17.01.2021 15:09:00

Corona - WKÖ begrüßt "Ausfallsbonus", Handelsverband will mehr

--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Handelsverband reichen Hilfen nicht, SWV-Matznetter, neue Formulierungen, neuer Meldungsaufbau ---------------------------------------------------------------------

Die Verlängerung des Lockdowns hat am Sonntag naturgemäß auch für zerknirschte Reaktionen aus der Wirtschaft gesorgt. Angekündigte neue Unternehmenshilfen wie der sogenannte Ausfallsbonus seien aber "wichtige und notwendige Schritte, um die Liquidität aller von der Verlängerung des Lockdowns betroffenen Betriebe zu sichern", so Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer (ÖVP). Der Handelsverband zeigte sich hingegen "fassungslos" und will eine "Überlebenshilfe".

Die Hilfen müssten "endlich ankommen", forderte Handeslverband-Geschäftsführer Rainer Will. Das gelte sowohl für direkt als auch für indirekt betroffene Firmen. "Die Bundesregierung hat der Bevölkerung zugesichert, dass niemand in dieser Krise zurückgelassen wird. Dieses Versprechen muss jetzt eingelöst werden und die Überlebenshilfe sofort fließen, sonst droht uns heuer ein wirtschaftlicher Kollaps."

Es sei zwar erfreulich dass es nun den sogenannten Ausfallsbonus gebe. "Die Höhe von 30 Prozent der Umsatzausfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt ist für die Branche jedoch ebenso völlig unzureichend wie die Obergrenze von 60.000 Euro, die die Liquiditätssituation der Firmen verkennt", so Will. "Von Bonus kann in Anbetracht der massiven Ausweitung der behördlichen Schließung keine Rede sein." Der "Bonus" sei "nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Deckelung auf nur 60.000 Euro wird bei vielen betroffenen Unternehmen nur einen Bruchteil der tatsächlichen Umsatzverluste im Lockdown abdecken."

Für KMU-Händler wiederum sie die Höhe von maximal 30 Prozent bei weitem zu niedrig angesetzt, so der Handeslverbandsvertreter. Es gehöre "dringend nachgebessert".

Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) hatte nach der Lockdown-Verlängerungsverkündung bekannt gemacht, dass zu Fixkostenzuschuss und Verlustersatz Unternehmen einen "Ausfallsbonus" beantragen können. Dieser werde bis zu 30 Prozent des Umsatzes der Vergleichsperiode und maximal 60.000 Euro im Monat betragen - "für jedes Monat bis Ende der Krise". Der Härtefallfonds wird bis Ende Juni verlängert.

"Der neue Ausfallsbonus wird ab Jänner 2021 als Ergänzung des Fixkostenzuschuss II einen wesentlichen Beitrag zur schnellen Liquiditätshilfe leisten", hieß es dazu vom Wirtschaftskammerchef Mahrer. "Das bringt vor allem für kleine und mittlere Unternehmen eine spürbare Entlastung. Damit ergänzt der Ausfallsbonus die Palette von bereits bestehenden staatlichen Unterstützungsinstrumenten wie dem Fixkostenzuschuss und dem vor allem für große Unternehmen wichtigen Modell des Verlustersatzes mit bis zu drei Millionen Euro." Auf europäischer Ebene setze man sich weiter für eine deutlich höhere Grenze für Beihilfen ein.

"Generell begrüßen wir die neuen Wirtschaftshilfen", hieß es zwar vom SPÖ-Politiker und Chef des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV), Christoph Matznetter. "Es wird für die Unternehmerinnen und Unternehmer jedoch immer schwieriger, hier den Überblick zu behalten. Heute wurde vom Finanzminister mit dem Ausfallersatz wieder ein neues Instrument angekündigt. Nur wenn dieser Ausfallersatz unbürokratisch beantragt und schnell ausgezahlt wird, ist den Unternehmern wirklich geholfen."

Der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck, forderte, dass ein neuerlicher Lockdown nach dem nächsten Öffnen unbedingt vermieden werden müsse. Die Entscheidung zur Verlängerung sei aufgrund der Faktenlage "nachvollziehbar", wenn auch "bitter".

Mehr als beachtlich sei der gewaltige Aufwand, den Unternehmen für Sicherheit, Schutz und Gesundheit ihrer Beschäftigten betreiben, erinnerte IV-Präsident Georg Knill. Bei der Impfstrategie gehörten Schlüsselarbeitskräfte in der Industrie priorisiert.

(Schluss) phs

WEB https://news.wko.at/presse http://www.iv-net.at/ https://www.handelsverband.at/

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