Deutsche Telekom will mit dem Mittelstand verdienen

   Von Archibald Preuschat

   HANNOVER--Die Deutsche Telekom entdeckt den deutschen Mittelstand als Umsatztreiber. Da das Geschäft mit klassischen Telekommunikationsleistungen wie Telefonie, Mobilfunk und Daten stagniert und zudem keine Besserung in Sicht ist, wächst dafür der Markt mit IT-Diensten. Da will die Telekom jetzt mit verdienen

   Von den 60,1 Milliarden Euro Gesamtumsatz, 41,6 Milliarden in Europa, erlöst die Telekom nur einen Bruchteil mit IT-Diensten. 4 Prozent sind es in Deutschland, gerade mal 6 Prozent in Europa.

   In den kommenden fünf Jahren soll der IT-Markt jährlich um 5,3 Prozent wachsen. Ziel der Telekom ist es, den Umsatz mit IT- und Cloud-Lösungen bis 2018 um 600 Millionen Euro zu steigern.

   Aber gerade was die Cloud angeht, ist der deutsche Mittelstand noch sehr skeptisch. Nur 24 Prozent der Kunden halten sie für sicher, sagte T-Systems-Chef Reinhard Clemens am Sonntag auf der CeBIT Pressekonferenz der Telekom. Hier setzt das Unternehmen auf ihre deutschen Rechenzentren, die den hierzulande strengen Datenschutzbestimmungen unterliegen. Drei dieser Rechenzentren für Cloud-Lösungen hat die Telekom bereits in Deutschland, ein viertes soll bald dazu kommen. Selbst amerikanische Unternehmen zeigten Interesse, die deutsche Cloud zu nutzen, sagt er.

   SAP-Lösungen aus der Cloud, die bislang nur Großkunden vorbehalten waren, will die Telekom jetzt auch dem Mittelstand anbieten. Lösungen und Produkte vertreibt die Telekom über regionale IT-Systemhäuser, die auch stark mittelständische Unternehmen zu ihrer Kundschaft zählen.

   Möglicherweise ist das Kalkül der Telekom, so den mittelständischen Kunden die Angst vor der Cloud, den virtuellen Rechenzentren, zu nehmen. Dass diese nicht ganz unbegründet ist, muss selbst Clemens zugeben: "Hundertprozentige Sicherheit kann man nicht garantieren." Schnell schiebt er aber hinterher: "Was wir heute liefern ist besser, als alles was sie irgendwo kaufen können."

   Kontakt zum Autor: archibald-preuschat@wsj.com

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   March 09, 2014 10:43 ET (14:43 GMT)

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