21.08.2008 15:07:00
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DGAP-Ad hoc: Petrotec AG
PETROTEC AG / Halbjahresergebnis/Prognose
21.08.2008
Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Meldung gem. § 15 WpHG
Petrotec steigert Umsatz um 29 %
- Neue Biodiesel-Anlage mit 100.000 t in Betrieb genommen
- Drohverlustrückstellungen i.H.v. 4,9 Mio. EUR belasten Ergebnis
- Eigenerfassung Altspeisefett steigt um über 50 %
- 2008: korrigierte Jahresprognose
Borken, 21. August 2008 - Die Petrotec AG (ISIN DE000PET1111), Hersteller
von klimafreundlichem Biodiesel auf Basis von Altspeisefett,
erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2008 im Konzern einen Umsatz von 41,0
Mio. EUR, ein Plus von 29,1 % gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem ersten
Quartal 2008 steigerte das Unternehmen den Umsatz im zweiten Quartal durch
erhöhte Produktions- und Absatzleistungen und eine positive
Preisentwicklung, zu denen auch das neue Biodiesel Werk in Emden
beigetragen hat, deutlich um 60,8 % auf 25,3 Mio. EUR. Aufgrund von zu
bildenden Drohverlustrückstellungen für Ende 2007 geschlossene
Biodiesel-Kontrakte verbuchte Petrotec im ersten Halbjahr ein
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) von minus 8,0 Mio. EUR
(Vorjahr: minus 0,6 Mio. EUR). Nach Abschreibungen errechnet sich für das
Halbjahr ein EBIT-Ergebnis von minus 11,3 Mio. EUR (Vorjahr: minus 5,0 Mio.
EUR). Das Periodenergebnis nach Steuern beläuft sich auf minus 11,0 Mio.
EUR (Vorjahr: minus 4,9 Mio. EUR), das entspricht einem Ergebnis pro Aktie
(EPS) von minus 1,04 EUR (Vorjahr: minus 0,46 EUR). Die liquiden Mittel
belaufen sich zum Ende der Berichtsperiode auf 9,1 Mio. EUR. Der Vorstand
korrigiert die Jahresprognose 2008 und geht unverändert von einem Umsatz in
Höhe von 90 - 100 Mio. EUR aber einem höheren EBITDA-Verlust von 8 bis 9
Mio. EUR (vorher: minus 5 Mio. EUR) aus.
Eigensammlung des Rohstoffs Altspeisefett um über 50 % ausgebaut
Petrotec steigerte die Eigensammlung um 52,6 % gegenüber dem vergleichbaren
Vorjahreszeitraum. Die Petrotec Tochter Vital Fettrecycling entsorgt
inzwischen europaweit bei über 16.000 Gastronomiebetrieben und
Lebensmittelproduzenten gebrauchtes Brat- und Frittierfett. Das Wachstum
leistet Petrotec sowohl organisch über den eigenen Vertrieb und
Kooperationen als auch anorganisch über Beteiligungen und Übernahmen.
Biodiesel aus Altspeisefett bringt 77% CO2-Emissions-Verringerung
Der von Petrotec aus der veredelten Rohware Altspeisefett mit eigener
Technologie hergestellte Biodiesel ist der mit Abstand klimafreundlichste
und nachhaltigste produzierbare Biodiesel. Er wird aus einem Abfall
gewonnen und steht nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion wie die
pflanzlichen Frischöle. Ein CO2-Reduktions-Potenzial von mindestens 77 %
bestätigte die EU Kommission in ihrem Vorschlag für die EU Direktive 'zur
Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen' dem Biodiesel
aus Altspeisefett Ende Januar 2008. Damit ist der Beitrag zur
CO2-Vermeidung eines Biodiesels auf Basis von Altspeisefett mehr als
doppelt so hoch als der eines Rapsöl basierten Biodiesels (36 %).
Neue Biodiesel Anlage mit 100.000 t in Emden in Betrieb genommen
Ende Juni 2008 hat Petrotec die Produktion ihres Werks Emden nach
erfolgreichen Probebetrieb aufgenommen. Mit der neuen Produktionsanlage
verfügt Petrotec über eine auf zwei Anlagen verteilte
Gesamtproduktionskapazität von 185.000 Tonnen (ca. 210 Millionen Liter)
jährlich. Für den europaweit dominierenden Beimischungsmarkt ist Petrotec
mit der zweiten Biodiesel-Produktionsanlage im Wettbewerb sehr gut
positioniert, da für die international agierenden Mineralölkonzerne ein
Hafenstandort und die Versorgungssicherheit über mindestens zwei
Produktionsanlagen wichtige Handelsvoraussetzungen sind. Im ersten Halbjahr
produzierte Petrotec rund 34.900 t Biodiesel, leicht über der
Vorjahresleistung von 34.500 t.
