09.06.2009 16:39:00
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Börse Frankfurt/Fonds + ETFs: Investoren setzen auf Schwellenländerfonds
· Fonds + ETFs Marktbericht · Neuer Rohstoffindex-ETF · Statistischer Rückblick
9. Juni 2009. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der deutsche Bluechip-Index hat in der vergangenen Woche die 5.000er Marke durchbrochen - trotz aller schlechter Konjunkturmeldungen, die gekommen seien, sagt Frank Wöllnitz von N.M. Fleischhacker. Heute allerdings haben Dax und DJ Eurostoxx 50 deutliche Verluste hinnehmen müssen, nach einem bewegten Verlauf in der letzten Woche. "Die DJ Euro Stoxx 50-ETFs von iShares und Lyxor (WKNs 935927, 593395 und 798328) wurden kräftig von Marktteilnehmern verkauft. Rückgaben an die Fondsgesellschaft waren unvermeidbar", berichtet Bastian Ohta von der UniCredit Group. Auch die ETFs auf Indizes wie DJ Stoxx 50 (WKN 593394) bzw. DJ Stoxx 600 (WKN 263530) seien eher verkauft worden. "Außerbörslich wird hier von Market Makern versucht, den Bestandsüberhang auf andere Market Maker umzuverteilen. Daraus kann man schließen, dass auch dort eher Marktteilnehmer verkauft haben", erläutert Ohta.
Ähnliches beobachtet auch Dirk Schröder von der Baader Bank: Der Allianz Vermögensbildung Europa (WKN 848181), dessen Portfolio europäische Standardwerte enthält, wird verkauft. "Hier befürchten Investoren wohl Kursverluste und machen Kasse." Den stärker auf Großbritannien und die Schweiz ausgerichteten MFS Meridan Funds (WKN 657059) dagegen kaufen Anleger. Der FMM Fund (WKN 847811), durchaus weltweit ausgerichtet, jedoch zu mehr als 50 Prozent derzeit in Europa investiert - größere Anteile sind in der Schweiz, Großbritannien und Deutschland - zieht ebenso das Interesse der Investoren auf sich.
Schwellenländer im Fokus
Ein großes Thema der Woche sind allerdings nicht die Aktienfonds aus etablierten Volkswirtschaften. Vielmehr konzentrieren sich Investoren auf die Schwellenländer. "In Russland konnten wir in der vergangenen Woche starke Auf- und Abbewegungen beobachten, in Indien kommt der Index nun wieder etwas herrunter, nach dem Aufschwung durch die Parlamentswahlen vor einigen Wochen," berichtet Wöllnitz. Russlandfonds wie der DWS Russia (WKN 939855) wurden in großen Volumina gehandelt mit einem Kaufüberhang, Indienfonds (WKN 974879) eher abgegeben. Ebenso wird der Templeton Asian Growth Fund (WKN 971661), der zu über 40 Prozent indische und thailändische Werte hält, verkauft.
Die Ausrichtung auf Schwellenländerfonds beobachten auch die Market Maker im Handel mit Indexfonds. "Viele Investoren erwarten, dass in den Schwellenländern nun der Boden gefunden ist", kommentiert Eric Wiegand von der Deutschen Bank. Die größten Anteile sind demnach in den vergangenen Tagen in breite Schwellenländer-ETFs wie den db x-trackers MSCI Emerging Markets-ETF (WKN DBX1EA), iShares MSCI Far East ex-Japan-ETF (WKN A0HGZS) oder db x-trackers MSCI Lateinamerika-ETF (WKN DBX1ML) geflossen. Bei Investitionen in gezielte Länder fällt den Händlern China auf mit dem iShares DJ China Offshore 50-ETF (WKN A0F5UE), iShares FTSE/Xinhua China 25-ETF (WKN A0DPMY) oder dem db x-trackers FTSE/XINHUA China 25-ETF (WKN DBX1FX). Außerdem setzen Investoren auf Vietnam mit dem db x-trackers FTSE Vietnam-ETF (WKN DBX1AG). Unter den aktiv verwalteten Fonds zieht auch der DWS China (WKN565129) Anleger in seinen Bann. Das Portfolio enthält chinesische Standardwerte wie China Mobile oder China Life.
Energiegeladen
Der steigende Ölpreis sorgt nicht nur bei dem stark erdöl- bzw. erdgaslastigen russischen Index MICEX für Bewegung. Nach Angaben von Ohta kaufen Investoren in dieser Woche vorwiegend "alles, was in den Energiebereich gehört mit dem iShares DJ STOXX 600 Oil & Gas-ETF (WKN 634476) und iShares DJ STOXX 600 Basic Resources-ETF (WKN 634472)."
Immobilienfonds geben Hoffnung
Seit Ende Mai hat die Fondsgesellschaft der schwedischen SEB Bank die Rücknahmeaussetzung für ihren Immobilienfonds SEB Immoinvest (WKN 980230) aufgehoben. "Dadurch ist in anderen Fonds, deren Rücknahme durch die Kapitalanlagegesellschaften ausgesetzt worden war, etwas Bewegung aufgekommen", erzählt Wöllnitz. Es handelt sich unter anderem um Kanam Grundinvest (WKN 679180), UBS Euroinvest Immobilien (WKN 977261), CS Euroreal (WKN 980500) oder Axa Immoselect (WKN 984645). "Bei Fonds, deren Anteilscheine von einer Rücknahme durch die KAG ausgeschlossen sind, kommt es zu stärkeren Abweichungen vom NAV, da der Preis für solche Fonds den Marktgegebenheiten angepasst wird," erklärt Wöllnitz. "Anleger steigen nun gerade in solche Fonds ein, da sie erwarten, dass hier die Rücknahmeaussetzung auch bald aufgehoben wird. Sie erhoffen sich so, an günstige Stücke zu kommen."
Inflationsgebunden zieht
Die Sorge vor einer anziehenden Inflation treibt einige Anleger um. Nach wie vor stehen die inflationsgekoppelten europäischen (WKN DBX0AM) und globalen (WKN DBX0AL) Renten-ETFs auf den Einkaufslisten.
© 9. Juni 2009/Dorothee Liebing
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June 09, 2009 10:06 ET (14:06 GMT)- - 10 06 AM EDT 06-09-09
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