15.11.2020 13:32:00
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Corona: Vom Mega-Wumms im Juni zur Glaskugel im Oktober - Chronologie
12. Februar 2020: Forscher des Complexity Science Hub Vienna (CSH) wagen eine Prognose zu den Auswirkungen des Virus auf Österreich: Die in China grassierende Seuche könnte Österreichs Wirtschaft bis zu 1,1 Mrd. Euro kosten.
21. Februar: Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet für das erste und zweite Quartal ein reales BIP-Wachstum von jeweils 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
4. März: Die Bundesregierung schnürt ein Hilfspaket für die Unternehmen, unter anderem mit Kreditgarantien im Ausmaß von 10 Mio. Euro. Und wenn nötig auch mit Kurzarbeit in den Betrieben.
14. März: Die Regierung kündigt einen vier Mrd. Euro schweren "Corona-Krisenfonds" an. Der eigentlich für heuer geplante Budgetüberschuss ist damit Geschichte.
26. März: Laut Wifo und IHS rutscht die Wirtschaft heuer in eine Rezession. Die Wirtschaftsleistung werde 2020 um mindestens 2 bis 2,5 Prozent sinken, mit einem großen Abwärtsrisiko.
1. April: Der Härtefallfonds für Selbstständige wird von ein auf zwei Mrd. Euro verdoppelt.
6. April: Die Regierung stockt die Mittel für die Kurzarbeit von einer auf drei Milliarden Euro auf.
14. April: Die Gelder für die Kurzarbeit steigen von drei auf fünf Milliarden Euro.
20. April: Fast 900.000 Arbeitnehmer sind in Kurzarbeit.
29. April: Die Mittel für Kurzarbeit werden auf zehn Mrd. Euro aufgestockt.
19. Mai: Das Kurzarbeits-Budget wird auf 12 Mrd. Euro erhöht.
16. Juni: Die Regierung nimmt noch einmal rund 19 Mrd. Euro zur Krisenbewältigung in die Hand. Gesamt komme man damit bereits auf 50 Milliarden, berichtete Kanzler Kurz zum Abschluss einer Klausurtagung der Regierung. Vizekanzler Wernre Kogler (Grüne) spricht von einem "Mega-Wumms".
26. Juni: Wifo und IHS erwarten 2020 eine schwere, aber kurze Rezession. Das BIP werde neuer um rund sieben Prozent einbrechen. 2021 soll wieder ein Aufschwung kommen.
16. Juli: Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) sieht den Krisenmodus in der Coronapandemie "ganz gut gelungen". Er verweist darauf, dass im März 40 Prozent weniger Pleiten als im Vorjahreszeitraum verzeichnet wurden, schränkt aber ein: "Einen gewissen Nachzieheffekt können wir nicht gänzlich ausschließen."
24. Juli: Nach einem Corona-Cluster in St. Wolfgang betont Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), dass die Nachverfolgung gut funktioniert hat. "Alarmismus ist jetzt fehl am Platz."
29. Juli: Die türkis-grüne Regierung verlängert das Corona-Kurzarbeitsmodell bis Ende März 2021.
8. September: Das Arbeitsmarktservice (AMS) erhält 350 neue Planstellen bis Ende 2023 auf befristeter Basis. Der für heuer geplante Abbau von zusätzlichen 150 Planstellen wurde gestoppt.
8. Oktober: Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) schließt einen zweiten Lockdown nicht aus. "Ich habe keine Glaskugel. Israel hätte sich auch nicht gedacht, dass es dazu kommen wird."
9. Oktober: Wifo und IHS rechnen nun mit etwas weniger als sieben Prozent BIP-Einbruch. Das Budgetdefizit dürfte mit 9,5 bis 11,5 Prozent des BIP bisher ungeahnte Höhen erreichen.
31. Oktober: Von den zehn Milliarden Euro, die für "Härtefallfonds" und "Fixkostenzuschuss" eingeplant sind, sind erst 934 Mio. Euro an Unternehmen ausgezahlt worden.
6. November: Die Bundesregierung korrigiert die Defizitprognose 2021 weiter nach oben. Allein auf Bundesebene erwartet die Regierung nun ein Minus von 22,6 Mrd. Euro.
9. November: Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) erwartet rund 500.000 Arbeitslose bis Ende des Jahres. Im Oktober waren rund 424.00 Personen in Österreich ohne Job.
14. November: Der zweite harte Lockdown wird verkündet. Blümel gibt bekannt, dass sich die nunmehrigen Schließungskosten im Vergleich zum "Lockdown-Light" auf schätzungsweise drei Milliarden Euro verdoppeln. Dazu kommen aber noch Entschädigungen für Zulieferer, die noch nicht abschätzbar seien.
(Schluss) stf/spu
WEB http://www.oenb.at/
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