"Gewinne mitnehmen" |
05.12.2021 14:49:00
|
BlackRock reduziert Engagement in Indien - und rät stattdessen zu Aktien aus dieser Region
• Mehr Zuversicht für Investments in China
• Geldpolitik dürfte Techaktien treiben
Der weltgrößte Vermögensverwalter zieht sein Geld zunehmend aus indischen Investments ab, zeigt sich im Gegenzug aber deutlich bullisher für Kursentwicklungen chinesischer Titel.
In Indien "Gewinne mitnehmen"
Im vergangenen Jahr hatten indische Aktien outperformt, nun sieht der Vermögensverwalter die Gelegenheit gekommen, in der Region "Gewinne mitzunehmen". Das geht aus einem Kundenbriefing von BlackRock hervor, über das Bloomberg berichtet. Nachdem Broker Indien-Aktien jüngst herabgestuft hatten und zudem unter Investoren Sorgen über eine zunehmend knappere Liquidität aufkamen, habe sich die Stimmung gegenüber Investments in Indien verschlechtert, heißt es bei Bloomberg weiter. Hinzu käme die schlechte Entwicklung des größten Börsengangs des Landes. Das Fintech Paytm war im Vorfeld seines IPO stark gehyped worden, das IPO verlief dann aber deutlich schlechter als erwartet. Schon der Erstkurs lag mit 28,60 Dollar unter dem Ausgabepreis, am Ende des ersten Handelstages verlor die Paytm-Aktie an der BSE rund 27 Prozent an Wert.
Abschreiben will man die Region bei BlackRock aber nicht, langfristig stehe man Investitionen in Indien positiv gegenüber. Man rechne mit einem "kontinuierlichen Anstieg bei Börsengängen" mit Chancen insbesondere in Indiens Technologie- und New-Economy-Sektoren.
Geld in China-Aktien umschichten?
Angesichts der jüngsten Rückschläge für Aktien in Indien nimmt Belinda Boa, Head of Active Investments for Asia Pacific bei BlackRock, dennoch eine andere Region Asiens deutlicher ins Visier: China. Insbesondere Wachstumsaktien sind für die Expertin dabei offenbar einen Blick wert, diesen gegenüber zeige man sich bei dem Vermögensverwalter nun "positiver", wird sie von Bloomberg zitiert. "Bewertungen sind im Moment entscheidend", so Boa.
Als Reaktion auf diese Erkenntnis hat BlackRock seine auf Asien ausgerichteten Portfolios umgestellt. China-Aktien werden nun nicht mehr mit "untergewichten" sondern mit "neutral" bewertet, bei Internetunternehmen des Landes wurde die Untergewichtung reduziert. "Es ist jetzt an der Zeit, sich auf dem chinesischen Markt zu positionieren", heißt es in dem Briefing von Lucy Liu, einer Portfoliomanagerin für globale Aktien aus Schwellenländern. Dabei verweist die Expertin auf eine mögliche Überraschung beim Wirtschaftswachstum, zudem seien Anzeichen für eine "Bodenbildung" für den Internet- und Immobiliensektor zu erkennen.
Redaktion finanzen.at
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links: