21.03.2014 22:42:33
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CSAV-Aktionäre ebnen Weg für Fusion mit Hapag-Lloyd
Von Matthias Goldschmidt
LONDON--Der Weg für den Zusammenschluss von Hapag-Lloyd und der chilenischen Container-Reederei CSAV ist so gut wie frei. Die Anteilseigner der Compania Sud Americana de Vapores haben der Transaktion am Freitag in Valparaiso mit einer Mehrheit von 84,5 Prozent des anwesenden Kapitals zugestimmt.
Die deutsche TUI-Beteiligung Hapag-Lloyd und CSAV hatten im Januar eine Absichtserklärung für eine Fusion unterzeichnet. Mit dem Zusammenschluss erzielten die Unternehmen dringend benötigte Synergieeffekte, die Hapag und CSAV angesichts eines unter Überkapazitäten leidenden Marktes gut gebrauchen können.
Die Entscheidung der CSAV-Aktionäre wird nach 30 Tagen, also am 20. April, endgültig. So lange haben Aktionäre, die nicht mitgezogen haben, nach chilenischem Aktienrecht noch die Möglichkeit, sich auszahlen zu lassen zu einem gesetzlich festgelegten Kurs. Wie CSAV mitteilte, würde die Fusion gestoppt, wenn mehr als 5 Prozent der Aktionäre von diesem Recht Gebrauch machten. Konzernchef Oscar Hasbun gab sich aber zuversichtlich, dass dies nicht geschehen werde und verwies auf den niedrigen Anteil von weniger als einem Prozent der Aktionäre, die gegen den Zusammenschluss gestimmt haben.
Wenn die Fusion vonstatten geht, wird CSAV in einem ersten Schritt ihr Containergeschäft bei Hapag-Lloyd einbringen und erhält im Gegenzug einen Anteil von 30 Prozent an der Gesellschaft. Weiterhin geplant sind zwei Kapitalerhöhungen über insgesamt 740 Millionen Euro, etwa zur Flottenmodernisierung. Die erste über 370 Millionen Euro soll innerhalb von 120 Tagen nach der Fusion stattfinden. An dieser Kapitalmaßnahme werden sich die Chilenen mit gut 250 Millionen Euro beteiligen. Die zweite Kapitalerhöhung in gleicher Höhe soll zwölf Monate nach der Fusion über die Bühne gehen, dazu ist ein Börsengang möglich. CSAV wird letztendlich 34 Prozent an den gemeinsamen Unternehmen halten.
Der Konsolidierungsdruck in der Containerschifffahrt ist hoch. Die Frachtraten sind erheblich gesunken und die Weltwirtschaft wächst in einem geringeren Tempo als erwartet. CSAV ist die Nummer 16 der weltweiten Schifffahrt, Hapag-Lloyd rangiert auf Platz fünf. Beide Reedereien passen gut zueinander: Hapag-Lloyd ist stark im Schiffstransport zwischen Europa und Asien sowie Nordamerika vertreten, CSAV hat den Schwerpunkt auf Verbindungen von und nach Lateinamerika gelegt. Dort ist die Reederei mit Abstand das größte Schifffahrtsunternehmen.
Die erhofften Synergien kann das neue Unternehmen gut gebrauchen, denn im Laufe des Jahres werden seine größten Konkurrenten, die Containerriesen Maersk Line, CMA-CGM und Mediterranean Shipping noch mächtiger werden: Die drei größten Reedereien der Welt haben für ihr Vorhaben einer Dreierallianz am Donnerstag grünes Licht aus den USA bekommen
Zwar hat bislang nur die U.S. Federal Maritime Commission ihr Einverständnis gegeben, das Plazet aus Europa und China fehlt noch. Für die Chefs der Unternehmen waren die USA jedoch die größte Hürde, die es zu nehmen galt. Informanten hatten im Vorfeld gesagt, dass die Regulierer in Fernost und Europa mit ihrer Entscheidung auf das Ergebnis aus den USA warteten.
Wenn sich die Allianz formt, so vermuten Manager aus der Branche, werden die dänische Maersk Line, die französische CMA-CGM und die Mediterranean Shipping Co mit Sitz in der Schweiz bis zu 40 Prozent des gesamten Containerverkehrs auf den wichtigen Routen von Asien nach Europa sowie über den Atlantik und Pazifik kontrollieren.
Mitarbeit: Costas Paris
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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March 21, 2014 17:10 ET (21:10 GMT)
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