20.04.2007 14:21:00
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Börsen in Europa: Durchweg sehr fest, starke Kursaufschläge bei UniCredito und Société Générale
In London schießen Papiere von Alliance Boots um über 8 Prozent in die Höhe. Wie der Pharmagroßhändlers heute erklärte, hat das Board of Directors einer Übernahmeofferte eines durch den Finanzinvestor KKR angeführten Konsortiums zugestimmt. Das Volumen beläuft sich dabei auf 10,6 Mrd. Britische Pfund. Leicht rote Vorzeichen sind indes bei WPP auszumachen. Der Werbekonzern meldete heute einen Umsatzrückgang für das erste Quartal.
Finanzwerte zählen europaweit zu den großen Gewinnern. Laut einem Pressebericht befinden sich die italienische UniCredito und die französische Großbank Société Générale in Verhandlungen über einen möglichen Zusammenschluss. UniCredito gewinnen in Mailand rund 5 Prozent und Société Générale in Paris sogar knapp 11 Prozent. Crédit Agricole ziehen daneben um 2,3 Prozent und BNP Paribas um 4,2 Prozent an. In Zürich gewinnen UBS 2,5 Prozent und Credit Suisse 2,6 Prozent. In Madrid preschen BBVA um über 3 Prozent vor.
Ericsson verlieren in Stockholm indes knapp 2 Prozent. Das Joint Venture Sony Ericsson meldete heute die Ergebnisse für das erste Quartal und verfehlte dabei die Erwartungen leicht.
Indexstände (14:08 Uhr):
Dow Jones EURO STOXX 50: 4.406,88 (+1,54 Prozent)
Dow Jones STOXX 50: 3.890,32 (+1,33 Prozent)
EURONEXT 100: 1.033,70 (+1,12 Prozent)
FTSE 100 (London): 6,492,70 (+0,81 Prozent)
CAC40 (Paris): 5,915,73 (+1,49 Prozent)
MIB 30 (Mailand): 43,557,00 (+1,36 Prozent)
IBEX 35 (Madrid): 15.016,40 (+1,31 Prozent)
SMI (Zürich): 9,366,54 (+1,19 Prozent)
ATX (Wien): 4,721,87 (+1,13 Prozent)
Unternehmensmeldungen:
Der weltweit viertgrößte Mobiltelefonhersteller Sony Ericsson Mobile Communications AB, ein Joint Venture des schwedischen Telekommunikationsausrüsters Ericsson (Telefonaktiebolaget LM Ericsson (B)) und der japanischen Sony Corp. (ISIN JP3435000009/ WKN 853687), meldete heute die Ergebnisse für das erste Quartal 2007. Dabei konnten Umsatz und Gewinn jeweils deutlich gesteigert werden. Demnach wurden im ersten Quartal 21,8 Millionen Mobilfunkgeräte ausgeliefert, was einem Plus von 63 Prozent entspricht. Der Umsatz legte um 47 Prozent auf 2,93 Mrd. Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 362 Mio. Euro (Vorjahr: 151 Mio. Euro). Der Nettogewinn verbesserte sich von 109 Mio. Euro auf 254 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2007 geht das Unternehmen für die Branche nun von weltweit mehr als 1,1 Milliarden (zuletzt: rund 980 Millionen) verkauften Mobilfunkgeräten aus. Im ersten Quartal 2007 schätzt Sony Ericsson, seinen weltweiten Marktanteil gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozentpunkte auf über 8 Prozent gesteigert zu haben.
Das Board of Directors des britischen Pharmagroßhändlers Alliance Boots plc (ISIN GB00B0P7Y252/ WKN A0H0YG) hat heute einer Übernahmeofferte eines durch den Finanzinvestor KKR angeführten Konsortiums zugestimmt. Wie aus der am Freitagmorgen veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, hat man einem von dem Finanzinvestor KKR und dem Executive Deputy Chairman von AllianBoots, Stefano Pessina, vorgelegten Übernahmeangebot in Höhe von 1.090 Pence je Aktie zugestimmt. Dies entspricht einem Gesamtvolumen von 10,6 Mrd. Britischen Pfund (GBP). Zuvor hatte das aus KKR und Stefano Pessina bestehende Konsortium 10,06 Mrd. GBP für Alliance Boots geboten. Am Freitagmittag hat ein Konsortium unter der Führung des Finanzinvestors Terra Firma das von KKR und Pessina vorgelegte Übernahmeangebot nochmals überboten. Dabei bietet Terra Firma insgesamt 1.126 Pence je Aktie für den britischen Pharmagroßhändler. Abzüglich einer möglichen Abschlagszahlung, welche Alliance Boots an einen anderen Übernahmeinteressenten leisten müsste, beläuft sich die neue Offerte auf 1.115 Pence je Aktie.
