20.04.2007 18:03:00
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DAX Schluss: Im Höhenflug, Finanzwerte zusammen mit Siemens und SAP an der Spitze
Wie der Industriekonzern Siemens in der Nacht überraschend bekannt gab, stellt der Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich v. Pierer mit Beginn der Aufsichtsratssitzung am 25. April sein Amt zur Verfügung. Für den Rest der laufenden Amtsperiode wird Gerhard Cromme zur Wahl vorgeschlagen. Am Markt wurde die Nachricht äußerst positiv aufgenommen, die Siemens-Aktie stieg um 4,2 Prozent. Ein sattes Kursplus von 2,1 Prozent war außerdem bei SAP auszumachen. Der Software-Konzern verzeichnete im abgelaufenen Quartal ein Umsatzplus von 11 Prozent auf knapp 2,2 Mrd. Euro, das operative Ergebnis konnte gleichzeitig um rund 6 Prozent auf 433 Mio. Euro gesteigert werden. Zwar konnten die Ergebnisse die Anleger nicht voll überzeugen, jedoch bestätigte der Konzern seinen Ausblick.
Titel der Commerzbank wiederum legten 3,6 Prozent und Aktien der Deutschen Bank 4,2 Prozent zu. Einem Pressebericht zufolge befinden sich die italienische UniCredito und die französische Großbank Société Générale in Verhandlungen über einen möglichen Zusammenschluss. Die Aktien beider Unternehmen sowie die anderer europäischer Bankhäuser haben heute deutliche Gewinne verzeichnet. METRO standen nach einer Aufstufung durch JP Morgan auf der Einkaufliste der Anleger und verfestigten sich um 1,5 Prozent. Weitere Gewinner waren MAN, HRE und ThyssenKrupp. DaimlerChrysler entwickelten sich etwas schwächer als der Gesamtmarkt. Die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) zieht Presseangaben zufolge ein Angebot zur mehrheitlichen Übernahme von Chrysler gegen Kostenzugeständnisse in Betracht.
Linde gab am Vorabend die Begebung von Benchmark Anleihen im Volumen von mehr als 2,4 Mrd. Euro bekannt, der Wert schloss unverändert. Infineon litten unterdessen unter enttäuschenden Ergebnissen des US-Chip-Konzerns AMD und büßten trotz des starken Umfelds 1,0 Prozent ein. Die Volkswagen-Aktie verlor ex-Dividende 0,6 Prozent. In einem Presseinterview hat AUDI-Chef Rupert Stadler sein Ziel konkretisiert, bis 2015 mit der VW-Tochter zur weltweit führenden Premiummarke aufzusteigen. Die rote Laterne hatten allerdings RWE mit -1,6 Prozent inne.
Im MDAX gewannen IWKA 4,7 Prozent. Der Mischkonzern hat den Verkauf seiner Verpackungstechnik-Sparte erfolgreich abgeschlossen und ist damit praktisch schuldenfrei. EADS befanden sich ebenfalls im Aufwind und legten 0,6 Prozent zu. Die Konzerntochter Airbus will ihre Kunden laut einem Zeitungsbericht offenbar mit hohen Rabatten bei der Stange halten und gewährt massive Rabatte. Den Angaben zufolge wird man außerdem voraussichtlich in der kommenden Woche einen Großauftrag der arabischen Fluglinie Emirates über 100 Maschinen vom Typ A350 bekannt geben.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 7.342,54 (+1,38 Prozent)
MDAX: 10.656,82 (+1,09 Prozent)
Tagesgewinner: Deutsche Bank, Siemens, Commerzbank
Tagesverlierer: RWE, Infineon, Deutsche Post
Unternehmensmeldungen:
Die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) zieht Presseangaben zufolge ein Angebot zur mehrheitlichen Übernahme von Chrysler, der defizitären US-Tochter des Automobilkonzerns DaimlerChrysler AG (Daimler), gegen Kostenzugeständnisse in Betracht. Wie das "Wall Street Journal" heute berichtet, würde eine entsprechende Offerte die Neuverhandlung von Zuschüssen, die das Unternehmen den Arbeitern und Pensionären gewährt, sowie andere Zugeständnisse bei den Kosten beinhalten. Ein Grund für den hohen Verlust von Chrysler im vergangenen Jahr sind die milliardenschweren Pensions- und Gesundheitskosten. Die Gewerkschaft des US-Herstellers, der in 2006 zudem Schwierigkeiten beim Autoabsatz hatte, weigerte sich bisher, Kürzungen bei den Sozialleistungen in Kauf zu nehmen.
