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14.09.2011 10:35:30

DER AKTIONÄR Online: Claus Vogt - Es wird bald Bankpleiten geben

Claus Vogt von Aequitas Capital Partners warnt schon seit längerem vor einem Börsenbeben. Die Schuldenkrise in Amerika sowie in Europa spitzt sich derweil zu. Vogt sieht die Märkte langfristig weiter abwärts gerichtet. Im Hintergrundgespräch mit dem AKTIONÄR erklärt Claus Vogt, wie er die aktuelle Entwicklung an den Finanzmärkten bewertet und worauf sich Anleger in den kommenden Wochen und Monaten einstellen müssen. DER AKTIONÄR: Herr Vogt, die Börsen preisen mittlerweile eine Rezession ein. Die US-Wirtschaftsindikatoren sind sicherlich schwach, ein erneuter Rückfall der Wirtschaft in eine Rezession ist aber noch nicht auszumachen. Übertreiben die Märkte nach unten? Claus Vogt: Die von uns verwendeten Indikatoren die bereits die letzten beiden Rezessionen vorhergesehen haben, signalisieren derzeit wieder eine sehr hohe Rezessionswahrscheinlichkeit. In der Vergangenheit gingen alle Rezessionen mit einer ausgeprägten Baisse an den Aktienmärkten einher und das ist auch der Grund warum wir als vorsichtige Anleger längst zum Ausstieg aus den Aktienmärkten geraten haben. Solange unsere Indikatoren keine gegenteiligen Signale geben, gehen wir davon aus, dass sich in den USA und in großen Teilen der Welt eine Rezession entwickeln wird. Die Kursverluste sehen wir als den Beginn einer länger anhaltenden zyklischen Baisse. Es handelt sich nicht um eine Übertreibung nach unten. Wo sehen Sie das größte Problem derzeit, eher in den USA oder in Europa? Claus Vogt: Die akute Staatsschuldenproblematik in Europa ist derzeit sicherlich das größere Problem. Wenn selbst Herr Ackermann schon hervor hebt, dass zahlreiche Banken de facto pleite wären wenn sie denn seriös bilanzieren würden, dann ist die Katze doch eigentlich aus dem Sack. Wie 2008 blickt das europäische Bankensystem also erneut in den Abgrund. Einige europäische Staaten sind in großen Schwierigkeiten, parallele dazu kommt der sich klar abzeichnende Abschwung der USA mit allen Folgen für die Weltwirtschaft. Genau das macht die Lage derzeit so bedrohlich. Wie glauben Sie, werden die Amerikaner den Karren wieder aus dem Dreck ziehen? Claus Vogt: Längerfristig ruhen meine Hoffungen tatsächlich auf den USA. Allerdings besteht die mitunter sehr schmerzhafte Notwendig zur Rückkehr zu einer seriösen Staatshaushaltspolitik und einer seriösen Geldpolitik. Das heißt weg von der Schuldenmacherei und dem hemmungslosen und langfristig so verheerenden Einsatz der Gelddruckmaschine. Leider befürchte ich aber weiterhin, dass es einer sehr großen Krise bedarf, um die Politik endlich zu dieser längst notwendigen Umkehr zu bewegen Wie beurteilen Sie die derzeitige Vorgehensweise von Fed-Chef Ben Bernanke. Welche Möglichkeiten hat der Notenbankchef überhaupt noch? Claus Vogt: Seit Jahren gehöre ich zu den größten Kritikern des von der Fed eingeschlagenen falschen Wegs. Greenspan und Bernanke sind für mich aufgrund der von ihnen betriebenen Geldpolitik die Hauptschuldigen an der großen Misere, die sich ja bereits seit dem Jahr 2000, seit Platzen der Aktienblase, entwickelt. Der hemmungslose Einsatz der Geldruckmaschine hat die Probleme nicht gelöst, sondern erst geschaffen. Im Jahr 2000 wäre die Wirtschaft noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Allerdings machte man immer wieder die gleichen Fehler. Nach der Aktienblase kam die Immobilienblase, wobei dieses Mal die negativen Nebenwirkungen der staatlichen Eingriffe nach dem Platzen der Blase noch größer sind. Jetzt sind nicht mehr nur Banken pleite, sondern gleich ganze Staaten. Bernanke erscheint mir vollkommen uneinsichtig zu sein. Er wird sicherlich bald wieder Geld drucken. Aber damit kann er weder Arbeitsplätze schaffen noch ein gesundes Wirtschaftswachstum in Gang bringen. Die Finanzmarktgeschichte ist voller Beispiele gescheiterter Gelddrucker und Schuldenmacher. Große Probleme gibt es derzeit in Europa. Kann man die Schuldenkrise Ihrer Meinung nach überhaupt noch in den Griff bekommen? Claus Vogt: Selbstverständlich. Das Problem ist ein ganz einfaches: Überschuldung. Jedem - selbst Zentralbankbürokraten und ökonomisch unbeleckten Staatenlenkern - sollte aber doch klar sein, dass man das Schuldenproblem nicht mit noch mehr Schulden lösen kann. Dieser einfachen Wahrheit müssen wir uns stellen. Und dann müssen natürlich die Kreditgeber ihre wohl verdienten Verluste tragen und nicht der Steuerzahler. Auf Dauer kann man nicht gegen ökonomische Gesetze verstoßen. Das bedeutet aber auch, dass der Euro in der jetzigen Form nicht weiter bestehen wird. Immer wieder kursieren Gerüchte über mögliche Bankpleiten. Wie schätzen Sie die Situation ein? Claus Vogt: Ich bin mir ziemlich sicher dass es schon recht bald neue Bankpleiten geben wird. Das komplette Interview mit Claus Vogt lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von DER AKTIONÄR, die Sie hier bequem als E-Paper abrufen können. Mehr Informationen, Nachrichten und Empfehlungen finden Sie im Internet unter www.deraktionaer.de

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter www.deraktionaer.de +++ (END) Dow Jones Newswires

   September 14, 2011 04:05 ET (08:05 GMT)- - 04 05 AM EDT 09-14-11

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