11.03.2018 15:57:45

CDU-Energieexperte: RWE und Eon künftig wieder schlagkräftig

Von Christian Grimm

BERLIN (Dow Jones)--In der Union wird der von Eon und RWE geplante Mega-Umbau in der Energiebranche positiv aufgenommen. "Es bietet sich dadurch die Chance, schlagkräftige Player auf dem deutschen und europäischen Energiemarkt zu bekommen", sagte der wirtschafts- und energiepolitische Sprecher der Unionsfraktion, Joachim Pfeiffer, dieser Nachrichtenagentur.

Die sich aus der Aufteilung der RWE-Ökostromtochter Innogy ergebende Flurbereinigung in der Energiewirtschaft hält der Abgeordnete grundsätzlich für eine gute Idee. Er könnte "eine sinnvolle Arbeitsteilung zwischen RWE und Eon ermöglichen", meinte Pfeiffer. Er erinnerte daran, dass die deutschen Platzhirsche vor 15 Jahren im europäischen Maßstab noch zu den Riesen zählten, ihre Bedeutung aber zuletzt schwer gelitten habe.

Kritik an dem Milliardengeschäft kam hingegen von den Grünen. "Ein neuer Gigant im deutschen Energiemarkt würde die Dynamik und den Wettbewerb bei der Energiewende massiv gefährden", erklärte Fraktionsvize Oliver Krischer. Durch die Fusion von Eon mit dem Netzgeschäft der Innogy könnten Rücklagen für die Renaturierung der RWE-Braunkohletagebaue gefährdet sein, befürchtet Krischer. "Das darf nicht passieren", mahnte der Politiker.

Die Bundesregierung wollte zur Neuvermessung des Energiemarktes keine Stellung beziehen. "Das sind unternehmerische Vorgänge beziehungsweise Entscheidungen, die wir als Bundesregierung nicht bewerten oder kommentieren", erklärte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums.

Die Aufsichtsräte der Energiekonzerne Eon und RWE kommen noch am Sonntag zusammen, um über die geplante Übernahme Innogy und die anschließende Zerschlagung des Unternehmens zu beraten. RWE besitzt noch knapp 77 Prozent an der grünen Tochter. Mit einem Vertragsabschluss wird aber erst am Montag gerechnet, wie aus Kreisen der Unternehmen verlautete.

Der Ökostromanbieter Lichtblick forderte nach Bekanntwerden der Pläne eine scharfe Kontrolle durch das Kartellamt. "Hier entsteht ein Mega-Konzern mit großer Marktmacht. Das gefährdet den Wettbewerb im Strommarkt und könnte auf Dauer zu höheren Strompreisen für die Verbraucher führen", warnte Lichtblick-Chef Wilfried Gillrath.

Durch die Zerschlagung von Innogy würde Eon zu einem der größten Strom- und Gasnetzbetreiber. RWE wiederum, so der Plan, verleibt sich das Innogy-Geschäft mit Windstrom und Solarenergie wieder ein und bekommt den gleichen Bereich von Eon hinzu. Damit würde RWE zu den größten Stromerzeugern Europas aufsteigen.

Details der Transaktion sind in den nächsten Tagen auf den Bilanzpressekonferenzen zu erwarten. Am Montag legt Innogy seine Zahlen vor, am Dienstag folgt der Mutterkonzern RWE und am Mittwoch Eon.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/chg/rio

(END) Dow Jones Newswires

March 11, 2018 10:58 ET (14:58 GMT)

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