30.07.2013 22:44:58
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Badische Neueste Nachrichten: Geschludert
Karlsruhe (ots) - Peinlich für Norbert Lammert, den feinsinnigen
und geistreichen Vertreter der Christdemokratie. Nun gerät auch er
ins Kreuzfeuer von Plagiatsjägern. Peinlich aber auch für andere: den
Doktorvater des heutigen Bundestagspräsidenten zumal. Das, was ein
gewisser Robert Schmidt jetzt treibt und womit er sich wohl die
Nächte um die Ohren schlägt, das wäre die ureigene Aufgabe jener
Wissenschaftler gewesen, die Norbert Lammerts wissenschaftliche
Studie seinerzeit geprüft, korrigiert und benotet haben. Daher wirft
die Serie der Plagiatsfälle auch ein bezeichnendes Licht auf das
Selbstverständnis in manchen Studierstuben. Freilich: nicht jeder
Fehler kann einem Lehrenden auffallen. Aber wer die Standards der
wissenschaftlichen Arbeit hochhält, der muss den Fokus auch richten
auf jene, die eine Promotion begleiten und schließlich annehmen. Von
einem Lehrstuhlinhaber darf man erwarten, dass er die gängige
Literatur zu einem Thema kennt. Man darf erwarten, dass er die Kniffe
kennt, mit denen man es sich als Student etwas einfacher machen kann,
durch das mühsame Gestrüpp von Belegstellen, Sekundärliteratur und
Fußnotenapparaten zu dringen. Möglicherweise waren die siebziger
Jahre im nordrhein-westfälischen Hochschulbetrieb von einer anderen
Atmosphäre durchweht. Noch waberte der Geist der 68-er Bewegung durch
die Seminarräume und Bildung für alle mag auch bedeutet haben: lieber
mal großzügig über Schwächen hinwegsehen. Das alles spricht Norbert
Lammert nicht frei, wenn er - wie im Internet akribisch dokumentiert
geschludert und geschlampt, vielleicht sogar getrickst hat. Für ihn ist die Angelegenheit höchst unangenehm, für seine Partei im Wahlkampf mehr als ärgerlich. Daher klingen auch seine wenigen Kommentare entsprechend schmallippig. Die Hochschule möge die Vorwürfe prüfen, sagt er. Es ist aber nicht nur Sache der Universität, sondern auch die seine, die Anwürfe aufzuklären.
geschludert und geschlampt, vielleicht sogar getrickst hat. Für ihn ist die Angelegenheit höchst unangenehm, für seine Partei im Wahlkampf mehr als ärgerlich. Daher klingen auch seine wenigen Kommentare entsprechend schmallippig. Die Hochschule möge die Vorwürfe prüfen, sagt er. Es ist aber nicht nur Sache der Universität, sondern auch die seine, die Anwürfe aufzuklären.
Originaltext: Badische Neueste Nachrichten newsroom: http://www.presseportal.de/pm/104277 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_104277.rss2
Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de
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