08.10.2016 18:17:45
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CBI: Regierung muss schlimmste Brexit-Folgen abwenden
LONDON (AFP)--Britische Wirtschaftsverbände haben an die Regierung in London appelliert, zumindest die schlimmstmöglichen Auswirkungen eines Brexit abzuwenden. Es gehe um "das Ausschließen der wirklich schlimmsten Optionen", sagte die Chefin der Confederation of British Industry (CBI), Carolyn Fairbairn, am Samstag dem Radiosender BBC.
Die CBI, Großbritanniens mächtigster Wirtschaftsverband, legte ihre Bedenken in einem offenen Brief an die britische Regierung dar, der auch vom Baugewerbeverband EEF, der Internationalen Handelskammer und TechUK, dem Verband der britischen High-Tech-Unternehmen, unterzeichnet wurde. Sie mahnten, britische Unternehmen und insbesondere Finanzdienstleister müssten auch nach einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union uneingeschränkten Zugang zum europäischen Binnenmarkt haben.
Wenn nicht rechtzeitig ein entsprechendes Abkommen geschlossen werde, würden für britische Exporte die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) gelten. Dies würde bedeuten, dass "in nur 29 Monaten" auf bis zu 90 Prozent der britischen Güter Zölle erhoben würden, sagte Fairbairn in der BBC. Wenn wenigstens solche Horrorszenarien ausgeschlossen werden könnten, würde dies dazu beitragen, "Investoren zu versichern, dass das Vereinigte Königreich immer noch ein sehr guter Ort für Investitionen ist".
Premierministerin Theresa May hatte bei einem Tory-Parteitag angekündigt, dass sie das Verfahren für den Brexit spätestens Ende März offiziell einleiten wolle. Erst nach der offiziellen Austrittserklärung können die Verhandlungen über die Entflechtung der Beziehungen zwischen Großbritannien und dem Block der 27 verbleibenden EU-Staaten beginnen. Sie müssen binnen zwei Jahren abgeschlossen werden.
Die Wirtschaftsvertreter forderten in ihrem offenen Brief, die Regierung müsse für dieses Verfahren einen "klaren Fahrplan" für die Konsultierung von "Firmen aller Branchen und Größen" aufstellen um sicherzustellen, "dass diese komplexen Entscheidungen auf Grundlage der Fakten und eines grundlegenden Verständnisses der wirtschaftlichen Implikationen getroffen werden".
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/smh
(END) Dow Jones Newswires
October 08, 2016 11:47 ET (15:47 GMT)- - 11 47 AM EDT 10-08-16
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