05.02.2016 13:33:12
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Börse Frankfurt-News: Achten Sie auf Qualität! (Grüner Fisher)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 5. Februar 2016. Thomas Grüner erinnert an die langfristigen Chancen von Aktieninvestments.
Die skeptische Marktstimmung hält weiter an. Für den langfristigen Vermögensaufbau werden Aktien zwar als unverzichtbarer Baustein identifiziert, allerdings ist Vorsicht weiterhin das oberste Gebot für viele Anleger. Eher widerwillig wird über einen Wechsel der Anlageklasse nachgedacht, nun da die "sichere" Verzinsung in vernünftiger Höhe der Vergangenheit angehört. Raus aus Festgeldern und "sicheren" Anleihen, rein in die Aktienmärkte? Diese Vorstellung löst bei zahlreichen Anlegern nicht gerade Begeisterung aus. Produktivkapital ist zwar gefragt, allerdings entfalten die Aktienmärkte insbesondere in volatilen Phasen eher eine abschreckende Wirkung.
Diese erhöhte Volatilität verhindert immer wieder, dass Anleger bereit sind, Chancen auf eine langfristig überlegene Rendite zu ergreifen. Die eigentliche Motivation für Investitionen in die Aktienmärkte sollte allerdings auch nicht der "Mangel an Alternativen" sein, sondern die Überzeugung, dass die Beteiligung an qualitativ hochwertigen Unternehmen eine äußerst attraktive Investitionsmöglichkeit darstellt.
Chancen im skeptischen Umfeld
Im Aktienmarkt gilt zudem: Jede Krise ist zugleich eine Chance. Je größer die Skepsis, desto größer die Chance auf nachhaltiges Aufwärtspotential. Diese Geschichte zieht sich wie ein roter Faden durch den laufenden Bullenmarkt. Selbst wer nicht inmitten der Weltuntergangsstimmung im März 2009 in großem Stil Aktien gekauft hat und damit den Beginn des Bullenmarktes punktgenau erwischen konnte - der Bullenmarkt hat Anlegern wiederholt "günstige" Gelegenheiten eröffnet, um in die übergeordnete Aufwärtsphase einzusteigen. Nennenswert ist hier sicherlich der vorläufige Höhepunkt der Eurokrise im August 2011, der hervorragende Einstiegsniveaus für langfristig orientierte Anleger geschaffen hat.
Der schwache Jahresstart 2016 hat erneut viele Anleger dazu verleitet, die Sinnhaftigkeit einer Aktienanlage grundsätzlich in Frage zu stellen. Ist der übergeordnete Bullenmarkt jedoch intakt, bedeutet jeder Kursrückgang eine günstige Gelegenheit, um von unmittelbar nachfolgenden Kurszuwächsen profitieren zu können. Das Börsenjahr 2016 bietet vielfältige Chancen - die aufgrund der skeptischen Marktstimmung tendenziell verkannt werden.
Qualität ist weiterhin Trumpf
Der Markt wird selektiver - Investitionen in den Aktienmarkt sind im reifen Bullenmarkt nicht bedingungslos mit nachhaltigen Zuwächsen verbunden. Global aufgestellte Unternehmen mit einer starken Marktposition und nachhaltiger Dividendenrendite sind in vielerlei Hinsicht vorteilhaft. Sie dienen konservativ ausgerichteten Anlegern als "erste Anlaufstelle" für Investitionen in den Aktienmarkt, institutionelle Anleger können meist nur auf ein begrenztes Spektrum an Aktien zurückgreifen und werden die hochliquiden "Mega Caps" ebenfalls bevorzugen. Zudem geht mit dem Prädikat "qualitativ hochwertig" einher, dass die Unternehmen über eine solide Bilanz und ausreichende Cash-Reserven verfügen, um auch schwierige Marktphasen schadlos zu überstehen. Gerade in krisengebeutelten Ländern wie den Emerging Markets oder im Bereich des Rohstoffsektors empfiehlt es sich im Besonderen, auf Qualitätsunternehmen zu setzen.
Fazit
Risiken werden gefürchtet, Chancen tendenziell ignoriert: Der schwache Jahresstart 2016 hat dafür gesorgt, dass qualitativ hochwertige Unternehmen zu einem deutlich günstigeren Preis zu haben sind. Aktien sind keine Notlösung! Die Beteiligung an qualitativ hochwertigen Unternehmen war schon immer die bestmögliche Basis für langfristig erfolgreiche Investitionen - daran wird sich auch in der Zukunft nichts ändern.
von: Thomas Grüner, Grüner Fisher
© 5. Februar 2016 - Grüner Fisher Investments
Über den Autor
Thomas Grüner ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments. Sein Partner Ken Fisher ist seit über 30 Jahren "Forbes"-Kolumnist und warnte im März 2000 rechtzeitig vor dem Platzen der New-Economy-Blase. Ken Fisher zählt zu den 400 reichsten US-Amerikanern und belegt auf der aktuellen "Forbes"-Rangliste Platz 225. Fisher Investments verwaltet momentan mehr als 60 Milliarden US-Dollar.
Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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