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26.06.2013 16:24:34

Börse Frankfurt-News: Viele DAX-Optimisten (Zertifikate)

    FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 26. Juni 2013. Die heftigen Ausschläge an den Börsen sorgen für rege Aktivität im Zertifikate-Handel. Die meisten setzen auf einen steigenden Dax und einen weiter fallenden Goldpreis.

Hohe Volatilität, viel Umsatz - auch Zertifikate-Händler haben im Moment gut zu tun. "Der Handel ist wieder viel intensiver als vorher", berichtet Markus Königer von ICF Kursmakler. Sowohl DAX und Euro Stoxx 50 als auch US-Indizes wie der Dow Jones haben in den vergangenen Wochen starke Verluste hinnehmen müssen, einige Schwellenländerbörsen und -währungen erlebten einen regelrechten Einbruch, daneben setzte sich der Goldpreisverfall fort.

Beliebtester Basiswert im Zertifikate-Handel bleibt der DAX. Der hat seit Erreichen des Allzeithochs am 22. Mai bei 8.558 Zählern zwischenzeitlich über 800 Punkte abgegeben, erst gestern setzte eine Erholung ein. Vielen Anlegern ging der Kursrutsch offenbar zu weit:. "Ab 7.800 Punkten stiegen Investoren wieder ein", meldet Königer.

Sein Kollege Marcel Sattler berichtet von guten Umsätzen in einem Turbo-Call auf den DAX (WKN DZK7JR) mit Knock-out-Barriere bei 7.490,95 Punkten, aber auch in einem Turbo-Bear (WKN HV90RS) mit Knock-out-Schwelle bei 8.575 Punkten.

Faktor-Zertifikate gesucht

Laut Simon Görich von der Baader Bank positionierten sich Anleger in beide Richtungen. "Dabei werden Faktor-Zertifikate immer beliebter", ergänzt der Händler. Optimisten hätten etwa mit dem Faktor 5x Long-Zertifikat auf den DAX-Future (WKN CZ35ER) gesetzt. Bei der Commerzbank war das meist gehandelte DAX-Hebelprodukt das Faktor 8x Long-Zertifikat auf den DAX Future (WKN CZ6LKX). Dabei steht die 5 für einen fünffachen und die 8 für einen achtfachen Hebel.

Auch der MDAX fand viel Beachtung: "Vergangene Woche wurde das MDAX-Indexzertifikat (WKN CB4449) sogar häufiger gehandelt als der DAX-Tracker", erklärt Anouch Wilhelms.

Türkei: Anleger setzen auf Erholung

Die schmerzhaften Einbußen, die Schwellenländerbörsen derzeit erleben, sind für Zertifikate-Anleger offenbar kein Thema. "Die Nachfrage nach Emerging Markets als Underlying ist gering", kommentiert Wilhelms. Allenfalls der türkische Aktienmarkt sei mehr als üblich gespielt worden, wobei die meisten Anleger offenbar mit wieder steigenden Kursen rechneten. "Im Index-Zertifikat auf den MSCI Turkey (WKN CZ23ZZ) hatten wir mehr Umsatz als sonst, allerdings war das im Vergleich mit DAX und Co. immer noch sehr wenig."

Unter den Einzelwerten dominierten der Commerzbank zufolge die Deutsche Telekom, BASF, Allianz und TUI, unter den Auslandsaktien habe - wie üblich - Apple die Nase vorn gehabt. Sattler berichtet von guten Umsätzen in einem Turbo-Call auf den Autovermieter Sixt (WKN TB55CD). "Das ist wohl auf eine Empfehlung im Magazin "Der Aktionär" zurückzuführen." Auch ein Call auf SAP (WKN TB3NFX) sei gut nachgefragt worden.

Gold: vom Glauben abgefallen

Daneben zog auch Gold Wilhelms zufolge wieder viel Aufmerksam auf sich. "Das hängt mit dem sukzessiven Preisverfall zusammen." Der seit September anhaltende Abwärtstrend hat sich nämlich auch in den vergangenen Wochen fortgesetzt, mittlerweile ist die Feinunze mit 1.228 US-Dollar so billig wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. "Die meisten Zertifikate-Käufer gehen davon aus, dass der Goldpreis noch weiter fällt", meint Wilhelms. Zugegriffen worden sei daher etwa in einem Turbo-Put auf Gold (WKN CZ7T15) mit einer Knock-Out-Barriere bei 1.398,30 US-Dollar.

"In den Produkten auf Gold und Silber ist im Moment kurioserweise nicht viel Umsatz - trotz der riesigen Bewegung", erklärt hingegen Sattler. Ein höheres Handelsaufkommen sei allenfalls in Turbo-Calls auf Gold (WKNs DZ92DF, DZK41E) aufgefallen. "Edelmetalle finden wenig Interesse", bemerkt auch Görich.

Zinswende erwartet

Unterdessen wird auf anziehende Zinsen gesetzt: Schon vor der Ankündigung des US-Notenbankchefs Bernanke, das Anleihekaufprogramm schrittweise zurückzuführen, sind die Zinsen in den USA und in Europa gestiegen, danach beschleunigte sich der Trend. Der Euro-Bund-Future, der als Indikator für die langfristigen Zinserwartungen der Marktteilnehmer gilt, notiert mittlerweile unter 141 Prozent, Anfang Mai waren es noch über 147 Punkte. Wilhelms zufolge kaufen Anleger zum Beispiel Turbo Puts auf den Euro-Bund-Future (WKNs CZ7HG3, CZ78DJ).

Yen aus dem Blickfeld

Anders als in den Vormonaten, als besonders die Yen-Schwäche viele Investoren auf den Plan rief, sind Währungen derzeit kein großes Thema mehr, wie die Händler einhellig feststellen. "Das Interesse am Währungspaar Euro/Yen ist stark zurückgegangen", meint Wilhelms.

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© 26. Juni 2013/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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