Der Software-Konzern SAP AG (ISIN DE0007164600/ WKN 716460) konnte Umsatz und Gewinn im ersten Quartal 2007 verbessern. Unternehmensangaben von heute zufolge erhöhten sich die Umsatzerlöse währungsbereinigt um 11 Prozent auf 2,17 Mrd. Euro, nach 2,04 Mrd. Euro im Vorjahresquartal. Hierbei wuchsen die Software-Erlöse von 514 Mio. auf 563 Mio. Euro. Ferner kletterte das operative Ergebnis von 409 Mio. auf 433 Mio. Euro, während die operative Marge bei 20,0 Prozent verharrte. Das Nettoergebnis verzeichnete einen Zuwachs um 10 Prozent auf 310 Mio. Euro, nach zuvor 282 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich von 23 auf 26 Cent. Für das Gesamtjahr 2007 erwartet SAP unverändert mit einem Anstieg der Software- und software-bezogenen Umsatzerlöse von 12 bis 14 Prozent sowie einer operativen Marge zwischen 26,0 und 27,0 Prozent.
Der Industriekonzern Siemens AG (ISIN DE0007236101/ WKN 723610) gab am späten Donnerstag bekannt, dass der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Heinrich v. Pierer mit Beginn der Aufsichtsratssitzung am 25. April 2007 sein Amt zur Verfügung stellt. Dem Aufsichtsrat wird vorgeschlagen, Dr. Gerhard Cromme für den Rest der laufenden Amtsperiode bis zur Hauptversammlung am 24. Januar 2008 zum Vorsitzenden des Kontrollgremiums zu wählen. Für Pierer rückt der als Ersatzmitglied gewählte Prof. Michael Mirow nach, der bis 2002 in der Siemens-Zentrale für die strategische Unternehmensentwicklung zuständig war. Auf der nächsten Hauptversammlung steht nach Ablauf von fünf Jahren turnusgemäß die Neuwahl aller Vertreter der Anteilseigner des Aufsichtsrats auf der Tagesordnung. "Ich habe immer die Überzeugung vertreten, dass die Pflicht gegenüber dem Unternehmen und seinen weit mehr als 400.000 Mitarbeitern in aller Welt Vorrang vor eigenen Interessen haben muss. Eine persönliche Verantwortlichkeit mit Blick auf die laufenden Ermittlungen war nicht Grundlage meiner Entscheidung.", sagte Pierer. "Siemens ist trotz einer hervorragenden wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens aufgrund von teilweise offensichtlichen, teilweise behaupteten Verfehlungen einer Reihe von Führungskräften und Mitarbeitern in eine prekäre Situation geraten. Aufsichtsrat und Vorstand haben Ende letzten Jahres den Anstoß für eine umfassende und unabhängige Prüfung der Vorgänge gegeben. Die eingeleiteten Maßnahmen werden seitdem konsequent abgearbeitet." "Alleiniger Anlass und Beweggrund für meine heutige Entscheidung ist das Interesse von Siemens. Mein Ziel ist es, den Erfolg des Unternehmens nachhaltig zu unterstützen und zu fördern. Durch die beeindruckenden wirtschaftlichen Erfolge weltweit fällt mir diese Entscheidung viel leichter. Ich gehe davon aus, dass die Neubesetzung des Aufsichtsratsvorsitzes auch einen Beitrag leisten wird, unser Unternehmen allmählich wieder aus den Schlagzeilen und in ruhigeres Fahrwasser zu bringen.", so Pierer weiter.
Der Industriegasehersteller Linde AG (ISIN DE0006483001/ WKN 648300) gab am Donnerstag die Begebung von Benchmark Anleihen im Volumen von mehr als 2,4 Mrd. Euro bekannt. Die Konzerntochter Linde Finance BV hat demnach heute erfolgreich Anleihen in drei Tranchen in Euro und britischen Pfund begeben. Die Transaktion besteht aus einer 5-jährigen Festsatzanleihe in Höhe von 1 Mrd. Euro zu 24 Basispunkten über MidSwaps, einer 10-jährigen Festsatzanleihe in Höhe von 1 Mrd. Euro zu 45 Basispunkten über MidSwaps sowie einer 16-jährigen Sterling-Tranche über 300 Mio. britischen Pfund zu 109 Basispunkten über UKT 5 Prozent, 2025. Die Transaktion war mehr als dreifach überzeichnet mit einer großen Nachfrage von langfristigen Bondinvestoren und Retail Banken. Linde beabsichtigt derzeit nicht, in 2007 weitere öffentliche Benchmark-Anleihen zu begeben.
