23.10.2023 11:59:50

Bundesbank: Deutschlands preisliche Wettbewerbsfähigkeit ist gut

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft ist nach Aussage der Bundesbank in den vergangenen zehn Jahren gut gewesen und hat sich 2022 noch einmal verbessert. Wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für Oktober schreibt, lag das vor allem am schwachen nominalen effektiven Wechselkurs des Euro. Die hohen Energiepreise wirken sich demnach gesamtwirtschaftlich noch kaum aus. Das könnte sich aber ändern, wenn sie dauerhaft höher als in anderen Ländern bleiben sollten.

"Die Analyse zeigt, dass die preisliche Wettbewerbsposition Deutschlands und des Euroraums trotz der außergewöhnlichen wirtschaftlichen Belastungen der vergangenen Jahre 2022 günstig war und sich im Jahresablauf aufgrund der starken nominalen effektiven Abwertung des Euro sogar noch weiter verbesserte", heißt es in dem Bericht. Verglichen mit den übrigen Ländern der Währungsunion, entsprach die preisliche Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands demnach in etwa dem, was von den fundamentalen Bestimmungsfaktoren nahegelegt werde.

"Allerdings sollten diese Resultate nicht den Blick darauf verstellen, dass Herausforderungen, so wie beispielsweise anhaltend hohe Energiepreise im Vergleich zum Ausland, die preisliche Wettbewerbsposition Deutschlands und des Euroraums belasten könnten", warnt die Bundesbank. Sollten die Energiepreise in Deutschland höher als im Ausland bleiben, könnte das die Produktivität und damit die preisliche Wettbewerbsfähigkeit belasten. In einigen Energieintensiven Sektoren sei das schon jetzt zu beobachten.

Einem "Brückenstrompreis" will die Bundesbank damit aber nicht das Wort reden. Sie schreibt: "Eine solche Subventionen drohte, den Strukturwandel zu verlangsamen und wäre insofern nicht zielführend für die Energiewende." Der Staat könne zur Aufrechterhaltung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands beitragen, indem er geeignete Rahmenbedingungen setze und so unter anderem Effizienzsteigerungen und die Sicherheit der Energieversorgung unterstütze.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/jhe

(END) Dow Jones Newswires

October 23, 2023 06:00 ET (10:00 GMT)

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