Die britische WPP Group plc (ISIN GB00B0J6N107/ WKN A0F64D), der weltweit zweitgrößte Werbekonzern, meldete heute einen Umsatzrückgang für das erste Quartal. Konzernangaben zufolge verringerten sich die Umsatzerlöse in den ersten drei Monaten des laufenden Fiskaljahres um 0,7 Prozent auf 1,366 Mrd. Britische Pfund (GBP). Im Wesentlichen war der Umsatzrückgang dabei auf die Schwäche der amerikanischen Leitwährung zurückzuführen. Um Wechselkurseffekte bereinigt verzeichnete WPP im ersten Quartal einen Umsatzanstieg von 6,3 Prozent. Auf vergleichbarer Basis, daher ohne die Berücksichtigung von Wechselkurseffekten und Akquisitionen, verbesserte sich der Gesamtumsatz im ersten Quartal um 4,3 Prozent. Auf vergleichbarer Basis verbesserte sich die Bruttomarge um 4,6 Prozent. Wie WPP weiter ausführte, verzeichnete man in der Region Asien/Pazifik, Lateinamerika, Afrika sowie dem Mittleren Osten auf wechselkursbereinigter Basis einen Umsatzanstieg von 11,7 Prozent. In Kontinentaleuropa verbuchte WPP auf wechselkursbereinigter Basis ein Umsatzplus von 4,4 Prozent, während man in Nordamerika einen Anstieg von 6,5 Prozent ausweisen konnte.
Die zum Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) gehörende Flugzeugtochter Airbus will ihre Kunden offenbar mit hohen Rabatten bei der Stange halten. Laut einem Bericht der britischen Tageszeitung "Times", will Airbus damit wieder Boden gegenüber dem US-Konkurrenten Boeing Co. (ISIN US0970231058/ WKN 850471) gut machen, dessen neues Modell Dreamliner 787 bislang alle Verkaufsrekorde bricht. Wie die britische Zeitung berichtet, liegen die Listenpreise für die Airbus-Modelle A350-800 und 900 derzeit bei 189 Mio. Dollar bzw. bei 215 Mio. Dollar. Nach Informationen der Zeitung bietet Airbus derzeit beide Modelle zu einem Verkaufspreis von 102 Mio. Dollar an, was einem Rabatt von 46 bzw. 53 Prozent entspricht. Nach Angaben der "Times" sind Preisnachlässe in der Flugzeugindustrie zwar durchaus üblich, die von Airbus gewährten Rabatte würden dabei jedoch jeglichen Rahmen sprengen. Boeing bietet nach Informationen der Zeitung beispielsweise seinen Verkaufsschlager Dreamliner 787 mit 102 Mio. Dollar um ein Drittel günstiger an, als nach Listenpreis (153 Mio. Dollar) ausgewiesen. Durch das großzügige Rabattangebot will Airbus vor allem Großkunden wie etwa die Fluglinie Emirates anlocken. Nach Angaben der Zeitung wird man voraussichtlich in der kommenden Woche einen Großauftrag der arabischen Fluglinie über 100 Maschinen vom Typ A350 bekannt geben, der nach Listenpreis einen Gesamtwert von 19 bis 21,5 Mrd. Dollar haben würde. Zieht man jedoch die großzügig gewährten Rabatte mit ein, würde sich der Gesamtkaufpreis auf etwa 10 Mrd. Dollar reduzieren, wobei die britische Tageszeitung davon ausgeht, dass Emirates noch einen weitaus geringeren Kaufpreis mit Airbus ausgehandelt haben dürfte.