Der Mischkonzern IWKA AG (ISIN DE0006204407/ WKN 620440) hat den Verkauf seiner Verpackungstechnik-Sparte an Fonds der Beteiligungsgesellschaft Odewald & Compagnie erfolgreich abgeschlossen. Dies teilte der im MDAX notierte Konzern heute mit. Konzernangaben zufolge sind IWKA durch den Verkauf bei einem Gesamtvolumen der Transaktion von ca. 255 Mio. Euro Liquide Mittel in Höhe von über 195 Mio. Euro zugeflossen. "Unter Berücksichtigung der vorhandenen Liquidität ist der Konzern damit praktisch schuldenfrei; die Eigenkapitalquote wurde entscheidend gestärkt und liegt nunmehr oberhalb 20 Prozent. Damit weist IWKA solide Finanzstrukturen aus", erklärte der Vorstandsvorsitzende Gerhard Wiedemann. Wie bereits bekannt gegeben, führt die Veräußerung der Verpackungstechnik zu einem erheblichen Buchgewinn nach Steuern, so dass IWKA für das Fiskaljahr 2007 einen Ergebnisbeitrag aus Discontinued Operations in Höhe von mindestens 50 Mio. Euro erwartet.
Die zum Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. (ISIN NL0000235190/ WKN 938914) gehörende Flugzeugtochter Airbus will ihre Kunden offenbar mit hohen Rabatten bei der Stange halten. Laut einem Bericht der britischen Tageszeitung "Times", will Airbus damit wieder Boden gegenüber dem US-Konkurrenten Boeing Co. (ISIN US0970231058/ WKN 850471) gut machen, dessen neues Modell Dreamliner 787 bislang alle Verkaufsrekorde bricht. Wie die britische Zeitung berichtet, liegen die Listenpreise für die Airbus-Modelle A350-800 und 900 derzeit bei 189 Mio. Dollar bzw. bei 215 Mio. Dollar. Nach Informationen der Zeitung bietet Airbus derzeit beide Modelle zu einem Verkaufspreis von 102 Mio. Dollar an, was einem Rabatt von 46 bzw. 53 Prozent entspricht. Nach Angaben der "Times" sind Preisnachlässe in der Flugzeugindustrie zwar durchaus üblich, die von Airbus gewährten Rabatte würden dabei jedoch jeglichen Rahmen sprengen. Boeing bietet nach Informationen der Zeitung beispielsweise seinen Verkaufsschlager Dreamliner 787 mit 102 Mio. Dollar um ein Drittel günstiger an, als nach Listenpreis (153 Mio. Dollar) ausgewiesen. Durch das großzügige Rabattangebot will Airbus vor allem Großkunden wie etwa die Fluglinie Emirates anlocken. Nach Angaben der Zeitung wird man voraussichtlich in der kommenden Woche einen Großauftrag der arabischen Fluglinie über 100 Maschinen vom Typ A350 bekannt geben, der nach Listenpreis einen Gesamtwert von 19 bis 21,5 Mrd. Dollar haben würde. Zieht man jedoch die großzügig gewährten Rabatte mit ein, würde sich der Gesamtkaufpreis auf etwa 10 Mrd. Dollar reduzieren, wobei die britische Tageszeitung davon ausgeht, dass Emirates noch einen weitaus geringeren Kaufpreis mit Airbus ausgehandelt haben dürfte. (20.04.2007/ac/n/m)
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Aktien in diesem Artikel
Airbus SE (ex EADS) | 165,80 | 0,56% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 55,84 | -0,18% | |
SAP SE | 260,50 | -0,67% | |
Siemens AG | 208,60 | 0,87% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 21 329,33 | 0,35% | |
MDAX | 25 939,57 | -0,45% | |
STOXX 50 | 4 511,01 | 0,05% | |
EURO STOXX 50 | 5 201,13 | -0,09% | |
CAC 40 | 7 875,81 | 0,49% | |
EURO STOXX Technology | 1 146,10 | 1,73% | |
EURONEXT 100 | 1 521,87 | -0,08% | |
Prime All Share | 8 228,84 | 0,27% | |
HDAX | 11 073,58 | 0,33% | |
CDAX | 1 810,28 | 0,29% | |
DivDAX | 190,22 | 0,35% | |
NYSE International 100 | 7 550,50 | 0,04% | |
EURO STOXX | 532,35 | 0,04% |