BASF-Beteiligung Wingas setzt auf Energiewende - Ausbau des Europageschäfts

    Wachstumspotenzial für den Erdgasabsatz sieht König dabei vor allem im Kraftwerksmarkt: ?Flexible Gaskraftwerke können am besten die schwankende Stromproduktion der Wind- und Solarenergie auffangen.?

MILLIARDENSCHWERE INVESTITION

    Neben der ausreichenden Verfügbarkeit und gesellschaftlichen Akzeptanz von Erdgas als Energieträger sieht König vor allem die gut ausgebaute Erdgasinfrastruktur als einen großen Vorteil. ?Speicher und Transport sind der Schlüssel für eine nachhaltige Energiewende. Denn Wind- und Sonnenenergie brauchen Speicher und Netze. Und die hat unsere Branche bereits aufgebaut?, so König.

    Das deutsch-russische Gemeinschaftsunternehmen gehört mit den Erdgasspeichern unter anderem im norddeutschen Rehden und im österreichischen Haidach zu den größten Speicheranbietern Europas. In den kommenden vier Jahren will Wingas rund 1,7 Milliarden Euro unter anderem für den Ausbau der Speicherkapazitäten investieren.

ZUWACHS GEPLANT

    Trotz eines schwächeren Jahresstarts zeigt sich Wingas optimistisch für das Gesamtjahr 2011. ?Wir werden weiter auf Wachstumskurs bleiben ? und dies auch weiterhin profitabel?, sagte der Wingas-Chef. Im laufenden Geschäftsjahr will der Erdgashändler den Absatz auf dem Niveau des Vorjahres halten und den Umsatz aufgrund eines höheren Ölpreises leicht steigern.

    2010 setze Wingas vor allem dank gut laufender Geschäfte in Deutschland mit 323,6 (2009: 308,0) Milliarden Kilowattstunden (kWh) einen neuen Spitzenwert ab. Wingas verfügt in seinem Heimatmarkt über einen Marktanteil von rund 20 Prozent.

    Das Europageschäft will Wingas zukünftig weiter ausbauen. ?Mehr als 40 Prozent unseres Absatzes erzielen wir mittlerweile außerhalb unseres Heimatmarktes Deutschland?, sagte König. ?Diesen Anteil wollen wir ausbauen. Auch neue Absatzmärkte schauen wir uns daher genauer an.?

    Erst im vergangenen Jahr ist das Unternehmen in den niederländischen Gasmarkt eingestiegen. Ab 2012 will Wingas an den drittgrößten Energiekonzern des Landes, Eneco Holding N.V., jährlich bis zu einer Milliarde Kubikmeter Erdgas liefern. Bis 2020 strebt der Konzern einen Marktanteil von rund zehn Prozent in den Niederlanden an./mne/wiz