07.02.2013 13:40:30
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Bank of England hält an Geldpolitik fest
Von Andreas Plecko und Hans Bentzien
Die britische Notenbank hält an ihrer Geldpolitik fest. Der Leitzins wie auch das milliardenschwere Kaufprogramm für Staatsanleihen bleiben unverändert, wie die Bank of England (BoE) in London mitteilte. Das Zielvolumen des Kaufprogramms liegt damit weiter bei 375 Milliarden Britischen Pfund. Der Leitzins, zu dem sich die Geschäftsbanken bei der Notenbank refinanzieren können, verharrt auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent. Die Beschlüsse waren von geldpolitischen Beobachtern mit überwältigender Mehrheit erwartet worden.
Allerdings sind derzeit alle Augen am Finanzplatz London auf den nächsten BoE-Gouverneur Mark Carney gerichtet, so dass die Zinsentscheidung eine Nebensache war. Interessanter als die aktuelle Situation ist die Perspektive für die künftige Geldpolitik. Allerdings enttäuschte Carney bei seiner Anhörung vor dem Finanzausschuss des britischen Parlaments die Hoffnungen auf einen radikalen Kurswechsel.
Carney sagte, die Hürden für einen anderen geldpolitischen Handlungsrahmen lägen sehr hoch. Im Vorfeld war spekuliert worden, dass Carney eine Ausrichtung der Geldpolitik an einem Wachstumsziel anstreben könnte. In einem "flexiblen Ansteuern von Inflationszielen" sieht Carney den wirksamsten geldpolitischen Handlungsrahmen.
Der Kanadier Carney, der noch an der Spitze der Zentralbank seines Heimatlandes steht, folgt auf Mervyn King, der nach zehn Jahren als Gouverneur Ende Juni aus dem Amt scheidet. Carney kommt mit allerhand Vorschusslorbeeren nach London, weil er Kanada gut durch die Finanzkrise geführt hat.
Wenn der künftige BoE-Gouverneur das Steuer übernimmt, könnte viel Arbeit auf ihn warten. Der britischen Wirtschaft droht die dritte Rezession innerhalb von fünf Jahren. Im vierten Quartal sank die Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent und im Januar sorgte der kalte Winter dafür, dass es nicht rund lief.
Im Gegensatz dazu zeigen die jüngsten Konjunkturbarometer nach oben. Der Einkaufsmanagerindex für den wichtigen Dienstleistungssektor kletterte auf den höchsten Stand seit September vergangenen Jahres und auch die Einzelhändler sind zuversichtlicher.
In ihrem Begleittext zum Zinsbeschluss erklärte die BoE, dass die Inflation in den nächsten zwei Jahren trotz der schwachen Wirtschaftsdynamik über der Marke von 2 Prozent liegen dürfte. Die Notenbank gründete ihre Annahme auf steigende Preise für Dienstleistungen der Kommunen und des Staates sowie auf einen schwächeren Wechselkurs des Pfunds, was Importgüter verteuert.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
(Mitarbeit: Christian Grimm)
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February 07, 2013 07:10 ET (12:10 GMT)
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