15.01.2007 14:21:00

Börsen in Europa: Durchweg fester, Smiths Group und Tandberg Television im Höhenflug

Paris (aktiencheck.de AG) - Gestützt von positiven Vorgaben aus den USA und Asien tendieren die europäischen Börsen am Montag durchweg fester. Am Nachmittag müssen die Anleger allerdings wegen eines Feiertages auf Impulse aus New York verzichten. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 gewinnt aktuell 0,32 Prozent hinzu und notiert bei 4.187,96 Punkten, während der auch britische und schweizerische Werte umfassende Dow Jones STOXX 50 um 0,41 Prozent auf 3.787,36 Zähler vorrückt. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 klettert wiederum um 0,35 Prozent auf 979,36 Indexpunkte. Die europäischen Länderbörsen entwickeln sich ebenfalls freundlich.

In London preschen Anteilsscheine der Smiths Group um 14 Prozent vor, nachdem der Industriekonzern heute mitteilte, dass er seine Aerospace-Sparte für 4,8 Mrd. Dollar in bar an den US-Mischkonzern General Electric veräußern wird. Unterstützt von der jüngsten Ölpreiserholung zählen auch Ölwerte zu den Favoriten. BP legen 0,4 Prozent, Royal Dutch Shell 0,9 Prozent und Cairn Energy 1,4 Prozent zu. Spürbare Gewinne fahren zudem TOTAL in Paris und Repsol in Madrid ein.

In der französischen Hauptstadt leiden Papiere von Alcael-Lucent unter einem negativen Analystenkommentar und fallen um 1,5 Prozent zurück. Dagegen befinden sich EADS-Titel im Aufwind und rücken um mehr als 2 Prozent vor, obwohl der Flugzeugbauer Airbus, eine Tochter des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, einem Zeitungsartikel zufolge wegen schlechter Verkaufszahlen bei Großraumflugzeugen im Jahr 2006 erheblich an Marktanteilen verloren hat.

In Oslo schießen Papiere von Tandberg Television um über 12 Prozent nach oben. Zuvor meldete der amerikanische Ausrüster für die Kommunikationsindustrie ARRIS, dass er 1,2 Mrd. Dollar für den norwegischen Hersteller digitaler Rundfunksysteme bietet.

Indexstände (14:08 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 4.187,96 (+0,32 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.787,36 (+0,41 Prozent)

EURONEXT 100: 979,36 (+0,35 Prozent)

FTSE 100 (London): 6.270,00 (+0,50 Prozent)

CAC40 (Paris): 5.629,56 (+0,21 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 42.297,00 (+0,44 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 14.427,00 (+0,41 Prozent)

SMI (Zürich): 9.063,87 (+0,34 Prozent)

ATX (Wien): 4.421,32 (+0,55 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Der britische Industriekonzern Smiths Group plc teilte heute mit, dass er seine Aerospace-Sparte für 4,8 Mrd. Dollar in bar an den US-Mischkonzern General Electric Co. (GE) (ISIN US3696041033/ WKN 851144) veräußern wird. Die Smiths Group, die sich künftig auf ihre Geschäftsbereiche Detection, Medical und Specialty Engineering konzentrieren wird, will nach eigenen Angaben 2,1 Mrd. Britische Pfund (4,1 Mrd. Dollar) und damit den größten Teil der Verkaufserlöse an ihre Aktionäre zurückgeben. Der britische Konzern beschäftigt rund 32.000 Mitarbeiter in mehr als 50 Niederlassungen in 50 Ländern.

Der britische Wasser- und Energieversorger United Utilities plc (ISIN GB0006462336/ WKN 878227) meldete heute, dass er seine Outsourcing-Sparte Vertex für 217,5 Mio. Britische Pfund an ein Private Equity-Konsortium unter der Führung von Oak Hill Capital Partners verkauft hat. Die Transaktion, die im Dezember angekündigt wurde, wird voraussichtlich bis Ende März abgeschlossen. Sie ist Teil der Strategie des Konzerns, sich auf die Kerngeschäftsfelder (Management von Wasser-, Abwasser-, Strom- und Gasnetzwerken) zu konzentrieren. Zu weiteren Mitgliedern des US-Konsortiums gehören die Private Equity-Firmen GenNx360 und Knox Lawrence International.

