17.05.2015 20:22:37
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Der Tagesspiegel: Justiz zweifelte an Anklage im Maskenmann-Fall
Berlin (ots) - Die Generalstaatsanwaltschaft des Landes
Brandenburg hat schon vor dem sogenannten Maskenmann-Prozess Bedenken
gegen die Anklage angemeldet. Das berichtet "Der Tagesspiegel"
(Montag-Ausgabe). Die Anklage der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder)
gegen den Dachdecker Mario K. aus Berlin-Marzahn, dem zwei Überfälle
auf eine Berliner Unternehmerfamilie 2011 und die Entführung eines
Berliner Investmentbankers 2012 zur Last gelegt werden, war
berichtspflichtig bis hoch zum Justizministerium. Als die
Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) die fertige Anlage vorlegte,
äußerte der Generalstaatsanwalt bei der Weiterleitung an das
Justizministerium Bedenken. Der Grund: Die Beweislage erschien der
obersten Anklagebehörde zu dünn und insgesamt nicht gut. Das
Landgericht ließ die Klage jedoch nach wochenlanger Prüfung zu. Der
im März 2014 eröffnete Prozess steht kurz vor dem Abschluss. Die
anhaltende Kritik an einseitig geführten Ermittlungen wurde durch
Tagesspiegel-Recherchen vom Wochenende zu bislang nicht geprüften
Indizien gegen einen zweiten Verdächtigen verstärkt. Die
Verteidigung, die am Freitag ihr Plädoyer halten soll, sprach von
neuen Erkenntnissen, an denen man nicht mehr vorbeikomme. Demnach ist
gegen einen verdächtigen Polizeibeamten nicht ausreichend ermittelt
worden. Dessen Handy war bei allen drei Taten in der jeweiligen
Funkzelle am Tatort zur Tatzeit. Zudem besaß er sechsstellige
Schulden, was ein mögliches Motiv sein könnte, kennt sich in der
Gegend der Taten gut aus und kannte offenbar auch die Familien der
Opfer. Brandenburgs CDU und Grüne erwägen angesichts der neuen
Entwicklungen die Beantragung eines Untersuchungsausschusses. Da der
gesamte Maskenmann-Fall wie bei der Anklageschrift eine Berichtssache
auch im Innenministerium Brandenburgs - war, also die politisch Verantwortlichen informiert waren, könnte ein Untersuchungsausschuss weitere Brisanz bergen.
auch im Innenministerium Brandenburgs - war, also die politisch Verantwortlichen informiert waren, könnte ein Untersuchungsausschuss weitere Brisanz bergen.
Alle Informationen sind bei Quellenangabe "Der Tagesspiegel" (Montag-Ausgabe) zu Ihrer Verwendung frei.
Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an Robert Ide, Telefon 030/29021-14930.
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Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chefin vom Dienst Patricia Wolf Telefon: 030-29021 14013 E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
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