Bouygues bessert Angebot für Vivendi-Mobilfunk-Tochter noch mal nach

PARIS (dpa-AFX) - Der französische Mischkonzern Bouygues gibt im Kampf um den Mobilfunker SFR nicht auf. Am Dienstag verlängerte Bouygues die Frist für sein Übernahmeangebot um zwei Wochen, damit der SFR-Mutterkonzern Vivendi "in Ruhe" die Angebotsdetails studieren könne. Zudem versüßte der von Martin Bouygues geführte Bau- und Medienkonzern seine Offerte ein weiteres Mal, in dem er eine Entschädigungszahlung von einer halben Milliarde Euro garantiert, sollte der Deal an den Kartellbehörden scheitern.

Vivendi will sich aus dem hart umkämpften Mobilfunkmarkt zurückziehen, um sich fortan voll auf sein Mediengeschäft konzentrieren zu können. Als Käufer für SFR favorisierte Vivendi zuletzt den Kabelnetzbetreiber Numericable, mit dessen Mehrheitseigner Altice noch bis einschließlich Freitag exklusive Verhandlungen laufen.

Um doch noch zum Zug zu kommen, erhöhte Bouygues vor nicht einmal zwei Wochen bereits sein Angebot. Der Konzern bietet 13,15 Milliarden Euro in bar plus einen Anteil von 21,5 Prozent am fusionierten Unternehmen. Altice offeriert 11,75 Milliarden Euro sowie eine Beteiligung von 32 Prozent.

Beobachter gehen davon aus, dass Vivendi verschiedene Kriterien für seine Entscheidung heranzieht, etwa die Möglichkeit eines schnellen Ausstiegs aus dem Mobilfunkgeschäft, die Höhe der Barkomponente, Jobsicherheit für die Angestellten, aber auch regulatorische Risiken. Sollte Bouygues SFR übernehmen, sinkt die Zahl der Mobilfunkanbieter in Frankreich von vier auf drei, was zu Problemen mit den Kartellbehörden führen könnte. Allerdings gibt die französische Regierung Bouygues den Vorzug, weil sie sich davon eher einen Erhalt von Arbeitsplätzen verspricht./she/enl/stb