29.05.2018 07:00:06

CEPI vergibt Vertrag über 25 Millionen US-Dollar an Profectus BioSciences und Emergent BioSolutions zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Nipah-Virus

OSLO, Norwegen und BALTIMORE und GAITHERSBURG, Maryland, USA, 29. Mai 2018 (GLOBE NEWSWIRE) -- CEPI - die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations - gab heute die Zusammenarbeit mit Profectus BioSciences, Inc. und Emergent BioSolutions Inc. (NYSE:EBS) bekannt, im Rahmen derer Profectus und Emergent bis zu 25 Millionen US-Dollar erhalten, um die Entwicklung und Herstellung eines Impfstoffs gegen das Nipah-Virus (NiV), ein durch Fledermäuse übertragenes Virus, das sowohl auf Menschen als auch Tiere übertragen werden kann, voranzubringen.

Gemäß des Rahmenvertrags für die Zusammenarbeit zwischen den drei Parteien wird Profectus von CEPI Entwicklungsgelder für die Weiterentwicklung seines Nipah-Virus-Impfstoffs erhalten und Emergent wird technische und Produktionsunterstützung für das von CEPI finanzierte Programm leisten. Emergent hat durch eine separate Vereinbarung mit Profectus die exklusive Möglichkeit, die Entwicklungsaktivitäten für den Nipah-Virus-Impfstoff von Profectus zu lizenzieren und zu kontrollieren. Die internationale Non-Profit-Organisation PATH wird ebenfalls mit dem Konsortium im Rahmen einer separaten Vereinbarung mit CEPI an der klinischen Entwicklung arbeiten.

Das Nipah-Virus und das Hendra-Virus (HeV) sind eng verwandte Paramyxoviren, die bei einer Vielzahl von tierischen Wirten und beim Menschen Atemwegs- und Enzephalitiserkrankungen verursachen. Ein natürliches Reservoir für diese Viren sind Flughunde (Fledermäuse der Gattung Pteropus), die in Südostasien und Malaysia vorkommen. Die Infektion beim Menschen tritt nach direkter Exposition gegenüber Geweben und Sekreten infizierter Pferde, Schweine und Fledermäuse auf. Derzeit gibt es weder einen zugelassenen Impfstoff noch ein Therapeutikum gegen NiV oder HeV. Die primäre Behandlung von infizierten Menschen besteht in einer intensiven unterstützenden Versorgung, und die Sterblichkeitsrate ist mit ca. 75 % der Fälle hoch.

Der südindische Bundesstaat Kerala ist derzeit von einem Nipah-Virus-Ausbruch betroffen, bei dem das Virus 10 Menschen getötet hat. Dies sind die ersten dokumentierten Fälle in Kerala.

1999 tötete ein NiV-Ausbruch, der damals noch nicht als solcher identfiziert wurde, 105 Menschen in Malaysia. Darüber hinaus wurden mehr als eine Million Schweine geschlachtet, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, was zu erheblichen Handelsverlusten und Marktturbulenzen führte. In Bangladesch treten Ausbrüche jährlich auf und in Indien (CDC) wurden sie bereits mehrfach gemeldet. NiV hat eine Sterblichkeitsrate von 75 Prozent1. NiV wird in Südostasien und Malaysia von Fledermäusen ausgeschieden und über Fledermausurin und -speichel auf Obst oder von infizierten Pferden und Schweinen auf den Menschen übertragen. Es kann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Dr. Richard Hatchett, CEO von CEPI, sagte:

"Der aktuelle Ausbruch von Nipah in Indien, dessen Regierung einer der Gründer von CEPI ist, zeigt, dass es sich um einen tödlichen Erreger handelt, der bereits Tausende von Kilometern zurückgelegt hat, ein ernsthaftes Epidemiepotenzial hat und uns überraschen kann. Dies ist die erste Finanzierungsvereinbarung, die wir unterzeichnet haben, um einen Impfstoff gegen Nipah zu entwickeln, und unsere Partnerschaft mit Profectus, Emergent und PATH stellt einen wichtigen Schritt im weltweiten Kampf gegen diese verheerende Krankheit dar."

