20.08.2009 16:45:00

Börse Frankfurt-News: Starke Technik (Auslandsaktien)

    FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 20. August 2009. Das Berichtsquartal neigt sich dem Ende zu. An der Frankfurter Börse bleiben größere Überraschungen und Kursphantasien vorerst aus. Der Blick der Händler wendet sich nach Asien, insbesondere nach Hongkong und Shanghai.

Die Finanzaufsicht hat in dieser Woche neue Investitionsfonds für den asiatischen Aktienmarkt genehmigt. Viele Anleger setzen auf ein starkes Wirtschaftswachstum in China. Von der kräftigen Kurserholung in China haben die meisten asiatischen Märkte profitiert. Der Leitindex in Shanghai notierte zum Handelsschluss 3,3 Prozent höher, nachdem er in den letzten Wochen um fast 20 Prozent eingebrochen war und damit auch an den Börsen in Europa und den USA für Nervosität gesorgt hatte. Zusätzliche Hoffnung auf ein Ende der konjunkturellen Talfahrt gibt der anziehende Ölpreis.

Sanyo-Aktie gewinnt

Der Star des Handelstages in Japan war laut Vrbsky von der Baader Bank der Akkuhersteller Sanyo Electric (WKN 856548) mit einem Kurssprung von sagenhaften 15 Prozent am Mittwoch und weiteren 4 Prozent am Donnerstag auf 257 Yen. Die Aktie kletterte nach oben, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen ab 2011 den Automobilhersteller Toyota mit Akkus für Hybridfahrzeuge beliefern wird.

Stabilisierung bei Hewlett-Packard

Der US-Technologiekonzern Hewlett-Packard (WKN 851301) hat mit den Auswirkungen der Finanzkrise zu kämpfen. Der Umsatz des Konzerns fiel im aktuellen Geschäftsquartal um zwei Prozent auf 27,5 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn ging um 19 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar zurück. Vor allem Europa mache dem Unternehmen zu schaffen, so Vorhauser von der Close Brothers Seydler Bank, die Umsätze seien dort um 12 Prozent gefallen. In der PC-, Software-, Drucker- und Netzrechnersparte habe man Umsatzeinbrüche von fast einem Fünftel zu beklagen. Das sei wohl auf den Mega-Trend der Mini Notebooks zurückzuführen, glaubt Vorhauser. "Ein breit angelegtes Kostensenkungsprogramm hat dafür gesorgt, dass die Zahlen nicht noch schlechter ausgefallen sind." Positive Impulse brachte die Übernahme des IT-Dienstleisters EDS.  Die Erlöse stiegen hier um 93 Prozent auf 1,29 Milliarden US-Dollar. Trotz der Rückgänge übertraf Hewlett-Packard die Schätzungen der Analysten. Diese Tatsache und optimistische Prognose für das laufende Vierteljahr haben sich auf den Aktienkurs positiv ausgewirkt. Er legte seit Mitte Juli um 15 Prozent zu und notiert am Donnerstag bei 30,69 Euro.

Gewinnmitnahmen bei Vestas Wind Systems

Die dänische Vestas Wind Systems (WKN 913769), größter europäischer Windkraftanlagenbauer, hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang von 15 Prozent auf 78 Millionen Euro gemeldet. Der Umsatz im Berichtszeitraum lag mit 1,21 Milliarden Euro leicht über dem Vorjahreswert von 1,09 Milliarden Euro. Beim Nettoergebnis wurde ein Rückgang auf 43 Millionen Euro verbucht, nachdem man im Vorjahreszeitraum einen Nettogewinn von 65 Millionen Euro ausgewiesen hatte. Der Ergebnisrückgang liege nach Einschätzung von Vorhauser vor allem an der rückläufigen Kundenachfrage bedingt durch die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise. Insgesamt lieferte Vestas im Berichtsquartal 618 Windturbinen, ein Minus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Zukünftig zeige sich Vestas jedoch zuversichtlich, so Vorhauser, positive Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr zu erreichen. So setze man den Fokus auf Märkte in China und den USA und wolle in 2009 ein Umsatzplus von 20 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro erreichen. Durch die guten Nachrichten stieg der Aktienkurs von Vestas am Dienstag auf 55,50 Euro, wurde aber gleich durch Gewinnmitnahmen korrigiert und liegt aktuell bei 51,22 Euro. "Die Aktie hält sich weiter auf hohem Niveau", glaubt Vorhauser.

Qantas mit starker Tochter

Trotz eines Gewinneinbruchs von 87 Prozent übertraf das Ergebnis der größten australischen Fluggesellschaft Qantas Airways (WKN 896435) mit 181 Millionen australischen Dollar (ca. 106 Millionen Euro) die Analystenerwartungen und blieb im Rahmen der im Frühjahr nach unten korrigierten Prognose. Gute Geschäfte der Billigflugtochter Jetstar haben trotz insgesamt schwächerer Reisenachfrage zu dem Gewinn verholfen. Zukünftige Gewinnprognosen zu veröffentlichen, sehe sich Qantas aber derzeit nicht imstande. "Es gibt lediglich Anzeichen, dass die Passagierzahlen wieder steigen", zitiert Skontroführer Vorhauser den Qantas Firmenchef Alan Joyce. Außer bei Jetstar sollen bei Qantas die Kosten bis 2010 um 500 Millionen australische Dollar gesenkt werden. Für die Billigflugtochter will Qantas die Kapazitäten jedoch erhöhen und Sechs-Jahres-Leasingverträge für vier weitere A330-Maschinen des europäischen Flugzeugbauers Airbus abschließen. Auch habe sich Quantas bis 2010 gegen Ölpreisschwankungen abgesichert und sei für die Zukunft gut gerüstet, weiß Vorhauser. Am Markt kommt die Bilanz gut an. Die Qantas-Aktie legte kräftig zu und notiert am Donnerstag bei 1,51 Euro.

Bwin mit schwarzer Null

Die bwin Interactive Entertainment AG (WKN 936172), österreichischer Anbieter von Online-Glücksspiellösungen,  konnte Umsatz und Gewinn auf eine "schwarze Null" verbessern. Für das zweite Quartal 2009 meldete bwin einen Gesamtertrag von 96,71 Millionen Euro nach 104,7 Millionen Euro im zweiten Quartal 2008. Der Gesamtertrag des ersten Halbjahres 2009 konnte um 4,3 Prozent auf 216,1 Mio. Euro verbessert werden. "Erreicht wurde das Ergebnis durch Kosteneinsparungen wie zum Beispiel den Werbeausgaben" sagt Vrbsky. Operativ peile das Unternehmen für 2009 einen Gewinn von 110 Millionen Euro an und wolle erstmals eine Dividende von 30 bis 50 Prozent des Gewinns ausschütten. Die Aktie hatte bereits im Vorfeld der Bekanntgabe der Quartalergebnisse um 3 Prozent zugelegt. Am Donnerstag stieg der Kurs um weitere 2,5 Prozent auf aktuell 27,90 Euro.

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© 20. August 2009/Margarethe Dawo

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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