Hoffen auf EZB-Geld |
19.01.2015 15:12:00
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DAX bleibt auf Rekordjagd und markiert neues Allzeithoch
Die Märkte seien extrem optimistisch, dass die EZB am Donnerstag ein starkes Zeichen setze, schrieb IG-Marktstratege Stan Shamu. Gemeint ist der breit angelegte Kauf von Staatsanleihen, der in Form eines neuen "QE"-Programms ("Quantitative Easing") von den Investoren nun erwartet wird. Alles andere als eine solche Ankündigung der EZB wäre eine herbe Enttäuschung.
Einem Pressebericht zufolge könnte die EZB eine noch größere Geldschwemme starten als bislang erwartet. Das "Handelsblatt" berichtete am Montag mit Bezug auf Finanzkreise über einen Umfang von bis zu 700 Milliarden Euro. Bisher wird am Markt ein Volumen von etwa 500 Milliarden Euro kolportiert. Das Programm könnte "innerhalb von 14 Tagen" starten, so das Blatt.
Bis zur Notenbank-Sitzung am Donnerstag rechnen Marktteilnehmer allerdings mit einiger Nervosität. Der Feiertag Martin Luther King Day in den USA könnte am Montag das Handelsvolumen dämpfen. Die massiven Kursverluste in China haben zum Handelsauftkat in Europa zunächst keine negativen Auswirkungen. Die chinesische Wertpapieraufsicht hatte den kreditfinanzierten Aktienkauf eingeschränkt - aus Sorge um eine Überhitzung des Marktes.
Der österreichische Leitindex ATX kann von einer Rekordjagd wie sie der DAX hinlegt derzeit nur träumen. Seit Beginn des Jahres hat das heimische Börsenbarometer 0,4 Prozent eingebüßt und von seinem 52-Wochenhoch (2.723,53 Punkte) ist der ATX über 20 Prozent entfernt. Sein Allzeithoch bei 5.010,93 - aufgestellt im Jahre 2007 - scheint für den österreichischen Leitindex derzeit unerreichbar.
An der Börse in Zürich kommt es zu einem ersten Erholungsansatz. Nach den dramatischen Verlusten der Vortage hagelt es von Analysten allerdings weiter Kurszielsenkungen und Abstufungen Schweizer Aktien. Die Wettbewerbssituation der eidgenössischen Unternehmen hatte sich nach der Franken-Freigabe durch die Schweizerische Notenbank (SNB) deutlich verschlechtert. Der SMI stieg am Montag zeitweise annähernd drei Prozent auf 8.190 Punkte. Damit liegt er immer noch fast 13 Prozent unter dem Niveau, das er vor dem überraschenden SNB-Schritt innehatte.
Von Markus Gentner/finanzen.at
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