Der französische Hotelkonzern Accor S.A. (ISIN FR0000120404/ WKN 860206) hat am Donnerstag die Umsatzzahlen für das erste Quartal 2007 veröffentlicht. Demnach stiegen die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum um 8,9 Prozent auf 1,89 Mrd. Euro. Auf vergleichbarer Basis erhöhten sich die Umsätze um 7,6 Prozent. Der Bereich Hotels konnte den Umsatz um 9,1 Prozent auf 1,35 Mrd. Euro steigern, während der Bereich Services um 15,4 Prozent auf 207 Mio. Euro zulegte. Unter den jeweiligen Hotelarten machte vor allem der Unter- und Mittelklassebereich mit einem Plus von 14,2 Prozent auf 775 Mio. Euro auf sich aufmerksam. Der Oberklassebereich verbesserte seinen Umsatz um 9,9 Prozent auf 355 Mio. Euro. Das US-Oberklassengeschäft meldete dagegen um 6,8 Prozent rückläufige Umsätze auf 216 Mio. Euro.
Die UniCredito Italiano S.p.A. (ISIN IT0000064854/ WKN 850832) und die französische Großbank Société Générale S.A. (ISIN FR0000130809/ WKN 873403) befinden sich Presseangaben zufolge in Verhandlungen über einen möglichen Zusammenschluss. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf informierte Finanzkreise berichtet, gibt es derzeit Gespräche zwischen dem Unicredit-Chef Alessandro Profumo und dem Société-Générale-Chef Daniel Bouton, ohne dass ein konkretes Projekt vorliegt. Im Zusammenhang mit der Übernahme der Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (HypoVereinsbank) (ISIN DE0008022005/ WKN 802200) im Jahr 2005 gehört UniCredito in Süd- und Osteuropa zu den stärksten Kreditinstituten und könnte diesen Bereich nach Angaben der Wirtschaftszeitung durch einen Zusammenschluss mit BNP Paribas weiter ausbauen. Profumo war laut dem Bericht zu keinem Kommentar über die Gerüchte bereit. In der Vergangenheit hatte es bereits wiederholt Spekulationen über einen möglichen Zusammenschluss der beiden Kreditinstitute gegeben.
Der Mineralölkonzern OMV AG (ISIN AT0000743059/ WKN 874341) musste im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal einen Produktionsrückgang ausweisen. Wie der österreichische Konzern heute erklärte, lag die gesamte Öl- und Erdgasproduktion im ersten Quartal bei etwa 322.000 Barrel of Oil Equivalent pro Tag (boe/d), nachdem sie im vierten Quartal des abgelaufenen Fiskaljahres noch bei 329.000 boe/d gelegen hatte. Im Vorjahreszeitraum lag die Produktionsmenge bei 337.000 boe/d. Als Begründung wurden von OMV vor allem die geringeren Produktionsmengen in Großbritannien, Libyen, Tunesien und Rumänien angeführt. Während die niedrigere Produktion in Großbritannien auf Wartungsarbeiten von Schiehallion zurückzuführen war, resultierten die Mindermengen in Libyen hauptsächlich aus den reduzierten OPEC Produktionsquoten und in Tunesien aus temporären technischen Problemen, teilte der Konzern weiter mit. In Rumänien sank die Produktion hauptsächlich auf Grund des natürlichen Mengenrückgangs und vorübergehenden betriebsbedingten Problemen im Suplac Gebiet. Wie OMV weiter erklärte, wird der deutlich schwächere Dollar einen negativen Effekt auf das Konzernergebnis haben, wobei man in Zusammenhang mit der weiter ansteigenden rumänischen Leitwährung von einer Ergebnisbelastung für die Tochtergesellschaft Petrom ausgeht. (20.04.2007/ac/n/m)
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Airbus SE (ex EADS) | 147,08 | 1,28% | |
Ericsson (Telefon AB L.M.Ericsson) (B) | 7,70 | -0,59% | |
OMV AG | 37,92 | 0,05% | |
Société Générale (Societe Generale) | 24,99 | -0,04% |
Indizes in diesem Artikel
MDAX | 26 320,47 | 0,36% | |
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EURO STOXX 50 | 4 804,40 | 0,96% | |
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ATX | 3 539,28 | 0,30% | |
OMXS PI | 965,64 | 0,49% | |
OMXS30 | 2 513,85 | 0,20% | |
MIB 30 | 20 571,00 | -1,25% | |
ATX Prime | 1 762,73 | 0,32% | |
EURONEXT 100 | 1 439,34 | 0,68% | |
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EURO STOXX | 498,81 | 0,74% | |
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