Die Investition von bis zu 25 Millionen US-Dollar stellt einen innovativen Ansatz zur Finanzierung der Impfstoffentwicklung dar, der das Forschungs- und Entwicklungspotenzial freisetzt, damit Impfstoffe während eines Ausbruchs für Wirksamkeitsstudien zur Verfügung stehen. Die Vereinbarung ermöglicht die Finanzierung von Entwicklungsarbeiten über einen Zeitraum von fünf Jahren.

Thomas Lynch, Vorsitzender und CEO von Profectus BioSciences, sagte:

"Profectus dankt CEPI für die Führung und Finanzierung dieser strategischen Zusammenarbeit zur raschen Herstellung eines Impfstoffs gegen die neue Bedrohung durch das Nipah-Virus. Die Übertragung des Nipah-Virus von Mensch zu Mensch wurde dokumentiert und jeder zunächst kleine Ausbruch könnte den gleichen Verlauf nehmen wie der jüngste Ebola-Ausbruch. Mit der Unterstützung von CEPI und den Talenten dieser hoch angesehenen globalen Innovationspartner im Gesundheitswesen freuen wir uns darauf, unser Know-how und unsere Technologien einzusetzen und unsere Partnerschaft mit Emergent zu nutzen, um unseren pre-IND-Impfstoffkandidaten gegen das Nipah-Virus als wirksame Gegenmaßnahme rasch voranzubringen und Patienten auf der ganzen Welt vor dieser verheerenden Krankheit zu schützen".

Daniel J. Abdun-Nabi, CEO von Emergent BioSolutions, sagte:

"Emergent arbeitet seit 20 Jahren erfolgreich mit Regierungs- und Branchenpartnern zusammen, um lebensrettende medizinische Gegenmaßnahmen gegen identifizierte biologische Wirkstoffe bereitzustellen, insbesondere wenn eine schnelle Reaktion auf einen sich abzeichnenden Ausbruch erforderlich sein könnte. Wir freuen uns darauf, unser Know-how in der fortgeschrittenen Entwicklung und Herstellung zu nutzen, einschließlich unseres von der US-Regierung benannten Center for Innovation in Advanced Development and Manufacturing, das darauf ausgelegt ist, bei Notfällen im öffentlichen Gesundheitswesen die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Wir erwarten eine enge Zusammenarbeit mit Profectus, die es unseren Unternehmen ermöglicht, synergistische und komplementäre Fähigkeiten für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit CEPI bereitzustellen."

Steve Davis, President und CEO von PATH, zur Partnerschaft zwischen PATH und CEPI:

"PATH freut sich über die Partnerschaft mit CEPI und die Möglichkeit zur Nutzung der End-to-End-Fähigkeiten unseres Center for Vaccine Innovation and Access (CVIA), insbesondere unsere Erfolgsbilanz in der klinischen Entwicklung und die Skalierung der Einführung neuer Impfstoffe in ressourcenarmen Umgebungen. PATH freut sich auf die Zusammenarbeit mit CEPI, um unsere gemeinsamen Ziele für die Epidemievorsorge zu erreichen, indem wir die Welt mit neuen Werkzeugen zum Schutz vor diesen tödlichen Gefahren ausstatten."

Über die Nipah-Impfstoff-Entwicklung
Der in Entwicklung befindliche Impfstoff basiert auf der Nipah-Virus- und Hendra-Virus-Technologie, deren Entwicklung vor mehr als 15 Jahren von Dr. Christopher Broder und Dr. Katharine Bossart an der Uniformed Services University of the Health Sciences (USU) auf den Weg gebracht wurde. Der Impfstoff wurde in mehreren präklinischen Modellen getestet und von The Henry M. Jackson Foundation for the Advancement of Military Medicine (HJF) an Profectus BioSciences für die Entwicklung des Humanimpfstoffes lizenziert. Dr. Broder begann eine Zusammenarbeit mit Dr. Antony Dimitrov von Profectus BioSciences, um den Humanimpfstoff mit finanzieller Unterstützung durch die United States National Institutes of Health zu entwickeln. In einem nächsten Schritt in der Nipah-Impfstoffentwicklung wird Dr. Thomas Geisbert, ein Professor im Department of Microbiology and Immunology an The University of Texas Medical Branch (UTMB) am Galveston National Laboratory (GNL), Studien zu Korrelaten der Immunität in seinem Labor mit der biologischen Schutzstufe 4 (Level 4) durchführen, und HJF, USU und Profectus werden bei der Entwicklung eines klinischen Tests für die Beurteilung der Anti-Nipah-Virus-Impfstoffantwort zusammenarbeiten. PATH ist für die klinische Entwicklung des Nipah-Impfstoffkandidaten verantwortlich.

