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23.08.2013 22:47:58

Badische Neueste Nachrichten: Das Irak-Syndrom

Karlsruhe (ots) - Man kann es das Irak-Syndrom nennen: Barack Obama wird lange nachdenken, in aller Ruhe abwägen, wochenlang im Kreis seiner Berater diskutieren, bevor er sich entschließt, gut zehn Jahre nach dem Einmarsch in Bagdad im Nahen Osten noch einmal Amerikas militärische Macht zu demonstrieren. Kein Zweifel, mit all seinen Reflexen sträubt er sich dagegen. Und zu Schnellschüssen neigt dieser US-Präsident nicht, schon gar nicht, wenn es um die Entsendung von Truppen in eine Krisenregion geht, in einen Sumpf, in dem man schnell auf Jahre versinken kann. Lieber redet er über Studentenkredite als über syrische Chemiewaffen, was allein schon signalisiert, wo seine Prioritäten liegen - in Atlanta und Denver, nicht in Aleppo und Damaskus. Obama steht dafür, die Boys in Uniform nach Hause zu bringen, erst aus dem Zweistromland, dann, bis 2014, aus Afghanistan. Er steht für "America First", für einen Schlussstrich unter das Kapitel kostspieliger Feldzüge in der Ferne. In den syrischen Bürgerkrieg einzugreifen, dazu verspüren weder der Staatschef noch seine Generäle die geringste Neigung, zumal sie nicht wissen, was das für Rebellen sind, mit denen sie sich verbünden sollen. Diese Skepsis verbindet sie mit der Mehrheit ihrer Landsleute. Briten oder Franzosen mögen Obama im Zugzwang sehen, in Amerika ist das Stimmungsbild ein anderes.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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