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03.06.2014 23:16:47

Chefin der Hypo Real Estate schmeißt nach abgesagtem Depfa-Verkauf hin

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Paukenschlag bei der verstaatlichten Hypo Real Estate (HRE): Die Vorstandsvorsitzende der HRE Holding AG räumt mit sofortiger Wirkung ihren Posten. Manuela Better, die auch Chefin der HRE-Kernbank Deutsche Pfandbriefbank (pbb) ist, habe die Aufsichtsräte beider Gesellschaften gebeten, sie mit Wirkung zum Ablauf des heutigen Tages von ihren Pflichten als Vorstand zu entbinden, hieß es in einer Mitteilung des Instituts vom späten Dienstagabend. Die Aufsichtsräte hätten dieser Bitte mit Bedauern entsprochen.

"Nach der Entscheidung der FMSA gegen den ausverhandelten Verkauf der Depfa und für die von mir nicht präferierte Abwicklung der Depfa unter der FMS Wertmanagement habe ich keine Basis mehr für die Ausübung meiner Mandate gesehen", wurde Better in der Mitteilung zitiert. Die BUndesregierung hatte sich unlängst entschlossen, die irische HRE-Tochter Depfa nicht, wie ursprünglich angepeilt, zu verkaufen sondern abzuwickeln. Das Bundesfinanzministerium hatte die Entscheidung im Mai damit begründet, dass eine Abwicklung für den Steuerzahler das bessere Ergebnis verspreche.

Einem "Spiegel"-Bericht zufolge hatte Better anschließend in einem Brief an den Bankenrettungsfonds Soffin vor einer Destabilisierung der Depfa gewarnt. Die Aufsichtsbehörden in den USA und Irland seien wegen der Depfa-Abwicklung beunruhigt. Auch werde der Verlust in diesem Jahr höher ausfallen als erwartet. Die Mitarbeiter empfänden zudem die Abwicklung als feindliche Übernahme durch die staatliche Bad Bank FMS Wertmanagement (FMSW). Diese müsse nun schnell die Verantwortung bei der Depfa übernehmen.

Am Montag hatte Better noch die Zahlen der pbb zum ersten Quartal vorgestellt. Demnach hatte das Vorsteuerergebnis im Jahresvergleich um 31 Prozent auf 38 Millionen Euro zugelegt. Neben einem gestiegenen Zinsüberschuss hatte sie auch von einem niedrigeren Verwaltungsaufwand profitierte. "Das Ergebnis des ersten Quartals belegt, dass die pbb auf dem prognostizierten Weg für die angestrebte Reprivatisierung ist", hatte Better gesagt.

Auch bei der Jahresprognose sieht sich die Bank im Plan. Angepeilt ist ein Vorsteuergewinn von mindestens 140 Millionen Euro. Das wäre zwar etwas weniger als im Vorjahr (165 Mio Euro), doch hatte 2013 ein Immobilienverkauf das Ergebnis in die Höhe getrieben. Die HRE wickelt nach der Rettung durch den Staat und größeren Umbauten ihre Geschäfte inzwischen unter dem Dach der pbb ab. Der Bund muss die HRE bis 2015 wieder verkaufen.

Das Neugeschäft der pbb hatte im ersten Quartal mit 1,6 Milliarden Euro in etwa auf Vorjahresniveau gelegen. Die Bank verwies auf ein intensiveres Wettbewerbsumfeld. Sie verdient ihr Geld unter anderem mit der Finanzierung großer Immobilienprojekte, bietet inzwischen aber auch Tages- und Festgeldkonten für Privatanleger./he

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