06.05.2011 19:21:34
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Börsen in Europa schließen freundlich dank starker US-Daten
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben am Freitag freundlich geschlossen und damit von den überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten profitiert. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft war im April um 244.000 gestiegen, während befragte Volkswirte nur einen Stellenzuwachs um 185.000 erwartet hatten.
"Der Stellenaufbau im April fand auf einer sehr breiten Basis statt", meint ein Volkswirt der Postbank. Angesichts der guten Konjunkturaussichten dürfte sich der positive Trend in den nächsten Monaten fortsetzen. Damit bleibe die Zinsfront entspannt, so die Volkswirte der Helaba. Der geringe Lohndruck und die wieder gestiegene Arbeitslosenquote dürften die Fed zunächst in ihrer abwartenden Haltung bestärken. Eine schnelle Zinswende der US-Notenbank werde es wohl nicht geben. Der Euro-Stoxx-50 stieg nach anfänglichen Verlusten um 0,9% oder 26 auf 2.953 Punkte, während der Stoxx-50 um 1,2% bzw 32 auf 2.640 Punkte kletterte.
Rohstoffwerte erholen sich
Bei Rohstoff- und Ölwerten kam es zu einer kräftigen Gegenbewegung. "Die Rohstoffe erholen sich nach den crash-artigen Verlusten am Vortag", meinte ein Händler. Hier habe sich am Vortag die Kettenreaktion abgespielt, die bereits für den "Flash Crash" vor einem Jahr an den US-Aktienbörsen gesorgt habe. Durch computerbasierte Handelssysteme seien vermeintlich rationale Entscheidungen einzelner Marktteilnehmer zu einer Verkaufswelle aufgetürmt worden. Der Sektor-Index habe dadurch innerhalb weniger Tage etwa 10% verloren. Die volatilen Werte gewannen im Schnitt 2,8%. Auch bei den Ölwerten, die am Vortag ebenfalls unter die Räder gekommen waren, ging es mit 1,8% deutlich nach oben.
Telekomaktien leiden unter schwachen Quartalszahlen
Telekomwerte verloren dagegen im Schnitt 0,4%. Händler verwiesen auf schwache Ergebnisse der Unternehmen. So hatten die Erstquartalszahlen der Telecom Italia die Erwartungen verfehlt. Enttäuscht habe vor allem das Italien-Geschäft, merkten die Analysten von Equita an. Auf dem Heimatmarkt zeichneten sich sowohl das Festnetz- als auch das Mobilfunkgeschäft durch einen Trend zur Verschlechterung aus. Allerdings sei dies so erwartet worden, begründeten Marktteilnehmer das Plus von 1% auf 1,01 EUR. Zudem habe sich das Lateinamerika-Geschäft gut entwickelt.
Für Deutsche Telekom ging es um 0,6% auf 11,23 EUR nach oben. Zwar lagen nach Ansicht von equinet-Analyst Adrian Pehl die Ergebnisse zum ersten Quartal etwas unter den Erwartungen, doch dafür sei in erster Linie die Entwicklung in den USA verantwortlich gewesen. Dem gegenüber habe sich das Geschäft in Deutschland wie bereits in den vergangenen Quartalen solide gezeigt. Angesichts des mit der Veräußerung von T-Mobile USA zu erwartenden Bedeutungsgewinns dieses Geschäfts sei das eine positive Nachricht. Telefonica büßten ex-Dividende von 0,77 EUR um 3,7% oder 0,65 auf 17,18 EUR nach unten.
RBS stützt den Bankensektor
Nachdem die Wettbewerber Lloyds und Barclays mit guten Zahlen gegeizt hatten, konnte Royal Bank of Scotland voll überzeugen. Operativ gelang der Bank aufgrund niedrigerer Rückstellungen für Not leidende Kredite und verbesserter Margen im Bereich der Geschäftskunden ein Gewinnanstieg um 19% auf 1,05 Mrd GBP. Analysten verwiesen zudem auf die stabile Entwicklung bei der Netto-Zins-Marge. Die Aktie der RBS stieg um 5,6% auf 42,74 p. Der Bankensektor insgesamt legte um 1,1% zu.
Alcatel-Lucent enttäuschen
Die Erstquartals-Zahlen von Alcatel-Lucent entsprachen laut Pierre Ferragu von Bernstein den Erwartungen. Etwas enttäuschend sei aber der Anstieg der operativen Ausgaben gewesen. 90% des Wachstums stamme aus den USA und der Markt scheine sich zu sorgen, dass dies nicht nachhaltig sei. Zudem sei die Aktie bereits sehr gut gelaufen, begründeten Händler das Minus von 19% auf 4,21 EUR.
Europäische Schlussindizes am Freitag, 6. Mai: === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2952,90 26,36 0,9 5,7 Stoxx-50 2640,23 31,55 1,2 2,1 Stoxx-600 281,33 3,54 1,3 2,0 Frankfurt XETRA-DAX 7492,25 115,29 1,6 8,4 London FTSE-100 5976,77 56,79 1,0 1,3 Paris CAC-40 4058,01 53,14 1,3 6,7 Amsterdam AEX 359,12 4,30 1,2 1,3 Athen ATHEX-20 614,25 -4,10 -0,7 -7,4 Brüssel BEL-20 2702,27 8,53 0,3 4,8 Budapest BUX 23712,37 41,57 0,2 11,2 Helsinki OMXH-25 2577,13 36,24 1,4 -2,0 Istanbul NAT30 83583,97 -1533,47 -1,8 2,8 Kopenhagen OMXC-20 459,05 5,13 1,1 0,3 Madrid IBEX-35 10610,50 -16,80 -0,2 7,6 Mailand FTSE-MIB 21953,76 212,74 1,0 8,8 Moskau RTS 1936,29 19,96 1,0 9,4 Oslo OBX 399,27 3,45 0,9 -0,3 Prag PX 1262,30 3,40 0,3 3,1 Stockholm OMXS-30 1157,83 9,00 0,8 0,2 Warschau WIG-20 2867,19 8,28 0,3 4,5 Wien ATX 2821,80 18,89 0,7 -2,8 Zürich SMI 6526,51 76,48 1,2 1,4 === DJG/mif/ros (END) Dow Jones Newswires
May 06, 2011 12:50 ET (16:50 GMT)
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