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Geändert am: 16.06.2022 22:04:03

Nach Leitzinsanhebung durch Fed und SNB: ATX und DAX schließen tiefrot -- US-Börsen letztlich mit starken Verlusten -- Asiatische Indizes zum Handelsende uneins

AUSTRIA

Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag mit einem kräftigen Minus.

Der ATX verlor kurz nach Handelsbeginn und rutschte im Verlauf weiter auf tiefrotes Terrain ab. Er ging letztlich 3,88 Prozent leichter bei 3.014,16 Punkten aus dem Handel.

Gleich mehrere Zentralbanken haben seit Mittwochabend ihre Leitzinsen im Kampf gegen die Inflation erhöht. Am Donnerstag zu Mittag hat die Bank of England wie von Analysten erwartet ihre Zinsen um 25 Basispunkte erhöht. Überraschend kam hingegen die in der Früh gemeldete Leitzinserhöhung der Schweizer Notenbank um 50 Basispunkte.

Davor hat am Mittwochabend die US-Notenbank Fed ihren Zinskorridor um 75 Basispunkte angehoben. Die Fed reagiert damit mit der stärksten Zinserhöhung seit 1994 auf die zuletzt auf 40-Jahreshochs gestiegene Inflationsrate. Die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen die Inflation wurde in ersten Reaktionen positiv gewertet, auch die US-Börsen konnten nach der Zinsentscheidung zulegen. Der Zinsschritt schürte aber gleichzeitig auch Konjunkturängste.

Der Fed habe bisher das Ausmaß des Inflationsdrucks falsch eingeschätzt, und müsse jetzt zügig nachholen und ein heftigeres Bremsmanöver einleiten. "Und ähnlich wie beim Autofahren erhöht das die Gefahr, dass die Wirtschaft aus der Bahn gerät", schrieben die Analysten der Commerzbank in einer ersten Reaktion.

Vor allem der Zinsschritt der Schweizer Notenbank dürfte die Börsen aber negativ überrascht haben, hieß es. Die Verluste zogen sich an Europas Aktienmärkten quer durch alle Branchen.

DEUTSCHLAND

In Frankfurt wurden am Feiertag Verluste beobachtet.

Der DAX begann den Fronleichnams-Handel tiefer und brach dann weiter ein. Zeitweise fiel er dabei unter die Marke von 13.100 Punkten. Zum Handelsschluss brach das Börsenbarometer um 3,31 Prozent auf 13.038,49 Punkte ein.

Für Verunsicherung sorgte die Schweizer Notenbank (SNB) die den Leitzins überraschend und auch überraschend kräftig um 0,5 Prozentpunkte erhöht hat. Eine Zinserhöhung galt im Vorfeld zwar als möglich, aber nicht ausgemacht, zumal die Inflation in der Schweiz zuletzt zwar erhöht war, aber längst nicht so sehr wie in anderen Regionen der Welt.

Schon zum Start hatte die Erleichterung über die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank (Fed) nur kurz gehalten, nachdem am Vorabend die US-Börsen noch deutlich zugelegt hatten. Letztlich haben die Sorgen vor einem Abgleiten in die Rezession angesichts der starken Zinserhöhungen wieder die Oberhand gewonnen.

Die Fed hatte am Vorabend wie weithin erwartet den Leitzins um 75 Basispunkte auf 1,50 bis 1,75 Prozent erhöht. Es war der größte Zinsschritt seit 1994. Die Entscheidung wurde an den Märkten in einer ersten Reaktion gelassen bzw mit einer gewissen Erleichterung aufgenommen. Nicht nur war weil der massive Schritt nach der unerwartet hohen US-Inflation im Mai erwartet wurde, sondern auch weil an den Börsen in der Zwischenzeit der entschlossene Kampf gegen die Inflation als wichtigstes Marktthema gesehen wird.

In einem Umfeld geldpolitischer Straffung vieler Notenbanken seien Aktien-Engagements nicht wirklich aussichtsreich, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von comdirect. "Zum einen führt die hohe Inflationsdynamik zu Konsumzurückhaltung und zum anderen zu sinkenden Margen bei den Unternehmen." Bestenfalls komme es dann zu einer Stagflation, andernfalls stehe eine faustdicke Rezession vor der Tür. Die Aktienverkäufe seien durchaus nachvollziehbar.

WALL STREET

Am Tag nach der Zinssitzung nahmen Anleger in den USA Reißaus.

Der Dow Jones startete tiefer in die Sitzung und gab dann weiter nach. Dabei stürzte er zeitweise unter 30.000 Einheiten. Er verließ den Handel letztlich mit einem Minus von 2,41 Prozent bei 29.929,31 Punkten. Der NASDAQ Composite fiel zum Start zurück. Anschließend blieb er tief im Minus. Sein Schlussstand: 10.646,10 Zähler (-4,08 Prozent).

Die Kursgewinne vom Vortag nach der Zinserhöhung in den USA sind nur einen Tag später auch dort schon wieder Makulatur. Ein zweiter Blick auf die Fed-Leitzinserhöhung vom Mittwoch veranlasst die Anleger am US-Markt am Donnerstag zu Verkäufen. Die US-Notenbank hatte den Leitzins um 0,75 Prozent angehoben und damit in einem Ausmaß, das bis zu den Inflationsdaten am Freitag nicht erwartet worden war. Zudem machte Fed-Chef Jerome Powell klar, dass im Juli ein Zinsschritt um weitere 75 Basispunkte denkbar sei.

ASIEN

Die Märkte in Fernost wiesen auch am Donnerstag gemischte Vorzeichen auf.

In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei um 0,4 Prozent höher bei 26.431,20 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland ging der Shanghai Composite bei 3.285,39 Einheiten mit einem Minus von 0,61 Prozent asu dem Handel. Der Hang Seng in Hongkong beendete den Handel um 2,17 Prozent schwächer bei 20.845,43 Zählern.

Nach der positiven Reaktion der Wall Street auf die wie erwartet mit 75 Basispunkten groß ausgefallene Zinserhöhung der US-Notenbank haben die asiatischen Börsen am Donnerstag uneinheitlich tendiert. Die anfänglich noch zu sehende Aufwärtsbewegung war bereits wenig dynamisch und erlahmte im Verlauf.

Laut Marktteilnehmern sorgte in erster Linie die Aussage von Fed-Chairman Powell für etwas Auftrieb, wonach derlei große Zinserhöhungen nicht die Regel werden sollen. Zugleich schloss Powell sie für Juli aber nicht aus. Daneben stützten Hoffnungen, dass es der Fed gelingen wird, die Inflation erfolgreich einzudämmen.

In Japan kam wenig Rückenwind von etwas stärker als erwartet gestiegenen Exporten im Mai, Gegenwind kam vom im Vergleich zur gleichen Vortageszeit festeren Yen.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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NASDAQ 100 19 281,40 -2,61%
NIKKEI 225 37 120,33 -1,80%
Hang Seng 23 426,60 -0,65%
ATX 4 175,93 -2,08%
Shanghai Composite 3 373,75 0,15%