09.04.2017 14:32:40
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Berliner S-Bahn kündigt Programm für mehr Pünktlichkeit an
BERLIN (dpa-AFX) - Die S-Bahn Berlin will mehr gegen Verspätungen tun. "Gemeinsam mit den Kollegen von DB Netz legen wir ein Qualitätsprogramm auf, um in der Pünktlichkeit einen Sprung nach vorn zu machen", sagte Geschäftsführer Peter Buchner der Deutschen Presse-Agentur. Details würden in den nächsten Wochen genannt. "Wir wollen an der Zuverlässigkeit der Infrastruktur, unserer Fahrzeuge und an schnellerer Disposition arbeiten."
Im vergangenen Jahr kam die S-Bahn häufiger zu spät als angestrebt. Nur 94,2 Prozent der Züge galten als pünktlich, was bedeutet, dass sie nicht länger als vier Minuten nach Fahrplan in den Bahnhof fuhren. Das waren zwar zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. 2015 hatten jedoch die Lokführer gestreikt. Zudem liegt die Vorgabe des Verkehrsvertrags bei 96 Prozent.
"Wir sind besser geworden, aber haben das Ziel immer noch nicht erreicht", sagte Buchner. "Deshalb ist die Pünktlichkeit für uns nach wie vor eines der ganz großen Themen, und die Herausforderung ist mit Abstand im Ring-System am größten." Denn wenn ein Zug auf der Ringbahn zu spät kommt, stauen sich dort schnell mehr Züge als auf den anderen Strecken.
Mit dem angekündigten Pünktlichkeitsprogramm agiert die S-Bahn im Fahrwasser des Mutterkonzerns Deutsche Bahn, die unter dem Schlagwort "Zukunft Bahn" besser werden will. "Der Dreiklang, der in ganz Deutschland richtig ist - mehr Qualität, mehr Kunden, mehr Ergebnis - der gilt natürlich für uns auch", sagte Buchner.
Wirtschaftlich lief es für das Unternehmen 2016 gut. Der Gewinn stieg um 5 Millionen Euro auf 72 Millionen Euro. Dazu trug bei, dass die Fahrgastzahl weiter stieg. Sie legten mit der S-Bahn 431 Millionen Fahrten zurück, drei Prozent mehr als im Vorjahr.
Mit Fahrscheinen machte die S-Bahn im vergangenen Jahr einen Umsatz von 442,4 Millionen Euro - 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Länder Berlin und Brandenburg als Besteller überwiesen 265,3 Millionen Euro - 8,2 Prozent mehr als im Vorjahr. 2015 hatten die Streiks der Lokführer zu Abzügen geführt, weil bestellte Fahrten ausfielen. Im vergangenen Jahr kürzten die Länder die Zahlungen noch um 6,3 Millionen Euro, knapp die Hälfte der Vorjahressumme.
In den nächsten Jahren werden Investitionen wieder stärker auf die S-Bahn-Bilanz drücken. Im Zuge des neuen Verkehrsvertrages für die Ringbahn steckt das Unternehmen 900 Millionen Euro in neue Züge und die Werkstatt an der Zubringerstrecke in Grünau./bf/DP/he
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