18.12.2006 14:29:00

Börsen in Europa: Kaum verändert, Statoil und Norsk Hydro im Blick

Paris (aktiencheck.de AG) - Trotz positiver Vorgaben aus Übersee liegen die europäischen Börsen am Montag nur kaum verändert im Markt. Der Dow Jones Euro Stoxx 50 büßt aktuell 0,10 Prozent auf 4.136,52 Punkte ein, der auch britische und schweizerische Werte umfassende Dow Jones STOXX 50 verliert 0,05 Prozent auf 3.729,85 Zähler. Der in Paris berechnete EURONEXT 100 wiederum verfestigt sich um 0,08 Prozent auf 961,52 Indexpunkte. Die europäischen Länderbörsen tendieren ebenfalls behauptet.

Die Aktien der beiden norwegischen Energiekonzerne Statoil und Norsk Hydro reagieren mit deutlichen Gewinnen auf die angekündigte Fusion der Energiebereiche der beiden Unternehmen, in Oslo geht es hier aktuell um rund 4 Prozent bzw. um über 20 Prozent in Richtung Norden. Der norwegische Leitindex OBX rückt in der Folge um mehr als 3 Prozent vor.

In London zählen Anteilsscheine der BT Group zu den Verlierern und geben mehr als 2 Prozent ab, deutlichere Abschläge erleiden außerdem BAE Systems, Cairn Energy und Tate & Lyle. Der Zuckerproduzent erwartet für das Kalenderjahr 2007 keine wesentliche Erholung bei den Zuckerpreisen, aktuell verliert die Aktie mehr als 4 Prozent. In Paris greifen die Anleger verstärkt bei EDF, Mittal Steel sowie bei den beiden Elektronikkonzernen Thomson und Schneider Electric zu. In Zürich klettern Titel des Mischkonzerns ABB, dessen deutsche Tochter aus dem Emirat Katar einen Großauftrag erhalten hat, um mehr als 2 Prozent.

Indexstände (14:15 Uhr):

Dow Jones EURO STOXX 50: 4.136,52 (-0,10 Prozent)

Dow Jones STOXX 50: 3.729,85 (-0,05 Prozent)

EURONEXT 100: 961,52 (+0,08 Prozent)

FTSE 100 (London): 6.256,20 (-0,06 Prozent)

CAC40 (Paris): 5.541,74 (+0,00 Prozent)

MIB 30 (Mailand): 41.379,00 (-0,10 Prozent)

IBEX 35 (Madrid): 14.358,90 (-0,20 Prozent)

SMI (Zürich): 8.828,66 (+0,48 Prozent)

ATX (Wien): 4.432,17 (-0,11 Prozent)

Unternehmensmeldungen:

Die Norsk Hydro ASA und die norwegische Statoil ASA (ISIN NO0010096985/ WKN 675213) haben sich auf die Zusammenlegung ihrer Öl- und Erdgasaktivitäten verständigt. Dies teilten beide Konzerne heute mit. Durch den Zusammenschluss von Statoil mit den Geschäftsaktivitäten von Norsk Hydro in diesen Bereichen entsteht ein neuer Konzern mit einer täglichen Förderkapazität von 1,9 Millionen Barrel of Oil Equivalent (boe) pro Tag und nachgewiesenen Öl- und Erdgasreserven in Höhe von 6,3 Milliarden Barrel. Norsk Hydro wird sich im Weiteren auf den Kerngeschäftsbereich Aluminiumherstellung konzentrieren, hieß es weiter. Die Anteilseigner von Norsk Hydro werden 32,7 Prozent an dem neu entstandenen Konzern halten, während auf Statoil-Aktionäre die verbleibenden 67,3 Prozent entfallen. Dabei erhalten die Anteilseigner von Norsk Hydro für jede Aktie 0,8622 Anteilsscheine des neuen Unternehmens. Der Zusammenschluss, der noch unter dem Vorbehalt der Wettbewerbsbehörden sowie der Aktionäre beider Gesellschaften steht, soll im dritten Quartal 2007 endgültig abgeschlossen werden.

