Börse Stuttgart-News: Trend am Nachmittag

Spekulationen auf weitere Lockerung der Geldpolitik

Daimler plant Modelloffensive

Gespannt schauten die Börsianer heute auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank. Dabei wurde der Leitzins in der Eurozone wie erwartet bei 0,75 Prozent belassen.

Die Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi im Zuge der obligatorischen Pressekonferenz sorgten dann für heftige Spekulationen. Demnach rechnet er mit einer Erholung der Konjunktur in der Eurozone im Laufe dieses Jahres. Anfang 2013 bleibe die Wirtschaft im Währungsraum allerdings noch schwach. Danach sei mit einem allmählichen Anziehen der Konjunktur zu rechnen, auch weil die Geldpolitik der EZB die Erholung stütze. Dennoch wurde an den Finanzmärkten darauf spekuliert, dass eine weitere Lockerung der Geldpolitik möglich sein könnte. Denn Draghi habe zudem erklärt, dass durch die Rückzahlung der EZB-Geldspritze (LTRO) die Geldmarktsätze gestiegen seien. Darüber hinaus habe der EZB-Chef betont, dass der steigende Euro-Kurs durch die EZB aufmerksam beobachtet werde. Auch die Aussage, dass die Inflationsrate unter zwei Prozent fallen dürfte, spreche vielen Experten zufolge nicht gegen eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Allerdings gebe es derzeit keine Hinweise darauf, das s die EZB die Zinsen bereits in der nächsten Sitzung senken werde.

Der Euro fiel auf ein Tagestief von 1,3371 US-Dollar nach 1,3522 US-Dollar am Vorabend in New York. Der Dax kletterte im Hoch bis auf 7.661 Punkte, konnte seine Gewinne allerdings nicht halten und rutschte später bis in den Bereich der Schlussnotierung von gestern bei 7.581 Zählern zurück. Der Euwax Sentiment Index drehte in dieser Phase auf plus vierzig Punkte nach oben. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger setzte nun also bereits wieder auf kurzfristig steigende Kurse des DAX.

Daimler will durch eine Modelloffensive zurück in die Weltspitze gelangen. Bis zum Jahr 2020 möchte der Automobilkonzern 13 neue Mercedes-Fahrzeuge auf den Markt bringen, die keinen Vorgänger hätten. Dies erläuterte Daimler-Chef Dieter Zetsche heute auf der Bilanzpressekonferenz. Für den kriselnden europäischen Automarkt blieb Zetsche weiter skeptisch. Die Daimler-Aktie kletterte um 3,1 Prozent auf 44,33 Euro und gehörte damit zu den stärksten Gewinnern im DAX. Einige Derivateanleger nahmen nun Gewinne bei Call-Optionsscheinen mit.

Die Lanxess-Aktie sprang um 3,7 Prozent auf 63,64 Euro nach oben, was bei Call-Optionsscheinen zu Gewinnmitnahmen führte. Gerüchten aus London zufolge soll Dow Chemical angeblich Interesse an dem Unternehmen haben und wolle deshalb siebzig bis achtzig Euro je Lanxess-Aktie bieten. Vertreter des amerikanischen Chemiekonzerns Dow Chemical wollten sich ebenso wenig zu den Spekulationen äußern wie die Kollegen von Lanxess.

Nachdem der Platin-Preis die Marke von 1.720 US-Dollar überwunden hat, sind an der Euwax zunehmend Knock-out-Calls auf das Edelmetall gesucht. Außerdem seien die Scheine Händlern zufolge von einem Börsenbrief empfohlen worden. Offenbar rechnen die Investoren nun mit weiter steigenden Notierungen.

Gefragt waren auch Knock-out-Calls auf die TUI-Aktie, nachdem diese in das Musterdepot eines Börsenbriefes aufgenommen worden.

Zudem waren Knock-out-Puts auf den Dow-Jones-Index auf der Kaufseite zu finden. Augenscheinlich rechnen die Anleger mit kurzfristig fallenden Kursen des amerikanischen Börsenbarometers.

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Quelle: Boerse Stuttgart AG

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