Beimischungsmarkt dominiert
Die Materialaufwandsquote hat sich im ersten Halbjahr mit 91,2 % gegenüber
der vergleichbaren Vorjahresquote von 89,0 % leicht erhöht. Primär wirken
sich die für Altspeisefett und andere Rohstoffe gestiegenen Einkaufspreise
aus. Den Großteil ihrer Produktion hat Petrotec in den Beimischungsmarkt
(B5) an Mineralölgesellschaften verkauft. Der Absatz in den
Reinkraftstoffmarkt (B100) war gering, da zum einen die erhöhte Besteuerung
auf 15 Cent pro Liter Reinkraftstoff seit 1. Januar 2008 die Nachfrage
deutlich zurückgedrängt hat und zum anderen Petrotec ihre
Produktionskapazitäten zum Großteil bereits für den Beimischungsmarkt
kontrahiert hatte. Umsatzseitig ergibt sich für die Monate Januar bis Juni
ein Split für den Verkauf von Biodiesel von 65 % (Vorjahr: 37 %) aus dem B5
Geschäft und 35 % (Vorjahr: 63 %) aus den B100 Kontrakten.
Mitarbeiter eingestellt
Petrotec hat für das weitere Wachstum und im Vorgriff auf die
Inbetriebnahme der Biodiesel-Anlage im Tiefseehafen von Emden, den
europaweiten Ausbau der Eigenerfassung von Altspeisefett sowie der
internationalen Verstärkung des Biodiesel-Vertriebs ihren Personalbestand
im ersten Halbjahr auf 99 Mitarbeiter um über die Hälfte erhöht
(Vorjahresperiode: 64 Mitarbeiter). So stiegen auch die Personalkosten im
Vergleich zum Vorjahr um rund 80 % auf 2,9 Mio. EUR.
Vermögens- und Finanzlage
Die Eigenkapitalquote der Petrotec AG zum 30. Juni 2008 beträgt 53,0 % (31.
Dezember 2007: 63,6 %), und die liquiden Mittel belaufen sich auf 9,1 Mio.
EUR (31. Dezember 2007: 20,5 Mio. EUR). Petrotec weist zum Bilanzstichtag
eine Bilanzsumme in Höhe von 76,4 Mio. EUR, das sind 4,6 Mio. EUR weniger
als zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2007. Petrotec investierte im ersten
Quartal 2,7 Mio. EUR in den Bau der neuen Biodiesel-Anlage in Emden. Das
Eigenkapital reduzierte sich insbesondere durch den Periodenverlust auf
40,5 Mio. EUR (31. Dezember 2007: 51,5 Mio. EUR). Die Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten beliefen sich zum Stichtag unverändert auf 18,1
Mio. EUR.
Ausblick: Drohverluste beeinflussen Jahresergebnis
Die Märkte für Rohöl und Agrarrohstoffe haben mit Beginn des dritten
Quartals zu einer Korrektur angesetzt. Damit scheint die seit Jahren
anhaltende Rohstoff-Hausse zumindest in eine Konsolidierungsphase zu gehen.
Der Preis für einen Barrel Rohöl WTI hat sich innerhalb von sechs Wochen um
20 % verringert, eine Tonne Palmöl ist um 27 % günstiger geworden, Rapsöl
kostet 13 % weniger. Bisher kann Petrotec von dieser Entwicklung beim
Rohstoff-Einkauf nicht profitieren, da die Preise für Altspeisefette
aufgrund des intransparenten, heterogenen Marktes typischerweise erst mit
deutlicher Zeitverzögerung auf Änderungen reagieren. Es zeichnet sich aber
für den Rest des Jahres ein Sinken des Preisniveaus ab.
