14.04.2010 14:36:26

Commerzbank läutet heiße Phase der Dresdner-Integration ein

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank sieht sich bei der Integration der Dresdner Bank im Zeitplan und wird in diesem Jahr mehr Kosten sparen als vorgesehen. Ab Mitte Juni sollen auch die Kunden die Zusammenführung der beiden Großbanken deutlicher erleben. Dann verschwinden an den Filialen das grüne Logo der Dresdner Bank sowie das alte Commerzbank-Emblem und werden durch das neue Logo ersetzt: ein gelbes Band, das auf das grüne Band der Dresdner zurückgreift. Im Hintergrund läuft die Vernetzung der unterschiedlichen Computersysteme weiter.

    "Wenn wir ab Juni in die entscheidende Phase gehen, haben wir zwei Drittel der Wegstrecke hinter uns", sagte der für die Integration verantwortliche Bereichsvorstand Markus Krebber am Mittwoch in Frankfurt. Auch der geplante Abbau von 9.000 Vollzeitstellen, davon 6.500 in Deutschland, sei im Plan: 3.600 Stellen - je zur Hälfte im In- und im Ausland - sind bereits gekappt, weitere 2.000 Abgänge - überwiegend im Inland - sind vertraglich vereinbart.

SYNERGIEN SCHNELLER ERREICHT

    "Wir werden - das kann man nach drei Monaten sagen - am Ende dieses Jahres 1,1 Milliarden Euro Kostenersparnis erzielt haben und damit fast 50 Prozent des Synergieziels bis 2013", erklärte Krebber. Angestrebt war eine Milliarde Euro für 2010. An den gesamten Synergien ändert sich aber nichts. Bis 2013 plant die Commerzbank aber weiterhin mit Kosteneinsparungen von 2,4 Milliarden Euro.

    An den Kosten für das Mammutprojekt, aus der angeschlagenen Dresdner Bank und dem inzwischen vom Staat gestützten Dax-(DAX)Konzern Commerzbank eine schlagkräftige Einheit zu formen, wird sich nach Einschätzung der Verantwortlichen nichts ändern. Nach letzten Angaben wird die Integration 2,5 Milliarden Euro kosten. "Nach heutigem Stand gehen wir davon aus, dass der Umsetzungsaufwand, den wir geplant haben, so bleiben wird", sagte Krebber.

SPÜRBAR ERST AB MITTE 2010

    Bis die neue Bank alle Kunden überzeugt haben wird, dürfte es noch eine Weile dauern. "Da kommt noch einiges auf uns zu, bis wir diese Marktposition auch nutzen können", sagte der für Privatkunden zuständige Bereichsvorstand Korbinian Ibel. Die Vorteile, die Kunden von der Fusion hätten, spürten sie frühestens ab Juni.

    Die Zahl der Kunden sei stabil, sagte Ibel, auch wenn er nicht ausschließen könne, dass es vereinzelte Abwanderungen wegen der Fusion gebe. Im Sommer sollen alle 1.600 Standorte mit dem neuen Markenlogo ausgestattet werden, obwohl letztlich nur 1.200 Filialen übrig bleiben sollen. "Alle grünen Filialen bekommen das neue Logo, auch wenn sie verschwinden sollten", sagte Ibel./ben/gr/he

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