Der Flugzeugbauer Airbus SAS, eine Tochter des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914), hat einem Pressebericht zufolge wegen schlechter Verkaufszahlen bei Großraumflugzeugen im Jahr 2006 erheblich an Marktanteilen verloren. Wie die "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe) schreibt, fiel der Marktanteil der Europäer gemessen am Wert der Flugzeuge von 45 Prozent im Vorjahr auf nur noch 40 Prozent. Die Folge könnten weitere Sparprogramme sein, wobei Insider Details zu konkreten Maßnahmen wie Stellenabbau oder Werksverkäufen nicht vor Ende Februar erwarten würden. Insgesamt konnte Airbus dem Artikel zufolge Flugzeuge zum Listenpreis von 75,1 Mrd. Dollar verkaufen. Die Gesamtzahl der bestellten Flugzeuge habe bei netto 800 Maschinen gelegen, während es 2005 noch 1.055 Flugzeuge gewesen waren. Diese Zahlen will Airbus nach Informationen der "FTD" am Dienstag in Paris präsentieren. Bei den Auslieferungen habe Airbus im vergangenen Jahr mit 434 Maschinen allerdings immer noch vor dem US-Rivalen Boeing Co. (ISIN US0970231058/ WKN 850471) mit 398 Flugzeugen gelegen. Gemessen an der reinen Stückzahl sei der Airbus-Marktanteil 2006 bei den Bestellungen von 52 Prozent auf 43 Prozent gesunken. Wie sich bereits im Jahresverlauf 2006 abzeichnete, konnte Boeing mit netto insgesamt 1.044 Maschinen erstmals nach fünf Jahren wieder mehr Flugzeuge als Airbus absetzen, so der Bericht weiter. Hauptgrund für die Airbus-Auftragsschwäche seien die vergleichsweise schlechten Verkaufszahlen der Modelle A330/340, der mit massiven Produktionsproblemen belastete A380 sowie der mehrfach umgeplante A350. Dagegen habe Boeing vor allem für das neue Langstreckenmodell 787 Kunden gewinnen können.

Die amerikanische ARRIS Group Inc. (ISIN US04269Q1004/ WKN 887736), ein Ausrüster für die Kommunikationsindustrie, meldete heute, dass sie 1,2 Mrd. Dollar für die norwegische Tandberg Television ASA (ISIN NO0003070906/ WKN 905916), einen Hersteller digitaler Rundfunksysteme, bietet. Im Rahmen der Bar- und Aktienofferte wird jede Aktie von Tandberg Television mit 96 Norwegischen Kronen (NOK) bewertet, wobei 80 NOK in bar und 16 NOK in Aktien bezahlt werden. Das Management des norwegischen Unternehmens hat den Aktionären bereits empfohlen, das Angebot des US-Konzerns anzunehmen. Die Transaktion soll im zweiten Quartal 2007 abgeschlossen werden.

Der österreichische Impfstoffspezialist Intercell AG (ISIN AT0000612601/ WKN A0D8HW) gab heute bekannt, dass er eine Kapitalerhöhung um 349.815 Stückaktien abgeschlossen hat. Die neuen Aktien, die etwa 0,9 Prozent des Stammkapitals der Intercell AG entsprechen, gehen gänzlich an die Aktionäre der Pelias Biomedizinische Entwicklung AG (Pelias), welche im Gegenzug ihre Pelias-Anteile an Intercell übertragen haben. Die Transaktion war von Intercell am 6. Dezember 2006 angekündigt worden. Die 349.815 neuen Aktien notieren ab 17.01.2007 an der Wiener Börse. Die Gesamtzahl der ausgegebenen Intercell-Aktien nach Durchführung der Kapitalerhöhung beträgt 39.881.712. Pelias wird als Tochter der Intercell AG bestehen bleiben und hat erst jüngst eine weitere Finanzierungsrunde mit Kapital & Wert in Form eines "atypisch stillen" Beteiligungsmodells abschlossen. Die Pelias AG hält bestimmte Lizenzen im Bereich der hospitalen Infektionen und entwickelt neue Impfstoffe, die sich gegen in diesem medizinischen Gebiet wichtige Pathogene richten. Dazu zählen ein Impfstoff gegen Pseudomonas Infektionen, der sich in klinischen Studien befindet sowie eine Anzahl von Antigenen, die durch Intercells eigenes Antigen Identifikationsprogramm (AIP) identifiziert wurden. Hospitale Infektionen führen zu schweren Erkrankungen und gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. (15.01.2007/ac/n/m)

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Indizes in diesem Artikel

Dow Jones 44 910,65 0,42%
NASDAQ Comp. 19 218,17 0,83%
MDAX 26 320,47 0,36%
S&P 500 6 032,38 0,56%
FTSE 100 8 287,30 0,07%
CAC 40 7 235,11 0,78%
ATX 3 539,28 0,30%
S&P 100 2 902,89 0,68%
EURONEXT 100 1 439,34 0,68%
FTSE Allshare 4 524,88 0,07%
Prime All Share 7 635,14 0,96%
NYSE US 100 17 376,20 -0,02%
EURO STOXX 498,81 0,74%