"Basierend auf dem Erfolg dieser Impfstofftechnologie gegen Nipah und einem nahen Verwandten von Nipah, dem Hendra-Virus, ist es sehr wahrscheinlich, dass der hier zu entwickelnde Nipah-Impfstoff auch gegen das Hendra-Virus wirken wird", sagte Dr. Broder.

Über CEPI
CEPI ist eine innovative Partnerschaft zwischen öffentlichen, privaten, philanthropischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die 2017 in Davos gegründet wurde, um Impfstoffe gegen künftige Epidemien zu entwickeln. Bisher hat CEPI mehrjährige Förderungen von Norwegen, Deutschland, Japan, der Bill & Melinda Gates Foundation und Wellcome erhalten. Außerdem hat CEPI einjährige Investitionen von den Regierungen Australiens, Belgiens und Kanadas erhalten. Sie hat 630 Millionen US-Dollar ihres angestrebten Finanzierungsziels von 1 Milliarde US-Dollar erreicht. Die Europäische Kommission hat eine Sacheinlage in Höhe von 250 Millionen Euro angekündigt, die entsprechende Projekte über EG-Mechanismen unterstützen wird. Seit ihrer Gründung im Januar 2017 hat CEPI zwei Ausschreibungen veröffentlicht. Die erste war für Impfstoffkandidaten gegen das MERS-COV, das Nipah- und das Lassa-Virus. Die zweite war für die Entwicklung von Plattformen, die zur schnellen Impfstoffentwicklung gegen unbekannte Erreger genutzt werden können.

Über Profectus BioSciences, Inc.
Profectus BioSciences, Inc. ist ein Unternehmen für klinische Impfstoffplattformen, das neue Impfstoffe zur Prävention und Behandlung von Infektionskrankheiten und damit verbundenen Krebserkrankungen entwickelt. Die Impfstoffe von Profectus basieren auf den unternehmenseigenen Impfstoffbereitstellungsplattformen zum Schutz vor neu auftretenden Infektionskrankheiten, die für die öffentliche Gesundheit und die biologische Verteidigung von Bedeutung sind, z. B. Ebola, Marburg, Chikungunya, Zika, die Pferde-Enzephalitis-Viren und das respiratorische Synzytial-Virus, und therapeutisch auf viral infizierte Zellen und Krebsarten abzielen, die mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV), dem humanen Papillomavirus (HPV), dem Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) und dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) assoziiert sind. Weitere Informationen finden Sie unter www.profectusbiosciences.com.

Über Emergent BioSolutions Inc.
Emergent BioSolutions Inc. ist ein globales Life-Science-Unternehmen, das sich auf den Schutz und die Verbesserung des Lebens durch die Bereitstellung von Spezialprodukten für die zivile und militärische Bevölkerung konzentriert, die auf zufällige, vorsätzliche und natürlich auftretende Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit ausgerichtet sind. Durch unsere Arbeit wollen wir bis 2025 50 Millionen Menschenleben mit unseren Produkten schützen und verbessern. Weitere Informationen zu dem Unternehmen finden Sie unter www.emergentbiosolutions.com. Folgen Sie uns auf Twitter unter @emergentbiosolu und auf Instagram unter @life_at_emergent.

