Statistik Austria für Jänner eine Inflation von 3,3 Prozent prognostiziert.

Besonders starker Preisanstieg bei Strom und Flugtickets

Die wichtigsten Preistreiber gegenüber dem Vorjahr waren hierzulande elektrischer Strom/Gesamtkosten (+35,3 Prozent), Flugtickets (+31,3 Prozent), Flugpauschalreisen (+6,8 Prozent), Wohnungsmiete (+3,9 Prozent) und Zigaretten (+3,5 Prozent). Die relevanten Preisdämpfer im Jänner waren Gas/Gesamtkosten (-21,7 Prozent), Mobiltelefonie (-11,4 Prozent), Brennholz (-10,9 Prozent), Fernwärme/Gesamtkosten (-5,3 Prozent) und Dieseltreibstoff (-2,1 Prozent).

Österreich verzeichnete im Jänner die neunthöchste Inflationsrate in der Europäischen Union. Der höchste Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) wurde in Ungarn (5,7 Prozent), Rumänien (5,3 Prozent) und Kroatien (5,0 Prozent) gemessen. Die niedrigsten Inflationsraten wurden in Dänemark (1,4 Prozent), Irland, Italien und Finnland (jeweils 1,7 Prozent) verzeichnet. Im Vergleich zu Dezember 2024 ging die jährliche Teuerung in acht Mitgliedstaaten zurück, blieb in vier unverändert und stieg in fünfzehn an, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag mit.

Angesichts der stark gestiegenen Inflation äußerte die FPÖ deutliche Kritik an ÖVP und Grüne: "Anstatt die Interessen Österreichs in den Mittelpunkt zu stellen, wurden von Schwarz-Grün nicht nur dringend erforderliche standortpolitische Maßnahmen im Sinne der heimischen Wirtschaft und Industrie verhindert, sondern es wurde auch das Auslaufen wesentlicher Unterstützungen für die Österreicher mit Ende des Jahres 2024 und damit zusätzliche Belastungen insbesondere im Energiebereich in Kauf genommen", so die FPÖ-Klubobmannstellvertreterin und freiheitliche Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch in einer Aussendung.

Wohnung, Wasser und Energie als wichtigste Preistreiber

Im Jänner verteuerten sich Lebensmittel laut Statistik Austria etwas mehr als noch im Dezember, dennoch war der Preisanstieg hier im Jänner nur etwa halb so hoch wie die Gesamtinflation. "In der Gastronomie war die Teuerung hingegen fast doppelt so stark wie der allgemeine Preisanstieg", so der Statistik-Austria-Chef. Wohnung, Wasser und Energie seien mit einer deutlichen Teuerung (durchschnittlich +4,4 Prozent) nach zwölf Monaten wieder der wichtigste Treiber der Inflation im Jahresvergleich gewesen.

Restaurants und Hotels verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat im Schnitt um 5,6 Prozent. Die Preise für Verkehr stiegen um 2,4 Prozent. Nahrungsmittel- und Getränkepreise (alkoholfrei) erhöhten sich um 2,1 Prozent.

Der von der Statistik Austria erhobene Mikrowarenkorb für den täglichen Einkauf verteuerte sich im Jänner im Jahresabstand um 3,7 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, erhöhte sich um 3 Prozent.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0291-25, Format 88 x 114 mm, GRAFIK 0292-25, Format 88 x 100 mm) cri/kre

WEB http://www.statistik.at/

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