DAX
18.02.2015 15:33:48
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Börse Frankfurt-News: Am Aschermittwoch ist nichts vorbei (Marktstimmung)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. Februar 2015. Lange hat er nicht angehalten: So ist der Optimismus der institutionellen Anleger aus der Vorwoche schon wieder verflogen. Auch bei den Privatanlegern überwiegt die Skepsis.
In diesem Jahr wollte am gestrigen Faschingsdienstag auf dem Frankfurter Parkett im Gegensatz zu früheren Jahren keine närrische Stimmung aufkommen. Möglicherweise lag das an den gegenwärtigen ungelösten Krisen - sei es wegen des griechischen Schuldendramas oder der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine, dass sich die Börsianer wenig ausgelassen zeigten. Dabei hätte es zu früheren Zeiten bei Erreichen eines neuen Allzeithochs und dem Überschreiten einer weiteren runden DAX-Hürde wie der 11.000er Marke am vergangenen Freitag euphorischen Beifall gegeben. Aber kaum etwas von alledem war zu spüren. Diese Freudlosigkeit mag sich auch in unserer heutigen Stimmungserhebung niedergeschlagen haben, bei der der leichte Optimismus aus der Vorwoche von den institutionellen Anlegern nicht mitgenommen werden konnte: Der Börse Frankfurt Sentiment-Index fiel von +9 auf magere +1 zurück. Ursächlich hierfür waren nicht nur Gewinnmitnahmen, sondern neuerlich vorgenommene Absicherungsverkäufe.
Auch wenn während der vergangenen Tage von vielen Kommentatoren und Analysten immer wieder beteuert wurde, ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone würde wahrscheinlich verkraftbar sein, zeigten sich die Investoren unseres Panels dennoch vorsichtig. Umso mehr muss man sich fragen, warum der DAX trotzdem im Wochenvergleich noch einmal um 1,6 Prozent zulegen konnte. Eine Antwort darauf könnte die gestern publizierte BofA Merrill Lynch Umfrage unter internationalen Fondsmanagern (zum 12.2.) geben, bei der per Saldo 51 Prozent der Befragten Europa als die von ihnen am stärksten favorisierte Region nannten - im Januar erklärten dies noch lediglich 18 Prozent. Man bedenke: 55 Prozent der Fonds sind in europäischen Aktien bereits übergewichtet, vor allem weil die Gewinnaussichten so gut wie nicht mehr seit dem Jahr 2009 eingeschätzt werden. Nicht zuletzt, weil die Europäische Zentralbank im Januar ihr quantitatives Lockerungsprogramm beschlossen hat. Mit anderen Worten: Der DAX-Anstieg der vergangenen Wochen dürfte vornehmlich auf internationale Investoren zurückzuführen sein.
DAX-Rallye reizt auch Privatanleger nicht
Bei den Privatanlegern hat sich unterdessen kaum etwas bewegt. Wie bereits in der Vorwoche bleiben diese Akteure skeptisch eingestellt, was sich in einem marginalen Anstieg des Börse Frankfurt Sentiment-Index auf einen Wert von -4 (Vorwoche -5) niederschlägt. Immerhin hat sich die Gruppe der neutral eingestellten Marktteilnehmer etwas verkleinert, so dass sich in der Folge die Polarisierung zwischen Bullen und Bären verstärkt hat.
Mit der heutigen Stimmungserhebung ist abermals deutlich geworden: Viele heimische institutionelle Investoren profitieren, wenn überhaupt, nur temporär von der Aufwärtsbewegung des DAX. Im Gegensatz zu internationalen Akteuren, die weitgehend auch in deutschen Aktien übergewichtet sein dürften, verhält man sich hierzulande wesentlich zurückhaltender. Dies jedoch nicht nur wegen der derzeitigen politischen Unwägbarkeiten, sondern weil etliche heimische Investoren den Aufwärtstrend des DAX zu großen Teilen verpasst haben dürften und sich der Einstieg mit weiter steigenden Kursen auch mental immer schwieriger gestaltet. Deshalb bleibt der DAX im Falle größerer Korrekturen gut unterstützt. Die größte Gefahr ergibt sich jedoch an der Oberseite, falls der Performancedruck auf manche Investoren so stark werden wird, dass als einziger Ausweg Kapitulationskäufe bleiben.
von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de
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© 18. Februar 2015
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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