27.09.2016 21:20:45

Britischer Außenminister Boris Johnson gibt sich in Ankara ganz diplomatisch

   ANKARA (AFP)--Der britische Außenminister Boris Johnson hat sich bei seinem ersten Besuch in Ankara bemüht, seine harschen Worte über die Türkei aus seiner Zeit als Anführer der "Brexit"-Kampagne vergessen zu machen. Er warb am Dienstag vor Journalisten für ein "gigantisches Freihandelsabkommen" zwischen Großbritannien und der Türkei und wies länglich darauf hin, dass er selbst türkische Wurzeln habe - sein Urgroßvater Ali Kemal war kurz nach dem Ersten Weltkrieg kurzzeitig Minister, weitere Verwandte arbeiteten im Außenministerium.

   Als eine Journalistin ihn auf sein im britischen Magazin "Spectator" veröffentlichtes rüdes Satire-Gedicht ansprach, in dem er den türkischen Präsidenten Revep Tayyip Erdogan noch im Mai unter anderem als "Wichser" tituliert hatte, sprach Johnson von einer "Bagatelle". Das Schmähgedicht sei bei seinen Unterredungen "überhaupt nicht angesprochen worden", versicherte er.

   Johnson fügte hinzu, nach dem gescheiterten Putsch vom 15. Juli wollten die Menschen in der Türkei vor allem hören, dass sich Großbritannien zur Türkei bekenne - und dieses Bekenntnis sei "sehr stark". Anschließend wurde der ehemalige Londoner Bürgermeister von Erdogan in dessen Präsidentenpalast empfangen. Auf einem anschließend auf der Internetseite des Präsidenten veröffentlichten Video lachen beiden Männer, während Erdogan seinem Gast das Faksimile eines Briefes eines osmanischen Sultans an einen Bürgermeister in Manchester überreicht.

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/raz

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   September 27, 2016 14:48 ET (18:48 GMT)- - 02 48 PM EDT 09-27-16

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