| Industrieproduktion |
14.11.2025 08:30:39
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Chinas Wirtschaft verliert an Fahrt
Enttäuschend ist auch die Entwicklung im Einzelhandel der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ausgefallen. Hier meldet das Statistikamt zeitgleich einen Anstieg der Umsätze im Jahresvergleich um 2,9 Prozent. Damit hat die für den privaten Konsum wichtige Kennzahl den niedrigsten Wert seit dem August 2024 erreicht. Einen Rückgang bei den Umsätzen über eine Dauer von fünf Monaten hat es zuletzt 2021 gegeben, als Chinas Wirtschaft durch die Corona-Krise belastet wurde.
Mit den Daten wird deutlich, dass Chinas Konjunktur weiter an Stärke verliert. Laut jüngsten Daten war die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 4,8 Prozent gestiegen. Im zweiten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt noch um 5,2 Prozent und zu Beginn des Jahres um 5,4 Prozent im Jahresvergleich gewachsen.
Zuletzt hatten auch Chinas Exporte geschwächelt. Im Oktober waren die Ausfuhren unerwartet gesunken, wie aus früheren Daten hervorgeht. Bislang hatten sich Chinas Exporte in diesem Jahr trotz des Handelsstreits mit den USA als robust erwiesen. Generell ist der Außenhandel eine wichtige Stütze für das Land, das seit geraumer Zeit mit einer Immobilien-Krise ringt, die den privaten Konsum bremst.
Nach Einschätzung des Analysten Stephen Innes vom Schweizer Vermögensverwalter SPI Asset Management zeigen die jüngsten Konjunkturdaten ein Bild, "das an einen Drachen erinnert, der an Höhe verliert". Es sei aber kein Absturz der chinesischen Wirtschaft zu erwarten. Experte Innes geht eher von einer vorübergehenden Konjunkturflaute aus und erwartet, dass Chinas Führung die langfristige Strategie nicht ändern werde. Außerdem sei auch nicht mit kurzfristigen Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur zu rechnen. Diese könnten nach Einschätzung von Innes aber im kommenden Jahr notwendig werden.
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PEKING (dpa-AFX)
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