NIKKEI 225
Geändert am: 21.06.2022 22:02:38
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Weiter hohe Nervosität am Markt: US-Börsen schließen mit kräftigem Plus -- ATX letztlich mit leichten Gewinnen -- DAX geht noch in Grün aus der Sitzung -- Asiens Börsen schliessen mehrheitlich fester
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Dienstag fester.
Der ATX legte im frühen Handel zu und blieb auch im Tagesverlauf in der Gewinnzone, auch wenn er zwischenzeitlich wieder einige Punkte abgeben musste. Der Leitindex ging mit einem Plus von 0,49 Prozent auf 3.070,82 Einheiten aus der Sitzung
Die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen blieb bis dato "sommerlich dünn". Auch datenseitig rechneten Börsianer heute mit keinen allzu starken Impulsen.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte indes den geplanten Zinserhöhungskurs der Euro-Notenbank angesichts des anhaltenden Inflationsschubs im Euroraum bestätigt. Die EZB habe vor, die Zinsen im Juli um 0,25 Prozentpunkte anzuheben und dann erneut im September, sagte Lagarde im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt ging die Stabilisierungssuche auch am Dienstag weiter.
Der DAX war mit einem Plus in den Handel eingestiegen, musste im Tagesverlauf aber einen Teil seiner Gewinne wieder abgeben. Das deutsche Börsenbarometer schloss mit einem Plus von 0,20 Prozent auf 13.292,40 Einheiten.
"Das Umfeld bleibt schwierig", sagte ein Händler. Und Salah Eddine Bouhmidi von IG Markets warnte, die Anleger sollten auf der Hut sein. "Um der galoppierenden Inflation Herr zu werden, bleibt nichts anderes übrig als die Zinsen schneller als gedacht anzuheben. Hoffnung bietet aktuell nur der Glaube, dass die EZB einen Mittelweg finden wird", so der Marktanalyst.
Relativ positiv gestimmt war Jochen Stanzl von CMC Markets: "Die Lage in den Unternehmen ist nicht so schlecht wie die Stimmung", sagte er. Die Zahl der Gewinnwarnungen sei niedrig. Offensichtlich seien die Unternehmen in der Lage, die gestiegenen Preise an die Kunden weiterzureichen. Zusammen mit der überverkauften Lage entstehe nun die Chance für eine Erholungsrally. Die viel diskutierten negativen Nachrichten von der Inflation über den Krieg in der Ukraine bis hin zur zügigen geldpolitischen Wende seien bekannt und rissen niemanden mehr vom Hocker.
Positiv war auch, dass die Marktbreite stimmte: Während die defensive Sektoren der Versorger, der Telekom-Aktien und der Nahrungsmittel- oder Getränkekonzerne ins Minus gerutscht sind, präsentieren sich die konjukturabhängigeren Sektorenindizes für die Autos, die Chemie, die rohstoffnahen Basic Resources oder auch die Technologie mit Aufschlägen zwischen 1 und 1,5 Prozent weiterhin auf der Gewinnerseite.
WALL STREET
Die Wall Street zeigte sich am Dienstag nach dem Feiertag auf Erholungskurs.
Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 2,15 Prozent und ging bei 30.532,17 Punkten aus dem Handel. Der NASDAQ Composite legte daneben 2,51 Prozent auf 11.069,30 Indexpunkte zu.
Konjunktursorgen aufgrund der hohen Inflation und der dadurch notwendigen schnellen Zinswende hatten den US-Leitindex in der vergangenen Woche um fast 5 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende 2020 gedrückt. In der Woche davor war der Verlust fast ebenso hoch gewesen. Vielen Marktteilnehmern scheint nun aber der jüngste Ausverkauf zu weit gegangen zu sein, wie auch die Anstiege an einigen asiatischen und europäischen Börsen belegen. Gestützt wird die Stimmung von Äusserungen von Präsident Joe Biden, wonach eine Rezession in den USA nicht "unvermeidlich" sei.
Frische Daten vom wichtigen US-Immobilienmarkt hatten kaum Einfluss auf die Indizes. Im Mai sind die Verkäufe bestehender Häuser um 3,4 Prozent gesunken. Es war der vierte Rückgang in Folge. Analysten hatten jedoch ein etwas stärkeres Minus erwartet. Der Immobilienmarkt steht unter Druck, da einerseits die steigenden Zinsen die Finanzierungen von Wohnungen und Häusern verteuern, andererseits die Verkaufspreise bei nachlassender Nachfrage einzubrechen drohen.
ASIEN
Die Märkte in Fernost wiesen am Dienstag mehrheitlich grüne Vorzeichen aus.
In Tokio verzeichnete der japanische Leitindex Nikkei einen Gewinn von 1,84 Prozent bei 26.246,31 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland drehte der Shanghai Composite im späten Verlauf ins Minus und verlor schlussendlich 0,26 Prozent auf 3.306,72 Punkte. Der Hang Seng in Hongkong legte daneben 1,87 Prozent auf 21.559,59 Punkte zu.
Nach teils tagelangen Verlustserien war es am Dienstag Börsen in Asien zu einer Erholungsbewegung gekommen. Marktteilnehmer sprachen von einer eher technischen Gegenbewegung, zumal die belastenden Faktoren wie die hohe Inflation, die damit verbundenen Zinserhöhungszyklen und die Gefahr einer Rezession weiter intakt seien. Immerhin sagte US-Notenbanker James Bullard, dass die US-Wirtschaft trotz der eingeleiteten Straffungsmaßnahmen robust bleibe und 2022 weiter wachsen werde, auch wenn die Unsicherheiten groß seien. Zudem hätten die Märkte schon eine Reihe von Zinserhöhungen eingepreist.
Für Rückenwind in Japan sorgte eine Umfrage, wonach japanische Unternehmen im laufenden Fiskaljahr 25 Prozent mehr in Ausrüstung, Immobilien und andere physische Vermögenswerte investieren wollen. Auf dem chinesischen Festland belastete unterdessen die Null-COVID-Politik Pekings, die immer wieder für Lockdowns sorge, besonders im Wirtschaftsdrehkreuz Schanghai.
In Hongkong zogen die Immobilienaktien nach dem Kursfeuerwerk vom Vortag weiter an, aber deutlich moderater. Auslöser waren die nicht erhöhten Referenzzinssätze für Bankkredite und günstige Umsatzdaten aus der Branche. Die somit relativ lockere Geldpolitik der chinesischen Notenbank wirke weiter positiv nach, hieß es aus dem Handel, ebenso die Stützungsmaßnahmen Pekings für die Wirtschaft. Zur guten Branchenstimmung trug daneben bei, dass der strauchelnde Immobilienriese China Evergrande noch vor Ende Juli einen vorläufigen Restrukturierungsplan vorlegen will und Maßnahmen ergriffen hat, um die Beibehaltung der Börsennotiz seiner seit dem 21. März vom Handel ausgesetzten Aktie zu gewährleisten.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 112,94 | -0,17% | |
TecDAX | 3 346,88 | 0,54% | |
Dow Jones | 43 870,35 | 1,06% | |
NASDAQ Comp. | 18 972,42 | 0,03% | |
NASDAQ 100 | 20 740,78 | 0,36% | |
NIKKEI 225 | 38 283,85 | 0,68% | |
Hang Seng | 19 601,11 | -0,53% | |
ATX | 3 499,07 | -0,73% | |
Shanghai Composite | 3 370,40 | 0,07% |