22.06.2014 18:58:48

Bauer-Finanzvorstand will in Sachen Dividende nicht zu viel versprechen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Beim Tiefbau- und Maschinenspezialisten Bauer hat Schuldenabbau derzeit oberste Priorität. Es sei daher offen, ob die Aktionäre für dieses Jahr eine Gewinnbeteiligung erhalten werden, oder nicht. Bei der Entscheidung über den Dividendenvorschlag werde aber auch die Verschuldung eine Rolle spielen, sagte Finanzvorstand Hartmut Beutler der "Börsen-Zeitung" (Samstagausgabe). "Für uns hat Priorität: Was ist gut für das Unternehmen? Und im Endeffekt ist dies dann auch gut für den Investor."

2013 war das Unternehmen wegen der Probleme bei einem Großprojekt erstmals seit 14 Jahren in die roten Zahlen gerutscht. Deshalb gab es für das vergangene Jahr auch keine Dividende. Im laufenden Jahr plant das im SDAX notierte Unternehmen mit einem Gewinn zwischen 20 und 25 Millionen Euro.

Beutler will aber vor allem das Verhältnis von Schulden zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von zuletzt 4 wieder in Richtung 3 drücken, ohne dabei das operative Geschäft in Gefahr zu bringen. "Investitionen wurden ausreichend getätigt, die Kapazitäten sind da", sagte der 57-Jährige.

Mittelfristig muss Beutler auch die Refinanzierung des Konzerns, der in 70 Ländern der Erde tätig ist und fast drei Viertel des Geschäfts im Ausland tätigt, auf neue Füße stellen. Im Verlustjahr hatte Bauer, das sich zu 48 Prozent im Besitz der Gründerfamilie befindet, Kreditbedingungen bei Schuldscheindarlehen verletzt.

Der daraufhin arrangierte Konsortialkredit über 450 Millionen Euro mit einer Laufzeit von drei Jahren führe zu Mehrbelastungen von 6 Millionen bis 8 Millionen Euro im Jahr. Um die Kosten wieder zu senken, hält der Finanzvorstand auch die Emission einer Anleihe für möglich./zb

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