AUSBLICK/Deutscher Auftragseingang steigt im Mai um 0,8 Prozent

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie dürfte im Mai nach einem kräftigen Rückgang im Vormonat wieder gestiegen sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent zugelegt haben, nachdem sie im April um 2,0 Prozent gesunken waren. Das Statistische Bundesamt (Destatis) wird die Daten am Mittwoch um 8.00 Uhr veröffentlichen.

   Die Industrie hat sich in letzter Zeit ein wenig zum Sorgenkind der deutschen Wirtschaft entwickelt. Die Exporte waren zwar im ersten Quartal relativ stark, haben sich aber seither wieder etwas abgeschwächt. Besonders die Ausfuhren nach China und in rohstoffproduzierende Länder sinken. Dies und andere außenwirtschaftliche Unsicherheiten, wie neuerdings das Votum der Briten für einen EU-Austritt Großbritanniens, dämpfen die Investitionsneigung der Unternehmen.

   Vor einigen Jahren hätte eine solche Konstellation Deutschland vor echte Probleme gestellt. Doch seit einiger Zeit konsumiert Deutschland kräftig, und das rettet das Wachstum. Dank gesunkener Ölpreise und eines sehr guten Arbeitsmarkts konsumieren die Verbraucher mehr als früher. Zudem hat der Staat erhöhte Ausgaben für die Aufnahme von Flüchtlingen und investiert relativ kräftig in Infrastruktur.

   Die Industrie aber dürfte vorerst weiter nur moderat wachsen. Bei einem monatlichen Orderanstieg im prognostizierten Ausmaß würde der Durchschnitt des zweiten Quartals immer noch knapp unter dem Niveau des ersten Quartals liegen und 0,8 Prozent unter dem des zweiten Quartals 2015.

   Entsprechend zurückhaltend dürften die Unternehmen bei der Ausweitung ihrer Produktion sein. Produktionsdaten für Mai veröffentlicht Destatis am Donnerstag um 8.00 Uhr. Hier erwarten die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirt eine Stagnation auf Vormonatsniveau.

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   DJG/hab/bam

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   July 04, 2016 08:20 ET (12:20 GMT)

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