Über PATH
PATH ist führend in der globalen Gesundheitsinnovation. Als internationale Non-Profit-Organisation retten wir Leben und verbessern die Gesundheit, insbesondere von Frauen und Kindern. Wir beschleunigen Innovationen auf fünf Plattformen - Impfstoffe, Medikamente, Diagnostika, Geräte sowie System- und Service-Innovationen -, die sich unseren unternehmerischen Einblick, unsere wissenschaftliche und öffentliche Gesundheitsexpertise und unsere Leidenschaft für gesundheitliche Chancengleichheit zunutze machen. Indem wir Partner auf der ganzen Welt mobilisieren, bringen wir Innovationen auf den Punkt und arbeiten mit Ländern vor allem in Afrika und Asien zusammen, um deren größten Bedarf im Gesundheitsbereich zu decken. Gemeinsam liefern wir messbare Ergebnisse, die den Kreislauf der schlechten Gesundheit stören. Erfahren Sie mehr unter www.path.org.

Über die Uniformed Services University of the Health Sciences (USU)
Die Uniformed Services University of the Health Sciences (USU), 1972 durch ein Gesetz des Kongresses gegründet, ist das akademische Herz des militärischen Gesundheitssystems. USU-Studenten sind in erster Linie uniformierte Offiziere der Armee, der Marine, der Luftwaffe und des öffentlichen Gesundheitswesens, die eine spezielle Ausbildung in tropischen und infektiösen Krankheiten, TBI und PTSD, Katastrophenhilfe und humanitärer Hilfe, globaler Gesundheitsversorgung, Behandlung akuter Traumata und fortgeschrittener Praxispflege sowie Zahnmedizin erhalten. Weitere Informationen finden Sie unter www.usuhs.edu.

Über HJF
Die Henry M. Jackson Foundation for the Advancement of Military Medicine, Inc. (HJF)  ist eine private, gemeinnützige Organisation, die vom Kongress autorisiert wurde, die Militärmedizin an der Uniformed Services University of the Health Sciences und in der gesamten Armee zu unterstützen. HJF betreut militärische, medizinische, akademische und staatliche Kunden durch die Verwaltung und Unterstützung herausragender wissenschaftlicher Programme, die sowohl den Angehörigen der Armee als auch der Zivilbevölkerung zugute kommen. Seit seiner Gründung im Jahr 1983 ist HJF ein wichtiges Bindeglied zwischen der militärisch-medizinischen Gemeinschaft und seinen Partnern auf Bundes- und privater Ebene. Die Unterstützungs- und Verwaltungskapazitäten von HJF ermöglichen es militärmedizinischen Forschern und Ärzten, ihre wissenschaftliche Ausrichtung beizubehalten und ihre Forschungsziele effektiv und effizient zu erreichen. Weitere Informationen finden Sie unter www.hjf.org.

Über das Galveston National Laboratory
Die präklinischen Studien werden im Galveston National Laboratory von UTMB durchgeführt, einer hochmodernen Einrichtung mit hoher biologischer Schutzstufe 4, in der Wissenschaftler Schutzanzüge tragen und Krankheitserreger untersuchen, die schwere Krankheiten verursachen oder tödlich sind. Das GNL bietet den dringend benötigten Forschungsraum und spezialisierte Forschungskapazitäten zur Entwicklung von Therapien, Impfstoffen und diagnostischen Tests für auf natürliche Weise neu entstehende Krankheiten, wie SARS, West-Nil-Enzephalitis, Ebola und Vogelgrippe, sowie für Mikroben, die von Terroristen eingesetzt werden könnten. UTMB verfügt über das einzige funktionierende Level-4-Labor auf dem Campus einer amerikanischen Universität.

Kontakte

CEPI
Rachel Grant
+44(0)7891249190
Rachel.Grant@CEPI.net

Profectus BioSciences, Inc.
Mary Moynihan
M2Friend Biocommunications
802-951-9600
mary@m2friend.com

Emergent BioSolutions Inc.
Investoren:
Robert G. Burrows
Vice President, Investor Relations
240-631-3280
BurrowsR@ebsi.com

Presse:
Lynn Kieffer
Vice President, Corporate Communications
240-631-3391
KiefferL@ebsi.com

1 http://www.searo.who.int/entity/emerging_diseases/links/
nipah_virus_outbreaks_sear/en/




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Source: Emergent BioSolutions Inc. via Globenewswire

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