Der britische Zuckerproduzent Tate & Lyle plc (ISIN GB0008754136/ WKN 854798) geht für das Kalenderjahr von besseren Margen im Süßstoffbereich in den amerikanischen Absatzmärkten aus. Wie der Konzern heute erklärte, wurden die jährlichen Preisverhandlungen mit den Unternehmen der Lebensmittelindustrie erfolgreich abgeschlossen. Nachdem man im Kalenderjahr 2006 in dieser Region bei Süßstoffen einen leichten Ergebnisrückgang hinnehmen musste, geht man in diesem Segment für das Gesamtjahr 2007 von wesentlich höheren Margen als zunächst erwartet wurde, aus. Im Bereich Ethanol erwartet Tate & Lyle ein Absatzvolumen, welches im Rahmen der konzerneigenen Prognosen liegt. Dabei werden rückläufige Kraftstoffpreise indessen für unter dem Vorjahr liegende Margen sorgen, teilte der Konzern weiter mit. In Zusammenhang mit der europäischen Zuckermarktreform und der in diesem Zusammenhang zu erwartenden höheren Zuckerangebotsmenge ab dem Jahr 2008 erwartet der Konzern für das Kalenderjahr 2007 keine wesentliche Erholung bei den Zuckerpreisen.

Die deutsche Tochter des schweizerischen Mischkonzerns ABB Ltd. (ISIN CH0012221716/ WKN 919730) hat aus dem Emirat Katar einen Großauftrag erhalten. Wie der Konzern heute erklärte, wird ABB Deutschland im Auftrag des staatlichen Elektrizitäts- und Wasserversorger Kahramaa den bisher größten Einzelauftrag im Bereich Stromübertragung erhalten. ABB wird im Rahmen des Abkommens das Stromübertragungsnetz des Golfstaats ausbauen und damit die Infrastruktur für den rapide steigenden Strombedarf schaffen und das wirtschaftliche Wachstum in der Region unterstützen. Gesamtprojektverantwortung, Planungsleitung, Systemintegration, Engineering, Montage und Inbetriebnahme erfolgen durch ABB in Mannheim. Außerdem liefert der zuständige Bereich die Leittechnik. Das Werk in Hanau-Großauheim liefert 36 Felder mit gasisolierten Schaltanlagen (GIS) für 132 Kilovolt (kV) sowie 41 Felder für 66 kV. Der Auftragswert für die so genannte "Phase VII" des Netzausbaus wurde auf 340 Mio. Euro beziffert.

Der italienische Internet-Anbieter Tiscali S.p.A. (ISIN IT0001453924/ WKN 928860) hat Presseangaben zufolge seine UK-Sparte für bis zu 600 Mio. Britische Pfund (GBP) zum Verkauf gestellt. Wie die britische Zeitung "The Independent" heute berichtet, hat der Tiscali-Konzern, der in Großbritannien 1,4 Millionen Breitband-Kunden und 50.000 Pay-TV-Kunden zählt, vergangene Woche ein Verkaufsmemorandum an potenzielle Käufer versandt. Zu den möglichen Interessenten zählen Unternehmen wie British Sky Broadcasting Group plc (BSkyB) (ISIN GB0001411924/ WKN 893517), Orange und Carphone Warehouse Group plc (ISIN GB0008787029/ WKN 940015).

Wie die "WirtschaftsWoche" am Samstag in einer Vorabausgabe berichtete, drohen bei AOL Deutschland weitere Entlassungen in der Zentrale in Hamburg. Dabei stünden mehr als die Hälfte der verbliebenen 250 Stellen auf dem Spiel. Die Telecom Italia S.p.A. (ISIN IT0003497168/ WKN 120470), die größte Telefongesellschaft in Italien, teilte Mitte September mit, dass sie vom US-Medienkonzern Time Warner Inc. (ISIN US8873171057/ WKN 592629) das Zugangsgeschäft von dessen Internet-Sparte AOL Germany für 675 Mio. Euro in bar übernehmen wird. Rund 1.250 der 1.500 Mitarbeiter von AOL Deutschland wechseln den Angaben zufolge derzeit zur Hamburger Telecom Italia-Tochter Hansenet. Von den verbleibenden 250 Stellen seien 130 bis 140 gefährdet. Nach dem Verkauf des Zugangsgeschäftes will AOL Deutschland-Chef Charles Fränkl den Online-Dienst als reines Internet-Portal positionieren und über Web-Dienste wie Internet-TV sowie Online-Werbung Geld verdienen, hieß es. (18.12.2006/ac/n/m)

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