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05.05.2015 15:30:46

AUSBLICK/Adidas-Chef Hainer steht Aktionären Rede und Antwort

   Von Natali Schwab

   FRANKFURT (Dow Jones)--Das letzte Jahr war desaströs für die Anleger des Sportartikelherstellers Adidas. Gewinnwarnung, Ergebniseinbruch, Rücknahme der Mittelfristziele - Adidas-Chef Herbert Hainer war 2014 wahrlich nicht vom Glück verfolgt. Einige Investoren forderten sogar unverblümt seinen Rücktritt. Nun muss der dienstälteste DAX-Chef den Aktionären am Donnerstag auf der Hauptversammlung Rede und Antwort stehen.

   Dabei könnte der starke Jahresauftakt des Herzogenauracher Unternehmens zumindest versöhnlich stimmen. Zweistellige Wachstumsraten bei Umsatz und Betriebsergebnis, den Gewinn deutlich gesteigert, die Entwicklung der Marken adidas und Reebok positiv. Besser hätte der Konzern die im vergangenen Jahr zum Teil harsch geäußerte Aktionärs-Kritik kaum kontern können.

   Bereits Ende März hatte Adidas zudem ehrgeizige Mittelfristziele sowie ein großangelegtes Strategieprogramm vorgelegt. Der Konzernumsatz soll bis 2020 währungsbereinigt durchschnittlich im hohen einstelligen Prozentbereich steigen, was zu den aktuellen Wechselkursen einen Umsatz von mindestens 22 Milliarden Euro bedeuten würde. Der Konzerngewinn soll durchschnittlich um etwa 15 Prozent jährlich steigen.

   Dabei setzt Adidas auf den Ausbau des eigenen Einzelhandels und des E-Commerce. Die Investitionen sollen sich auf die Regionen Nord- und Südamerika, Westeuropa und China konzentrieren. Dabei stehen die großen Metropolen im Mittelpunkt, in denen Adidas die Präsenz besonders erhöhen will.

   Die Adidas-Aktie hat sich seit dem Kurseinbruch im vergangenen Jahr mit einem Tief von knapp 53 Euro im Oktober seit Beginn des Jahres wieder deutlich erholt. Auch wenn sie mit 75 Euro noch ein gutes Stück von ihrem Rekordwert von 93 Euro Anfang 2014 entfernt ist.

   Dabei sind noch längst nicht alle Schatten weggewischt. So hängt etwa ein Gutteil des Gelingens der Adidas-Strategie vom Turnaround in den USA ab. Hier ist Adidas nur noch die Nummer 3 hinter Nike und dem aufstrebenden US-Unternehmen Under Armour, mit einem Marktanteil von 5 Prozent.

   Das Geschäft verlief im vergangenen Jahr unter den Erwartungen, auch weil Adidas den Markt vernachlässigt hatte. Doch die USA sind mit etwa 40 Prozent Marktanteil der größte Sportartikelmarkt der Welt. Adidas muss hier also aufholen. Im ersten Quartal wuchs Adidas hier wieder währungsbereinigt um 7 Prozent.

   Auch das russische Geschäft bleibt trotz der jüngsten Rubel-Erholung ein Problem. Adidas hatte hier die Expansion gedrosselt, um auf die politische und wirtschaftliche Krise zu reagieren. Die Umsätze sind sowohl nominal als auch währungsbereinigt im ersten Quartal weiter gesunken, wenn auch nicht ganz so stark, wie von manchem Analysten erwartet.

   Und letztendlich gilt es, die Lücke zwischen Umsatzwachstum und Profitabilität zu schließen. Denn die operative Marge soll trotz erwartetem Umsatzwachstum in diesem Jahr kaum steigen - hohe Marketingkosten sind ein Grund dafür. Für manchen Aktionär könnte sich daher die Frage stellen, inwieweit Kosten und Nutzen im Verhältnis stehen - insbesondere nachdem Adidas teure Sponsorenverträge mit Manchester United oder Bayern München abgeschlossen hat.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/jhe

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   May 05, 2015 09:00 ET (13:00 GMT)

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