03.02.2010 15:54:12
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Bauentscheidung für Nabucco verzögert sich bis Ende 2010
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Nabucco-Konsortium wird voraussichtlich erst zum Jahresende die endgültige Entscheidung zum Bau der gleichnamigen Gaspipeline treffen. "Die finale Investitionsentscheidung für die Nabucco-Pipeline wird wohl Ende 2010 gefällt", sagte ein Sprecher des Konsortiums Dow Jones Energy Daily am Mittwoch. Damit verzögert sich das Projekt um gut sechs Monate. Ursprünglich hatte Reinhard Mitschek, der Geschäftsführer der Nabucco Gas Pipeline International GmbH in Wien, die Investitionsentscheidung für das erste Halbjahr 2010 angekündigt.
Bis zur endgültigen Entscheidung über die Projektrealisierung müssten die Finanzierung und technische sowie umweltrelevante Aspekte für das Vorhaben mit geschätzten Kosten von rund 7,9 Mrd EUR auf den Weg gebracht werden, erklärte der Sprecher des Konsortiums am Mittwoch weiter. Seit Herbst 2009 verhandelt das Konsortium mit möglichen Kreditgebern über die Finanzierung.
Zunächst will das Nabucco-Konsortium - voraussichtlich im dritten Quartal 2010 - aber noch ein so genanntes Open-Season-Verfahren für die Vermarktung von Transportkapazitäten durchführen. Dabei sollen mit den Marktakteuren die tatsächlich zu buchenden Kapazitäten festgelegt werden. Auch diesen Vorgang wollte das Konsortium schon Ende vergangenen Jahres abgeschlossen haben. Das Unternehmen sieht indes keine Verzögerungen des Projekts, wie dessen Sprecher betonte. Man liege im Plan, das Projekt mache Fortschritte, sagte er.
Nach Aussage des Nabucco-Sprechers könnte Ende 2011 mit dem Bau der 3.300 km langen Gasleitung begonnen werden. Das erste Gas würde frühestens 2014 fließen. Dabei spiele auch die Finanzkrise und das gegenwärtige Überangebot von Gas im europäischen Markt keine Rolle. "Der Bedarf an Kapazitäten ist groß bei den Gashändlern", sagte der Sprecher. Ab 2014 sollen anfänglich jährlich 8 Mrd bis 12 Mrd cbm Erdgas über die Pipeline nach Mitteleuropa transportiert werden. Langfristig sollen es bis zu 30 Mrd cbm pro Jahr sein.
Das Konsortium strebt ein breit gefächertes Portfolio an Lieferländern an, um die politischen Risiken einzelner Länder zu begrenzen. Als Quellenländer sind neben den zentralasiatischen Staaten wie Aserbaidschan und Turkmenistan beispielsweise auch der Irak und Ägypten im Gespräch. Nabucco soll Erdgas vornehmlich aus der kaspischen Region aber auch aus dem Nahen Osten über die Türkei nach Europa transportieren und damit Europas Abhängigkeit von russischen Lieferungen eindämmen.
An dem Konsortium sind die Essener RWE AG, österreichische OMV AG, ungarische MOL, rumänische Transgaz, bulgarische Bulgargaz und türkische Botas zu je einem Sechstel beteiligt. Die Hälfte der Pipeline-Kapazitäten ist für diese Anteilseigner reserviert. Die restlichen 50% sollen dritten Marktteilnehmern angeboten werden.
-Von Ali Uluçay, Dow Jones Energy Daily, ++49 (0) 69 297 25 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/aul/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones NewswiresFebruary 03, 2010 09:23 ET (14:23 GMT)
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