DAX
Geändert am: 07.09.2023 22:01:43
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Anhaltende Zinsunsicherheit: ATX und DAX schließen schwächer -- Wall Street letztlich uneins -- Asiens Börsen zu Handelsende im Minus
AUSTRIA
Am heimischen Aktienmarkt waren auch am Donnerstag Verluste zu sehen.
Der ATX notierte kurz nach Handelsbeginn tiefer und blieb dann in der Verlustzone. Letztlich ging er 1,12 Prozent tiefer bei 3.139,94 Punkten aus der Sitzung.
Vor allem die negativen Vorgaben von der Wall Street belasteten. Dort hatte ein stärker als erwartet ausgefallener ISM-Index für den Service-Bereich neuerliche Zinssorgen hochkommen lassen. Entsprechend setzte dies zinssensitive Branchen wie Technologie unter Druck. Schwergewicht Apple litt zudem unter negativen China-Nachrichten und gab deutlich nach. Mit den steigenden Ölpreisen lässt auch die Hoffnung nach, dass sinkende Kosten für Energie mittelfristig die Inflationsraten fallen lassen. Entsprechend sinkt damit auch die Chance, dass das vom Markt erhoffte Zins-Top in den USA in greifbarer Nähe ist. Das Beige Book der US-Notenbank brachte indes nichts Neues und meldete die US-Wirtschaft weiter auf moderatem Wachstumskurs. Die am Morgen veröffentlichte Handelsbilanz aus China wird im Handel bislang als nicht einschätzbar eingeordnet. Sie schrumpfte sowohl auf der Export- als auch auf der Importseite, in beiden Fällen jedoch weniger als erwartet.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt konnte seine Verluste am Donnerstag nur zeitweise wettmachen.
Der DAX startete tiefer in den Donnerstagshandel. Das Börsenbarometer konnte im weiteren Verlauf zwar zeitweise über seinen Vortagesschlusskurs steigen, fiel letztlich jedoch wieder darunter zurück. Bei 15.718,66 Einheiten (minus 0,14 Prozent) ging der deutsche Leitindex in den Feierabend.
Händler verwiesen auf die schwächeren Vorlagen aus den USA und aus Asien sowie auf die weiter steigenden Renditen. Kasse gemacht wurde nun auch bei den Technologietiteln, auch weil Apple zwischen die Fronten in den Konflikten zwischen den USA und China gerät. China soll Staatsangestellten die Nutzung von iPhones während der Arbeitszeit untersagt haben.
Mit dem kräftigen Ölpreisanstieg der vergangenen Tage lässt zudem die Hoffnung nach, dass die Inflationsraten nachhaltig fallen und damit die Geldpolitik bald vor einer Wende steht. Das so genannte Beige Book als Konjunkturbericht der US-Notenbank brachte indes nichts Neues, es sieht die US-Wirtschaft weiter auf moderatem Wachstumskurs.
WALL STREET
Die US-Börsen zeigten sich am Donnerstag uneinheitlich.
Der Dow Jones Index eröffnete tiefer, drehte im Verlauf jedoch ins Plus und schloss 0,18 Prozent höher bei 34.504,48 Punkten. Der NASDAQ Composite gab dagegen deutlich nach, nachdem er zum Start bereits verloren hatte. Er ging 0,89 Prozent schwächer bei 13.748,83 Einheiten aus dem Handel.
Die Hoffnung auf eine Zinspause im September schwand. Der US-Arbeitsmarkt zeigte sich weiterhin überraschend robust. So ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend gefallen, Ökonomen hatten mit einem Anstieg gerechnet. Da sich die US-Notenbank mit ihrer Geldpolitik auch an der Entwicklung des Arbeitsmarktes orientiert, sinken die Erwartungen an eine Zinspause im September zunehmend mit einem robusten Arbeitsmarkt.
Auf Unternehmensseite richteten sich die Blicke der Anleger unter anderem auf Apple. China will laut Insidern bestimmten Beamten und Angestellten staatlich unterstützter Arbeitgeber und von Staatsunternehmen teilweise verbieten, iPhones auf der Arbeit zu benutzen. Damit heizte China den Technologie- und Handelskrieg mit den USA neu an, schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners laut dpa-AFX.
ASIEN
Die wichtigsten Börsen in Asien wiesen am Donnerstag eine schwächere Tendenz auf.
In Tokio verlor der japanische Leitindex Nikkei zu Handelsende 0,75 Prozent auf 32.991,08 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland gab der Shanghai Composite ab und stand letztlich bei 3.122,35 Einheiten um 1,13 Prozent höher. In Hongkong schloss der Hang Seng indes 1,34 Prozent tiefer bei 18.202,07 Zählern.
Nach der uneinheitlichen Tendenz am Vortag ist es am Donnerstag an den asiatischen Aktienmärkten wieder abwärts gegangen. Dabei hatten sich die Verluste im späten Geschäft noch etwas ausgeweitet.
Das Umfeld für Aktien bleibt ungünstig, insbesondere auf der Zinsseite. In den USA und auch andernorts setzt sich angesichts der beharrlich hohen Inflationsraten zunehmend die Erwartung durch, dass die Zinsen womöglich nicht weiter steigen, dafür aber für länger auf erhöhten Niveaus bleiben dürften. In den USA fiel am Vortag der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stärker aus als gedacht, insbesondere eine in ihm enthaltene Preiskomponente zog deutlich an. Dazu verwiesen Marktteilnehmer auf die hohen Ölpreise als Bremser - zum einen für die Konjunktur, zum anderen als inflationstreibende Komponente.
Dazu kamen aus dem für die Weltkonjunktur wichtigen China weiter eher maue Daten. Exporte und Importe sind im August deutlich gesunken, wenn auch nicht so stark, wie Ökonomen zuvor befürchtet hatten.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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