23.09.2009 17:29:18

Daimler-BR wehrt sich gegen drohende Produktionsverlagerung - HB

   STUTTGART (Dow Jones)--Der Daimler-Konzernbetriebsratschef Erich Klemm stellt sich vehement gegen Pläne des Vorstandes, die Fertigung der C-Klasse vom Werk in Sindelfingen nach Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama, China und Bremen zu verlagern. "Wir erwarten, dass die C-Klasse als Volumenmodell auch ab dem Jahr 2013/2014 in Sindelfingen gebaut wird", sagte Klemm der Zeitung "Handelsblatt" (HB/Donnerstagausgabe).

   Eine Verlagerung der C-Klasse-Produktion würde in Sindelfingen rund 3.000 Arbeitsplätze gefährden, fügte Klemm hinzu. Hinzu kämen die Effekte, die sich aus dem laufenden Effizienzsteigerungsprozess ohnehin ergeben.

   "Wir fordern deshalb den Vorstand auf, eine vernünftige Entscheidung für die Standorte Sindelfingen und Bremen zu treffen." Klemm widersprach laut HB damit im Konzern kursierenden Informationen, wonach in Sindelfingen 1.200 Stellen wegfallen könnten. Daimler wollte offiziell keine konkreten Zahlen nennen.

   Bis Ende 2011 ist die Daimler-Belegschaft in Deutschland noch vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Einen neuen Standortsicherungsvertrag sieht Klemm nicht. "Ich denke nach den vergangenen Sparrunden gibt es auf Arbeitnehmerseite keinen Spielraum mehr", sagte Klemm. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen der Belegschaft im Gegenzug zu Investitionen in neue Baureihen immer wieder Zugeständnisse abgetrotzt. Klemm hofft, dass es bis zum Auslaufen des bestehenden Vertrages Daimler wieder so gut geht, dass er derartige Dinge nicht verhandeln muss.

   Klemm rüstet sich zugleich bereits für den Aufschwung. Er fordert mehr Mitsprache bei Leiharbeit und von der Politik eine gesetzlich Beschränkung der Leiharbeit sowie gleiche Bezahlung für Leiharbeiter. "Wir werden es ja beim nächsten Aufschwung erleben. Die Unternehmen werden nur noch Leiharbeiter einstellen wollen", so Klemm.

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   September 23, 2009 10:57 ET (14:57 GMT)

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