Mit dem in Betrieb genommenen neuen Biodiesel Werk in Emden kann Petrotec
ihre Marktstellung auf der Einkaufs- wie auf der Absatzseite verbessern und
Kostenvorteile realisieren. Mit dem Auslaufen der im Winter 2007
geschlossenen Absatzverträge für den Zeitraum bis September 2008 hat
Petrotec wieder die Möglichkeit, das Biodiesel-Geschäft marktgerecht anhand
der beiden Schlüsselgrößen Biodiesel-Preis und Preis Altspeisefett mit
einem positiven Deckungsbeitrag zu betreiben.
Für das Geschäftsjahr 2008 korrigiert der Vorstand die Ende Mai 2008
abgegebene Jahresprognose, da zum einen das herrschende Marktumfeld
aus heutiger Sicht keine ausreichenden Möglichkeiten bietet, die gebildeten
Drohverluste zu vermeiden und zum anderen der Produktionsbeitrag der
Biodiesel-Anlage in Emden auf Jahressicht geringer ausfallen wird als
ursprünglich angenommen. Der Vorstand geht für das Geschäftsjahr
unverändert von einem Umsatz von rund 90 - 100 Mio. EUR und einen EBITDA
Verlust von 8 bis 9 Mio. EUR (vorher: -5 Mio. EUR EBITDA) aus.
Disclaimer
Diese Presseinformation stellt weder Angebot zum Kauf oder Verkauf von
Aktien oder anderen Wertpapieren der Petrotec AG dar noch eine Aufforderung
zur Abgabe eines Angebots zum Kauf oder zur Zeichnung von Wertpapieren dar.
Die im Rahmen des Börsengangs angebotenen Aktien sind bereits platziert
worden.
Über PETROTEC
Die Petrotec AG ist seit November 2006 an der Frankfurter Wertpapierbörse
im amtlichen Markt notiert, WKN PET111, ISIN DE000PET1111. Petrotec ist
einer der Pioniere der deutschen Biodiesel-Industrie. Das Unternehmen
begann bereits 1998 ein Verfahren zur Herstellung von Biodiesel aus
gebrauchten Brat- und Frittierfetten zu entwickeln. Ihre erste industrielle
Biodieselproduktionsanlage stellte Petrotec im Jahr 2000 fertig. Die von
Petrotec selbst entwickelte Technologie ist in der Lage, in einen voll
kontinuierlichen Verfahren sowohl pflanzliche Fischöle wie Raps-, Soja-
oder Palmöl als auch schwierig zu verarbeitende Öle und Fette wie
Altspeisefett, tierische Fette und Öle oder Fischöle zu verarbeiten. Also
eine tatsächliche Multi-Feedstock-Technologie. Die Jahreskapazität am
Standort Borken (Westf.), Deutschland, liegt bei 85.000 t Biodiesel. Im
ersten Halbjahr 2008 hat das Unternehmen eine zweite Produktionsanlage im
Tiefseehafen von Emden mit einer Kapazität von 100.000 t in Betrieb
genommen. Anders als viele ihrer Wettbewerber hat Petrotec seit Jahren im
laufenden Betrieb Biodiesel primär aus Altspeisefetten in einem
voll-kontinuierlichen Verfahren hergestellt. Behandelte Altspeisefette als
Rohstoff für die Biodieselproduktion sind bis zu 50 Prozent günstiger im
Einkauf als das von Wettbewerbern in Europa überwiegend verwendete Rapsöl.
Dies verschafft Petrotec einen Kostenvorteil gegenüber anderen Herstellern
von Biodiesel, denn 70 bis über 90 Prozent der Biodiesel-Produktionskosten
entfallen auf die Rohstoffe.
Kontakt
PETROTEC AG
Falk von Kriegsheim
Leiter Investor Relations / Public Relations
Fürst-zu-Salm-Salm-Str. 18
D-46325 Borken
Germany
Tel +49 (0)2862 910060
Fax +49 (0)2862 9100760
Mobil +49 (0)173 6291344
f.kriegsheim@petrotec.de
www.petrotec.de
21.08.2008 Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP
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Sprache: Deutsch
Emittent: PETROTEC AG
Fürst-zu- Salm-Salm-Str. 18
46325 Borken-Burlo
Deutschland
Telefon: +49 (0)2862 9100 19
Fax: +49 (0)2862 9100 99
E-Mail: info@petrotec.de
Internet: www.petrotec.de
ISIN: DE000PET1111
WKN: PET111
Börsen: Regulierter Markt in Frankfurt (Prime Standard); Freiverkehr
in Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart
Ende der Mitteilung DGAP News-Service
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