Beschleunigtes Verfahren 30.01.2024 17:55:00

Deliveroo-Aktien und Delivery Hero-Aktien unter Druck: Delivery Hero trennt sich von Deliveroo-Anteilen

Deliveroo-Aktien und Delivery Hero-Aktien unter Druck: Delivery Hero trennt sich von Deliveroo-Anteilen

Der im MDAX notierte Konzern stieß seine Beteiligung am britischen Branchenkollegen ab und verbuchte dabei Millionenverluste. Analysten werten den Schritt dennoch als vernünftig.

Rund 68 Millionen Deliveroo -Papiere seien zu je 113 britischen Pence in einem beschleunigten Verfahren an institutionelle Investoren verkauft worden, hatte Delivery Hero am Montagabend mitgeteilt. Dies entspreche etwa 4,5 Prozent der Class-A-Aktien des Unternehmens. Der Verkaufspreis liegt gut sieben Prozent unter dem Schlusskurs der Deliveroo-Aktien vom Montag.

Auf Basis des Schlusskurses ergibt sich insgesamt ein Verkaufswert von etwa 77 Millionen britischen Pfund (rund 90 Mio Euro). Beim Einstieg im August 2021 hatte Delivery Hero deutlich mehr gezahlt: Im damaligen Geschäftsbericht ist von Mittelabflüssen von 318 Millionen Euro für den Kauf der Minderheitsbeteiligung die Rede. Die Beteiligung fiel in die Hochzeit der Corona-Pandemie, als viele Menschen sich Essen liefern ließen und die Deliveroo-Aktien noch wesentlich teurer gehandelt wurden.

Seitdem hat auch Delivery Hero erheblich an Börsenwert verloren. Ihr Rekordhoch hatten die Aktien des Essenslieferdienstes Anfang 2021 mit gut 145 Euro erreicht. Vor allem ab Ende 2021 ging es dann deutlich abwärts. Auch in den vergangenen Monaten waren die Aktien arg gebeutelt und gaben nun am Dienstagvormittag weitere 8,4 Prozent auf 20,685 Euro nach. Damit waren sie abgeschlagenes Schlusslicht im MDAX, dem Index der mittelgroßen Werte.

Analyst Jo Barnet-Lamb von der Schweizer Bank UBS wertet den Schritt trotz der Millionenverluste als vernünftig. Das Management von Delivery Hero agiere zunehmend pragmatisch und treffe aktionärsfreundliche Entscheidungen. Zudem spüle die Veräußerung Geld in die Kasse, was dem Unternehmen mit Blick auf die Verschuldung helfe. Neben diesen positiven Aspekten könnte der Verkauf einige Börsianer aber auch negativ an die Finanzlage des Unternehmens erinnern.

Der Abschluss der Aktienplatzierung werde für den 1. Februar erwartet, schrieb Delivery Hero weiter. Anschließend werde das Unternehmen keine weiteren Anteile an Deliveroo mehr halten. Die Erlöse aus dem Verkauf sollen für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.

Delivery Hero-Aktie auf Rekordtief

Die Delivery Hero-Aktien sackten am Dienstag allerdings deutlich ab. Im XETRA-Handel ging es schlussendlich 5,33 Prozent auf 21,39 Euro nach unten. Bei 20,10 Euro erreichte der Anteilsschein zuvor ein neues Rekordtief. Das war der niedrigste Stand seit dem Börsengang im Juni 2017. Unter ihren einstigen Ausgabepreis von 25,50 Euro sind die Aktien schon mehrfach gefallen - das erste Mal im Mai 2022.

Den Preisabschlag beim Ausstieg aus Deliveroo nannte ein Händler ein "nicht gerade überzeugendes Signal". Bei ihrem Einstieg vor rund zweieinhalb Jahren habe Delivery Hero etwa das Dreifache für den nun veräußerten Anteil bezahlt. Deliveroo-Anteile verloren unterdessen in London 3,12 Prozent auf 1,18 Pfund.

BERLIN (dpa-AFX)

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Bildquelle: Delivery Hero

Analysen zu Delivery Heromehr Analysen

26.11.24 Delivery Hero Outperform Bernstein Research
26.11.24 Delivery Hero Overweight JP Morgan Chase & Co.
18.11.24 Delivery Hero Buy Jefferies & Company Inc.
15.11.24 Delivery Hero Buy Jefferies & Company Inc.
15.11.24 Delivery Hero Buy UBS AG
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